Erzbergwerke und Hüttenbetriebe.

Gewinn- u. Verlust-Konto: Deb et: Unkosten inkl. Grat. 275 286, Oblig.-Zs. 168 000, Abschreib.
auf Mobilien 5975, Gewinn 643 742. – Kredit: Vortrag 5576, Bruttogewinn 1 087 427.
Sa. M. 1 093 003.
Kurs: Die Aktien werden nicht notiert.
Dividenden 1897–1900: 8, 10, 10, 10 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.)
Direktion: Bergingenieur Prof. Curt Netto, Chemiker Dr. Rud. de Neufville.
lufsichtsrat: (3–9) Vors. Wilh. Merton, Frankfurt a. M.: Stellv. J. C. Ertel, Hamburg;
Dr. G. von Brüning, Höchst a. M.; L. Ellinger, Dr. jur. O. Fellner, Frankfurt a. M.; Gen.-
Direktor Geh. Baurat E. Rathenau, Berlin; Komm.-Rat Jul. Weber, Duisburg.
Prokuristen: Carl Hartmann, Jul. Sommer. Zahlstelle: Gesellschaftskasse.

Milowicer Eisenwerk in Friedenshütte, Oberschlesien.

Gegründet: Am 7. April 1883. Letzte Statutenänd. vom 29. Mai 1900.

Ivweck: (Nach den Statuten) Betrieb des Bergbaues und Gewinnung von Mineralien und
Fossilien jeder Art, Erwerb und Veräusserung von Bergwerksprodukten etc., Verhüttung
und Verwertung der selbstgewonnenen oder anderweitig erworbenen Mineralien,
namentlich Produktion von Roheisen und dessen Weiterverarbeitung zu Gusswaren,
Walz-Schmiedeeisen, Stahl und Blech.

In dem Milowicer Eisenwerk, bei Sosnowice in Russich Polen gelegen, wird betrieben
die Verarbeitung von Roheisen zu Schweisseisen, Flusseisen und Stahl und die
Herstellung von Halbfabrikaten und Fertigfabrikaten, als Handelseisen aller Art, Facon-
eisen, Draht sowie zum Eisenbahnoberbau benötigte Materialien wie Laschen, Unterlags-
platten und Nägel. Als Nebenbetrieb ist aufzuführen eine Anlage zur elektrischen
Entzinnung von Weissblechabfällen. An Betriebseinrichtungen sind vorhanden:
I1 einfache Puddelöfen, 1 doppelter Puddelofen, 5 Roll- und Schweissöfen, 2 Martinöfen,
3 Dampfhämmer, 1 Luppenstrecke u. 2 Walzenstrassen mit den dazu gehörigen Maschinen,
21 Kessel und 1 Lokomobile. Eine Verfeinerungs-Industrie soll angelegt werden.

Das Roheisen wird von dem Hochofenwerk Stamporkow im Gouvernement Radom
bezogen, kontraktlich bis 1905 gesichert, mit Optionsrecht bis 1911.

Produktion 1896–1900: Pud 1 357 232, 1 524 694, 1 579 041, 1 796 851, 1 653 005.

Kapital: M. 1 300 000 in 2600 Aktien à M. 500. Da die Ges. ihre Geschäfte in Russland
betreibt, ist sie nach den dort bestehenden Gesetzen verpflichtet, die Bilanz in Rubel
russischer Währung aufzustellen. Die G.-V. vom 20./12. 1900 beschloss Erhöhung des
A.-K. um M. 1 300 000 (auf M. 2 600 000) behufs Deckung des laufenden Bankierkredits

und zur Schaffung der Mittel für die Einrichtung einer Verfeinerungs-Industrie. Die
Erhöhung des A.-K. war bis Mai 1901 noch nicht durchgeführt. Das A.-K. von

M. 1 300 000 ist zum Kurse von M. 2 für den Rubel umgerechnet mit Rbl. 650 000 in

die Bilanz eingestellt.

Bezugsrechte: Bei jeder neuen Em. haben die ersten Aktienzeichner resp. deren Rechts-

nachfolger das Recht, die eine Hälfte und alle jeweiligen Aktionäre die andere Hälfte

der zu emittierenden Aktien al pari zu übernehmen.

Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis Ende Mai. Stimmrecht: M. 500 ........

Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Rücklagen, bis 5 % vYertragsm. Tant.
an Dir. und Beamte, dann 5 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., Uberrest weitere

Div. zur Verf. der G.-V.

Bilan: am 31. Dez. 1900: Aktiva: Immobilien 278 355, Maschinen 71 080, Mobilien 6014,
Grundbesitz 22 749, Produktenbestände 52 966, Magazinbestände 591 681, Debitoren
651 955, Kassa u. Bankierguthaben 23 953, Effekten 611, Wechsel 2391, Avale 32 471.
Passiva: A.-K. 650 000, Bankierkredit 558 139, Kreditoren 136 392, Accepte 55 082,
Avale 32 471, R.-F. 37 908, Disp.-F. 209 271, alte Div. 305, Gewinn 63 660. Sa. Rbl. 1 743 232.
Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. 35 491, Verluste 5030, Abschreib. 12 295, Gewinn
57160 (davon R.-F. 2858, Disp.-F. 6032, Tant. an Vorst. 1448, do. an A.-R. 1672, Div.
36 111, Vortrag 15 538). – Kredit: Kursdifferenz 444, Betriebskto 109 534. Sa. Rbl. 109 978.
Kurs Ende 1899–1900: 181.75, 93.75 %. Eingeführt am 1./5. 1899 zu 195 %. Notiert in Berlin.
Diuividenden 1885–1900: 6, 5, 7½, 0, 3, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 6, 10, 12, 12, 6 %. Coup.-Verj. 4 J. (K.)

Direktion: Wilh. Esser. Aufsichtsrat: (3–6) Vors. Gen.-Konsul Eugen Landau, Berlin; Stellv.

Kxc. Staatsrat von Kumanin, St. Petersburg; Prof, Dr. Ernst Pringsheim, Berlin; Bank-

Dir. H. Haenisch, Breslau; Gen.-Dir. P. Liebert, Friedenshütte; Bankier A. Jarislowsky,

= 7 Berlin. Prokuristen: Hugo Falkenhahn, Gustav Gerhardt.

Tahlstellen: Friedenshütte: Gesellschaftskasse; Berlin: Akt.-Ges. f. Montan-Industrie, Bres-

lauer Disconto-Bank, Nationalbank für Deutschland, Berliner Bank, Breslau: Breslauer
Disconto-Bank. .