Lagerhaus-, Speditions- und Omnibus-Gesellschaften etc. 743 Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Grund u. Boden 1 085 710, Baulichkeiten 1 991 521, Güter- schuppen 70 000. Geschäftsanteil am Transp.-Kontor d. Berlin-Anhalt. Eisenbahn 18 000, Fuhrwerk: Pferde 126 000, Rollwagen, Pläne, Geschirre u. Stallutensilien 89 000, Patent- möbelwagen 13 500, Inventar 25 000, Fourage 2070, Formulare 3545, Kassa 11 081, Wechsel 19 455, Effekten 17 500, Kautionskto 218 109, auf Lagergut ruhende Frachten u. Spesen 2914, Assekuranz 607, Hypoth.-Amort.-Kto 15 408, Guthaben bei auswärt. Filialen 47 512, Debitoren 240 666, Bankguthaben 100 608. Passiva: A.-K. 2 000 000, Hypoth. 1 456 000, Kreditoren 92 059, Avale 205 800, R.-F. 1173 507, Spec.-R.-F. 30 000, alte Biv. 520, Gewinn 140 325. Sa. M. 4 098 212. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gehälter einschliessl. Filialen 218 869, Handlungsunkosten 184 036, Löhne 294 159, Fourage 123 018, Fuhrwerksreparaturen 30 082, Versich.-Prämien 16 299, Arbeiterwohlfahrt 17626, Entschädigungen 2509, Hypoth.-Zs. 66 661, Abschreib. 40 015, Gewinn 140 325 (davon R.-F. 6249, Tant. an Vorst. 7000, do. an A.-R. 5587, Div. 120 000, Vortrag 1488). – Kredit: Vortrag a. 1899 1330, Speditionskto 959 824, Grund- stücksertrag 145 910, Zs. 16 538, Übertrag a. Spec.-R.-F. 10 000. Sa. M. 1 123 603. Kurs Ende 1886–1900: 108, 113, 112, 121, 117, 94.50, 80.75, 91.25, 117.50, 126.50, 126.90, 133.10, 127.75, 122, 107 %. Aufgelegt am 6./5. 1886 zu 108 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1886–1900: 4½, 4, 5, 4½, 4½, 4, 4½, 6½, 7, 7, 7½, 8, 7½, 6½, 6 %. Div.-Zahl. sofort nach der G.-V., spät. am 1. Juli. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Max A. Fiedler, Karl Ludw. Bramann, Stellv. Ed. Prücker. Prokuristen: Herm. Stephan, Johs. Nitschke, Fritz Bork, Siegfr. Joachim. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Kommerz.- Rat Georg Fromberg, Stellv. Bankier Albert Hadra, Bankier Adolf Moser, Bergrat C. Sachse, Max Vorwald, Oberbergrat Dr. Wachler, Berlinz Bank-Dir. Georg Cohn, Breslau. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Georg Fromberg & Co. 3 Güter-Transport, Act.-Ges. in Berlin S., Wasserthorstrasse 42. Gegründet: Im Jahre 1895 als Berliner Privatpost u. Spedition Akt.-Ges. 1897 in Berliner Spedition A.-G., Ende 1897 Firma wiederum wie oben geändert. Die Briefbeförderung wurde 1897 an die Berliner Packetfahrt-Aktiengesellschaft für M. 175 000 verkauft. Letzte Statutenänd. vom 14./12. 1899 u. 6./6. 1901. Der Wert der Einlagen betrug bei der Gründung der Ges. M. 1 425 000, wovon M. 190 000 bar, M. 735 000 in Aktien der Ges. und der Rest von M. 500 000 durch Über- nahme bezw. Stellung von Hypoth. beglichen wurden. Die G.-V. v. 20. Juni 1899 98 nehmigte einen Vertrag mit den Gründern der Ges., betr. Verzicht der Ges. aus der Gründung gegen Gewährung von M. 220 000 Certifikaten der Berliner Packetfahrt-Ges. Zweck: Betrieb von Transport- und Speditionsunternehmungen. Die Ges. erwarb die Spe- ditionsgeschäfte der Firmen Arnheim & Co., Fritz Grothe Nachf., Müller & Hintze, C. F. Witte in Berlin. Ende 1897 wurde die Berliner Transportfirma Kröger, Zielinsky & Co. hinzu erworben. Bezüglich der damals gegen die Vertragsbestimmung mit übernommenen Debitoren und Wechsel versagte die G.-V. vom 14. Dez. 1899 der Dir. und dem früheren A.-R. die Entlastung. Die gleiche G.-V. genehmigte die Aufgabe des kaufmännischen Speditionsgeschäfts, sowie einen mit der Berliner Speditions- und Lagerhaus-A.- G. (Formals Bartz & Co.) gethätigten Vertrag, nach welchem die Ges. einen Teil ihrer Räumlichkeiten an das genannte Unternehmen auf die Dauer von 5 Jahren vermietet hat. Die Ges. erhält einen bestimmten Anteil von den Erträgnissen, die ihr aus der der Berliner Speditions- und Lagerhaus-A.-G. überwiesenen kaufmännischen Speditions- kundschaft erwachsen. Eine zum 6. Febr. 1900 einberufene G.-V. sollte über Aufgabe des verbliebenen Speditionsbetriebes beschliessen. Dieselbe lehnte mit absoluter Ma- jorität diesen Antrag ab. Die Ges. befasst sich nunmehr noch mit der Spedition von Privatgütern. Möbeltransporten, Möbelspeicherei und Lagerung anderer Güter sowie mit Ausnützung der freigewordenen Speicherräume und erwartet man hiervon in den nächsten Jahren günstige KResultate. Bezüglich der früheren Verhältnisse der Firma verlautete in der G.-V. v. 29. Juni 1900, dass die früheren Bilanzen Phantasie-Bilanzen gewesen wären und jahrelang eine fast unglaubliche Misswirtschaft geherrscht habe, Aus den eingehenden Untersuchungen des jetzigen A.-R. habe sich ergeben, dass sich die Forderungen der Ges. an die s. Zt. mit übernommene und in Liquidation getretene Firma Kröger, Zielinsky & Co. noch er- heblich vermehrt hätten, als früher angenommen wurde. Es hatten trotz sorgfältiger Nachforschungen greifbare Aktiva für diese Forderungen nicht entdeckt werden können. trotzdem glaube die Verwaltung durch Geltendmachung von Regressansprüchen die Forderung zum Teil oder ganz einbringen zu können. Auch haben frühere Kunden Ansprüche auf Auslieferung ehemals eingelagerter Güter gemacht, deren thatsäch- . sich nicht feststellen liess. So mussten 1900 hierfür M. 33 000 ge- en.