Strassen- und Kleinbahnen, Bergbahnen etc. 641 Beim Dampfbahnunternehmen betragen die Betriebslänge 10 100 m, die Baulänge 11 345 m. Die Grundstückfläche des Bahnhofes Reuterweg 5380 qm, von denen 2515 am bebaut sind. Die Ausrüstung setzt sich zusammen aus 18 vierachsigen und 17 zwei- achsigen Personenwagen und 8 Lokomotiven. Der Betrieb der Bonner Strassenbahnen erfolgte durch die Kommandit-Ges. vom 1. Jan. 1899 ab für Rechnung der A.-G. Im Monat April 1899 hat sie denselben in eigene Verwaltung genommen. Die Verhandlungen wegen des Baues der neuen Strassenbahn- Iilnie Bonn-Endenich etc. sind 1900 zum Abschluss gelangt. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien (Nr. 1–3000) à M. 1000, eingezahlt 25 % bei der Gründung, 50 % am 22. Febr. 1899 und 25 % am 30. Juni 1900. Geschäftsjahr: 1. Nov. bis 31. Okt. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 10 % zum R.-F., dann 4 % Div., event. sonstige Abschreib. u. Rücklagen, 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Okt. 1900: Aktiva: Bonner Strassenbahnen: a) Pferdebahn 740 534, b) Dampf- bahn 1 364 830, Grundbesitz u. Gebäude 198 175, hinterlegte Kautionen 21 828, Projekte u. Vorarbeiten 2966, Betriebsvorräte 26 572, Bankguthaben 637 885, Debitoren 686 565, Kassenbestand 1516, vorausbez. Versich.-Prämien u. rückst. Kautions-Zs. 2024. Passiva: A.-K. 3 000 000, Hypoth. 29 787, Stadt Bonn 30 000, Restkaufsumme für die Bonner Strassenbahnen (1901–1902 zu zahlen) 400 000, Kreditoren 21 916, Ern.- u. Amort.-F. 15 377, R.-F. 9734, Gewinn 176 073. Sa. M. 3 682 900. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gehälter u. Generalunkosten bei der Centrale in Berlin 9675, Kursverlust bei Wertpapieren 689, Abschreib. auf Projekte u. Vorarbeiten 8000, Gewinn 176 083 (davon an Ern.- u. Amort.-F. 39 900, R. F. 12.713, Div. 112 500, Grat Unterstützungskasse 1000, Vortrag 9970). – Kredit: Vortrag 9049, Zs., Mieten u. Prov. 50 790, Bonner Strassenbahnen 134 590. Sa. M. 194 430. Dividenden: 1898/99; 4½ % p. r. t. auf M. 2 250 000; 1899/1900: 4½ % p. r. t. auf M. 3 000 000. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Joh. Hubert Müller, Bernhard Dernburg. Aufsichtsrat: (Mind. 5) Vors. Geh. Justizrat E. Bloem, Düsseldorf; Stellv. Bank-Dir. Dr. jur. H. Jordan, Elberfeld; Wirkl. Geh. Ober-Reg.-Rat Präs. Dr. Bödiker, Berlin; Baurat Hawvestadt, Wilmersdorf; Reg.-Rat a. D. Kemman, Bank-Dir. Arthur Gwinner, Berlin. Zahlstelle: Berlin: Deutsche Bank. be Bahn-Gesellschaft in Düsseldorf. Gegründet: Am 25. März 1896. Letzte Statutenänd. vom 28. Dez. 1899 u. I. April 1900. Koncessionsdauer der Bahn Düsseldorf-Krefeld 75 Jahre, der Lokalstrecken in Düssel- dorf 60 Jahre. Durch einen Vertrag mit der Stadt Düsseldorf hat sich die Ges. auf die Dauer von 30 Jahren die Verbindung nach dem Rhein gesichert. Zweck: a) Bau und Erwerb, Pachtung und Verpachtung und Betrieb von Eisenbahnen; b) Erwerb und Ausnutzung von Koncessionen zum Bau und Betrieb von Eisenbahnen; c) Erwerb von Grundstücken, Anlagen und Gegenständen zu diesen Zwecken, sowie Erwerb, Bebauung und Veräusserung von Grundstücken und Anlegung von Strassen; d) Errichtung und Betrieb elektrischer Anlagen, sowie Anschluss der Bahnanlagen und Wasserstrassen; e) Errichtung einer stehenden Brücke bei Düsseldorf. Zunächst wurde diese und die Kleinbahn von Düsseldorf nach Krefeld gebaut; f) Betrieb von Fährboten. Die Brücke wurde am 12. Nov. 1898 und die Bahn am 15. Dez. 1898 eröffnet: Lokal- strecken in Düsseldorf im Nov. 1899: a) Ratinger Thor-Burgplatz-Werft, b) Ratinger Thor-Haroldstrasse; sämtliche Linien werden elektrisch betrieben. Bahnlänge 22.2 km. Kraftstation in Operkassel mit Unterstation in Fischeln. Neue Linien geplant, so: Oberkassel-Neuss § km (elektrisch), Haus Meer-Uerdingen 12 km, Uerdingen-Mörs 12 km; ferner ist seitens des Ministeriums die Linie Heideck (Krefeld)-Willich-Viersen mit Abzweigung Fichtenhain-Fischeln als Kleinbahn bewilligt, wovon 1901 die Teilstrecke Fischeln-Willich gebaut werden soll. Die zuletzt genannten Linien sollen Schmalspur erhalten und mittels Dampf betrieben werden. Die Ges. besass 352 ha 83 a 35 qm Land mit einem Buchwert von ca. M. 3 600 000; wovon Ende 1900 noch vorhanden: 222 ha 95 a 37 qm zu einem Buchwert von M. 2 198 776, chiervon ca. 25 ha Baugelände und 207 ha Industriegelände). Auch' 5 Wohnhäuser in Obercassel besitzt die Ges., ebenso 415 Saalbau Rheinlust, sowie den Industriebahnhof daselbst. Neuerdings baut die Ges. Böbeiterwohnungen. Von der Errichtung derselben verspricht sich die Ges. eine weitere s der industriellen Besiedelung in Obercassel und gesteigerte Einnahmen für Brücke und Kleinbahn. Die Ges. besitzt und betreibt die Wasser- u. Gasleitungsanlage a9 Obercassel u. Heerdt, auch betreibt sie eine Feldbrand- u. Ringofenziegelei; Produktion erselben 1898–1900; 2 995 000, 4 011 775, 3 505 800 Ringofensteine. Frequenz der Bahn 1899–1900: 1 081 762, 2 588 033 Personen. Bruttoeinnahme 1899 is 1900: M. 448 753, 560 508. Die Ges. besass Ende 1900: 20 Motorwagen, 15 Anhänge- wagen, 13 Güterwagen etc. H andbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1901/1902. I. 41