Duaampfsehiffahrts-Gesellschaften, Rledereien ete. Norddeutscher Lloyd in Bremen. Gegründet: Am 20./2. 1857. Letzte Statutenänd. vom 12./7. 1899 u. 27./3. bezw. 11./5. 1901. Zweck: Betrieb von Seeschiffahrt und allen damit in Verbindung stehenden Geschäften, wie Errichtung und Betrieb von Anstalten zur Erbauung und Reparatur von Schiffen, Fluss- und Seeversicherungsgeschäft etc., sowie Passagier- und Schleppdienst auf der Weser. Ausser den unten näher ausgeführten Reichspostdampferlinien unterhält der Lloyd folgende regelmässige Linien: Bremen: New York (Schnell- und Postdampfer- linien), -Baltimore, -Galveston, Brasilien,-La Plata, Bremen/Hamburg-Ostasien (Fracht- dampferlinie), Genua-Neapel- New York (Schnelldampferlinie), Verbindung zwischen Neapel-Kapri (Winterdienst), mit den Nordseeinseln und Passagier- und Schleppdampfer- verbindung auf der Unterweser und nach Hamburg. Ferner Beförderung der Post von Deutschland, England und Amerika, sowie der ersteren nach Asien und Australien. Die Galvestonfahrten wurden 1900 vierzehntägig eingerichtet. Neuerdings hat der Lloyd eine direkte Schleppschiffahrt zwischen Bremen u. Lübeck durch den Elbe-Trave-Kanal eingerichtet. Die Eröffnung des Verkehrs auf dem Dortmund-Ems-Kanal veranlasste den Lloyd, 1899 sich an einer Ausdehnung des Betriebes der Schleppschiffahrts-Ges. „Unterweser“ mit einem grösseren Kapital zu beteiligen zwecks Herstellung einer regelmässigen Leichterverbindung mit den Häfen des Dortmund-Ems-Kanals. Die englische Fahrt der Ges. ist im Sommer 1897 an die Dampfschiffahrts-Ges. Argo in Bremen (s. diese) samt den Dampfern Möve, Reiher, Condor, Schwan, Adler, Albatros und Falke abgetreten worden. Aufgenommen dagegen wurden 1897 wieder die Fahrten nach Helgoland, die nach Amrum und Wyk auf Föhr aus- gedehnt worden sind. Die Fahrten nach Norderney und auf der Unterweser bestehen ebenfalls weiter. Mit Norderney und Helgoland wird ein täglicher Verkehr unterhalten. Für die Wintermonate besteht ein regelmässiger Verkehr zwischen Neapel und Capri. Ebenso ist 1899 eine regelmässige Verbindung Bremen-Wangeroog-Wilhelmshaven errichtet. Bezüglich der vom Reiche subventionierten Postdampferlinien nach Ostasien und Australien besteht mit dem Deutschen Reiche auf Grund der Gesetze v. 6./4. 1885, 27./6. 1887, 20./3. 1893 u. 13./4. 1898 ein Vertragsverhältnis, das mit dem Lloyd unter 12./9. bezw. 30./10, 1898 abgeschlossen ist. Darnach erhält der Lloyd ab 1./1. 1899 auf 15 Jahre einjährl. staatl. Beihilfe von M. 5 590 000 (statt bisher M. 4 090 000) und hat dafür zu unterhalten: A. Für den Verkehr mit Ostasien: 1) eine Hauptlinie von Bremerhaven oder Hamburg nach China, und zwar über einen niederländischen oder belgischen Hafen, Genua, Neapel, Port Said, Suez, Aden, Colombo, Penang, Singapore, Hongkong nach Shanghai u. zurück über dieselben Häfen; 2) eine Hauptlinie von Bremerhaven oder Hamburg nach Japan, und zwar über einen niederländischen oder belgischen Hafen, Genua, Neapel, Port Said, Suez, Aden, Colombo, Penang, Singapore, Hongkong nach Yokohama über Nagasaki und Iliogo und zurück über die auf der Hinfahrt angelaufenen Häfen; 3) eine Anschluss- linie an die Linie zu 2 von Hongkeng nach Shanghai und zurück; 4) eine Anschluss- linie von Singapore nach dem deutschen Neu-Guinea-Schutzgebiet, und zwar über Batavia, sonstige Häfen des Sunda-Archipels, Berlinhafen, Friedrich-Wilhelmshafen, Stephansort, Finschhafen (bezw. Langemak-Bucht), Herbertshöhe und Matupi und zurück über die- selben Häfen. B. Für den Verkehr mit Australien: eine Hauptlinie von Bremerhaven nach dem Festlande von Australien, und zwar über einen niederländischen oder belgischen Hafen, Genua, Neapel, Port Said, Suez, Aden, Colombo, Adelaide, Melbourne nach Sydney und zurück über dieselben Häfen. Auf den unter A 1, 2 u. 3 sowie B genannten Linien sind die Fahrten in Zeit- abständen von je 4 Wochen in jeder Richtung, auf der Neu-Guinea-Linie (A 4) in Zeit- abständen von je 8 Wochen in jeder Richtung auszuführen. Auf den Linien A 1, 2 und 3 sind die Fahrten so zu legen, dass durch sie eine regelmässige Verbindung mit China (Shanghai) in I4tägigen Zwischenräumen (statt der bisherigen 4 wöchentlichen Verbindung) hergestellt wird. Auf Grund einer besonderen Vereinbarung jedoch ist an die Stelle der drei ersten Linien eine latägige Linie über Shanghai nach Japan getreten. Seit Juli 1900 unterhält der Lloyd eine neue Anschlusslinie – sowohl an die ost- asiatische als an die australische Hauptlinie –— von Hongkong über Yap (Karolinen- Inseln) und Neu-Guinea nach Sydney. Gleichzeitig ist die Linie von Singapore nach Neu-Guinea bis Sydney ausgedehnt worden. Beide Linien werden in 12 wöchentlicher Fahrt unterhalten. Der Lloyd ist verpflichtet, die Dampfer für die asiatische Linie abwechselnd von Bremen bezw. Hamburg ausgehen zu lassen. Zur Vermeidung von Konkurrenz hat der Lloyd ein Übereinkommen mit der Hamburg-Amerika-Linie in Hamburg ge- troffen, wonach diese 4 neu zu erbauende Dampfer in den in der Leitung des Lloyd verbleibenden ostasiatischen Reichspostdampferdienst einstellt. Als erster Dampfer des „ Vertrag geänderten Fahrplans der Linie nach Ostasien wurde am 4. Okt. H 9 der neuerbaute Dampfer „König Alberté von Bremerhaven aus befördert. Die mitafkanie ist mit der am 21. März 1900 erfolgten Expedition ihres neu- er äuten Dampfers „Hamburg“ mit in den Dienst eingetreten. Die Subventionssumme