Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. In der G.-V. v. 12./11. 1900 wurde dann weiter beschlossen, die nach Obigem zusammen. zulegenden St.-Aktien auf die auszugebenden Vorz.-Aktien in Zahlung zu nehmen und das A.-K. derart zu reduzieren, dass je 5 der nicht in Zahlung gegebenen St.-Aktien zu einer solchen zus.gelegt werden. Demgemäss wurden die Aktionäre am 9./1. 1901 auf. gefordert, auf jede der noch bestehenden 350 St.-Aktien eine Zuzahlung von M. 500 zu leisten und für je eine solche St.-Aktie, auf welche die Zuzahlung geleistet ist, eine 6 % Vorz.-Aktie à M. 1000 auszutauschen. Bei nicht erfolgter Zuzahlung sind je 5 St.-Aktien in eine 6 % Vorz.-Aktie zus. gelegt. Frist bis 28./1. 1901, verlängert dann lt. Bekannt- machung vom 16./3. 1901 bis 18./6. 1901. Hypotheken: M. 1 073 815, Grundschuld M. 200 000. Geschäftsjahr: 1. April bis 31. März. Gen.-Vers.: Im Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Dividenden 1898/99–1900/1901: 0 %. Direktion: Heinr. Prieger. Aufsichtsrat: Vors. Oberstleutnant a. D. Hesse, Charlottenburg; Stellv. Paul Werner, Edwin Schümann, W. Windmöller, Berlin-Charlottenburg, D. Hirsch, Franz Arnold, Berlin. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Deutsche Bank, Depositenkasse A. Mauerstrasse. Koenigin-Marienhütte Actien-Gesellschaft in Cainsdorf bei Zwickau i. S. Gegründet: Am 30. Jan. 1872. Letzte Statutenänd. vom 27. März 1899. Zweck: Betrieb des Eisenhüttenwerkes zu Cainsdorf, sowie Abbau von Kalksteinbrüchen und Eisensteingruben in Sachsen, Thüringen und Bayern. Die Koenigin-Marienhütte umfasst 1 Hochofen, Koksanstalt, Martinwerk mit 3 Öfen, Walzwerk, Giesserei für Maschinen- u. Bauguss, Maschinenbauwerkstätte, Röhrengiesserei. Brückenbauanstalt, Gasanstalt und eine Chamottefabrik. 1899 wurde der Ausbau der Wasserkraft der Mulde durch eine neue Turbinenanlage von 300 HP. fertiggestellt; ebenso 1900 ein Kraftwerk mit 900 HP., welches mit den Turbinen zusammen arbeitet. Durch diese Anlage wird die Heizkraft der von den Koksöfen und dem Hochofen gehenden Gase, welche sonst un. benutzt blieben, für den Betrieb verschiedener Maschinen, sowie für Zwecke der Beleuch. tung nutzbar gemacht. Ausser diesen Vorteilen wird dadurch eine erhebliche Kohlen. ersparnis erzielt. Der Bau einer neuen grossen Giesserei 1899 beschlossen, war aber bis Anfang 1901 noch nicht in Angriff genommen worden. 1900 wurde die Licenz zum Bau von Riedler-Express-Pumpen erworben, welche die Ges. mit mehreren anderen Firmen teilt. Für die Ges. sind im sächsischen und reussischen Vogtlande 8 Eisenstein. gruben im Betriebe. Der Hochofen erblies 1900:; 25 689 t Giesserei-, Stahl- u. Puddeleisen, die Marienhütte lieferte 24 164 t Rohblöcke. Arbeiterzahl 1897–1900 ca. 2186, 2218, 2486, 2683. Mit der Eisengewerkschaft Maximilianshütte A.-G. in Rosenberg, welche in der Vihe zu Lichtentanne das grosse Thomas- und Walzwerk König Albertwerk errichtete, wurle eine Verständigung zur Verhütung des Wettbewerbes erzielt. Die Koenigin-Marienn hütte verzichtete auf Herstellung von schweren Walzwerkfabrikaten, wie Schienen. Schwellen, Träger etc. und erhielt dafür am 1. Juli 1897 von der Maximilianshütte M. 545 893, welche einem Dispositionsfonds überwiesen wurden. „ Geschichtliches: Die Koenigin-Marienhütte ist 1840 gegründet worden. Im Jahre 1873 ging dieselbe durch Kauf an die vormalige Deutsche Reichs- und Continental-Eisenbahn. bau-Ges. in Berlin über. Das A.-K. letzterer Ges. in Höhe von M. 30 000 000 in Aktien zu Thlr. 200 = M. 600 mit 40 % Einzahlung wurde 1878 dergestalt reduziert, dass gege einzuliefernde je 5 Stück 40 % Interimsscheine = M. 1200 eine Aktie der Koenigim Marienhütte zu M. 600 gewährt wurde. Gleichzeitig wurde die Firma Deutsche Reichs- und Continental-Eisenbahnbau-Gesellschaft aufgegeben und die jetzige Firma angenommen. Die Hütte ist die grösste in Sachsen. „. Gesamtumsatz 1888–1900: M. 6 306 084, 8 210 534, 10 325 913, 8 519 260, 8 756 550, 7 831 858, 8 009 775, 6 643 021, 8 232 979, 8 867 829, 9 107 548, 9 951 320, 12 212 74% Kapital: M. 6 000 000 in 10 000 Aktien (Nr. 1–10 000) à M. 600 (siehe auch oben). Bezus recht al pari haben die ersten Zeichner und die Aktionäre je zur Hälfte. Anleihe: M. 2500000 in 4½ % Schuldscheinen von 1889, 2500 Stücke à M. 1000. Zs. 2, 1. u. rückzahlbar ab 1894 mit mind. 1½ % u. Zs. Aufgelegt am 5. Nov. 1889 zu 103 % In Umlauf Ende 1900: M. 1 821 000. Zahlst.: Gesellschaftskasse; Berlin u. Dresden: Dresdner Bank. Kurs Ende 1896–1900: 102.50, 102, 101, 98.50, 98.50 %., Notiert in Dresden, Vorstehende, hypothekarisch sichergestellte Anleihe wurde zur Löschung von Hypo 00 und Tilg. schwebender Schulden aufgenommen. Begeben waren bis Ende 1900 M. 1 800 000, als Kaution (unverzinslich) deponiert M. 200 000 und noch unbegeben M. 439 000. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis Mai in Cainsdorf, Berlin, Zwickau 0 Dresden. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. „„ Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., bis 5 % Tant. an Vorst. u. Beamte, dann 4 % Div., 5 an A.-R., Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Der A.-R. erhält ausserdem eine M 10 Gesamtvergütung von ¼ % des A.-K., welche auf Geschäftsunkosten zu verrechnen R.