Dampfschiffahrts-Gesellschaften, Rhedereien etc. fliesst in eine Betriebskasse, welche von dem Lloyd als verantwortlichem Leiter des Betriebes verwaltet wird. (Das Nähere über den Subventionsvertrag siehe im Jahr- gang 1900/1901.) – Neben der Reichspostdampferlinie nach Ostasien ist 1898 eine Fracht. dampferlinie zwischen Bremen bezw. Hamburg, Rotterdam, Antwerpen und Ostasien mit zunächst vierwöchentlichem Dienst organisiert. Ausserdem existiert ein Vertrags- verhältnis mit dem Belgischen Staate von 1886. Dieser Staat. vergütet der Ges. für das Anlegen ihrer nach Ostasien und Australien gehenden Schiffe in Antwerpen jährl. frs. 80 000 und erstattet ihr die Lotsen- und Leuchtturmabgaben zurück. Von der Scottish Oriental Steamship Company erwarb der Lloyd Ende 1899 deren bisher zwischen Hongkong-Swatow und Bangkok verkehrende Flotte von 14 Dampfern. Dieser Dienst ist und wird durch Einstellung weiterer Dampfer noch ausgebaut. Ferner wurden die Dampfer der Holt'schen East India Ocean Steamship Comp., welche im Frühjahr 1899 von einem deutschen Syndikat angekauft worden waren und zwischen Singapore-Bangkok und Singapore u. Borneo verkehren, von demselben käuflich übernommen. (Näheres über diese Küstendampferlinien, die also verkehren zwischen Singapore-Bangkok, Borneo- Manila, Bangkok-Swatow-Hongkong, Swatow-Hankow und auf dem Yangtsekiang, s. gleich- falls Jahrg. 1900/1901.) Befördert wurden 1900 insgesamt 253 225 Passagiere gegen 197 226 im Vorjahre (seit Bestehen des Lloyd 4 160 431 Personen) und 2 707 218 cbm Ladung gegen 2 308 404 im Jahre 1899. Die Dampfer des Lloyd durchliefen 1900 ca. 4 707 000 Seemeilen = etwa 218 mal den Umfang der Erde. An Grundbesitz und baulichen Anlagen besitzt der Lloyd: Geschäftsgebäude, Proviant- Amt. Werkstätte, Waschanstalt, Gepäckschuppen an der Papenstr., Pelzerstr., Gr. Hundestr, Stephani-Kirchenweide und am Bahnhof in Bremen, ferner eine grosse, gegenwärtig in der Erweiterung begriffene Reparaturwerkstatt daselbst, Stationsgebäude, neue Wartehalle, Kantine, 6 Schuppen, Dockanlage nebst Werkstätten, Maschinen etc., Sowie Agenturgebäude in Bremerhaven. Sanitätsstation in Rio Branco (Brasilien). Neben dem jetzigen Geschäftsgebäude in Bremen sind 1899 mehrere Grundstücke erworben, auf denen ein neues Verwaltungsgebäude errichtet wird; der Bau wird 4 bis 5 Jahre eit in Anspruch nehmen. Neben den Werkstätten, welche auf dem Dockterrain des neuen Kaiserdocks in Bremerhaven angelegt sind, ist eine Anstalt für Vornahme von Schlepp- versuchen an Schiffsmodellen erbaut. Die Flotte des Norddeutschen Lloyd wird nach Fertigstellung der im Bau befind- lichen Fahrzeuge aus 70 transatlantischen Dampfern, darunter 30 Doppelschraubendampfer, 45 Küstendampfern, darunter 7 Doppelschraubendampfer, einem Schulschiff, 35 Fluse- dampfern, 116 Schleppkähnen, Leichterfahrzeugen und Kohlenprähmen bestehen mit 540 119 Registertonnen und 409 925 Pferdekräften. Ende 1900 standen zu Buche 93 See- dampfer mit M. 117 041 000, 26 Flussdampfer, 107 Leichterfahrzeuge etc. mit M. 4 389 000. Am 30./6. 1900 wurde der Pier der Ges. in Hoboken durch Brand vollständig zerstört, wobei auch die Dampfer Bremen, Main u. Saale arg beschädigt wurden; der letztere wurde verkauft, die beiden anderen werden wieder hergestellt. Der Verlust der Saale ist aus der Versicherung gedeckt, während auf die Dampfer Bremen und Main eine ausserordentl. Abschreib. von M. 4 200 000 vorgenommen wurde. Der Pier selbst erscheint in der Bilanz am 31./12. 1900 mit M. 3 200 000 zu Buche gegen M. 4 060 000 im Jahre zuvor; Gesamtschaden durch die Katastrophe also ca. M. 5 000 000. Das Pierterrain ist inzwischen durch Ankäufe arrondiert und einer selbständigen Dock-Ges. in Hoboken zur Verwaltung übertragen. Die Shares dieser neuen North German Lloyd Dock 00. befinden sich im Besitz des Lloyd, der sich damit dauernde Nutzung der Anlagen ge- sichert hat. Namen der Seedampfer (Stand vom März 1901): Kaiser Wilhelm der Grossc, Kaiserin Maria Theresia, Hohenzollern, *Grosser Kurfürst, Lahn, Aller, Trave, Werra, König Albert, Prinzess Irene, Prinz Heinrich, Prinz Regent Luitpold, Preussen, Bayern, Sachsen, *Friedrich der Grosse, -Königin Luise, Barbarossa, Bremen, Stettin, Rhein. Main, Neckar, Frankfurt, Hannover, Köln, Wittekind, Willehad, H. H. Meier, Darmstad, Gera, Oldenburg, Weimar, Stuttgart, Karlsruhe, Dresden, München, Helgoland, Norderne; Borkum, Pfalz. Mark, Bonn, Halle, Crefeld, Aachen, Roland, Coblenz, Mainz, Irier, Stolberg, Nixe, Najade, Seeadler, Freiburg, Marburg, Strassburg, Würzburg, Komgsben Nürnberg, Wittenberg, Heidelberg, Bamberg; im Bau: 7 Dampfer (darunter 6 Doppel- schraubendampfer); zusammen 70 Seedampfer. (Die mit bezeichneten sind Dopbel- schraubendampfer.) Kapital: M. 80 000 000 in 80 000 Nam.-Aktien (Nr. 1–80 000) à M. 1000. 90 Urspr. A.-K. in 28 643 Aktien zu 100 früheren Bremer Goldthalern (8= M. 1860: 10665 Stück zu 28–30 % zurückgekauft; blieben 17 978 Aktien; dazu 1866 . 2022 Aktien begeben zu ca. 130 % und Dez. 1867; 5000, sowie Dez. 1868 noch 5000 zu pari; macht 30 000 Aktien; dazu 1869: 10 000 Stück und 1873: 20 000 Stück I zu pari angeboten, von denen jedoch nur 19 659 genommen, die übrigen erst 1880 170 geben wurden; macht 60 000 Stück. Unterm 8. Aug. 1885 wurden dann die aufgefordert, 10 000 neue Aktien, je zu M. 1000 mit Div.-Recht für 1886 ff. zu beziehem