784 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Direktion: Gen.-Dir. Paul Liebert. Aufsichtsrat: (7–13) Vors. Gen.-Konsul Eugen Landau; Stellv. Reg.-Rat a. D. Dr. E. Magnus, Berlin; Justizrat Berger, Handelsk.-Syndikus Bergrat Gothein, Kgl. Baurat W. Grund, Bank-Dir H. Haenisch, Rittergutsbes. Dr. Immerwahr, Breslau; Ökonomierat Bieler, Gross-Strehlitz; Bank-Dir. C. Chrambach, Bankier Rob. Landsberg, Bankier Ad. Moser, Berlin; Gen. Dir. Pieler, Ruda. Prokuristen: Bergwerks-Dir. Ernst Braetsch, Ing. Leop. Glatschke, Kaufm. Conrad Malcher, Ing. Franz Werndl, Rendant Aug. Salzbrunn. Zahlstellen: Für Div.: Friedenshütte: Eigene Kasse; Berlin: Nationalbank für Deutschlan, Breslauer Disconto-Bank, A.-G. für Montanindustrie, Berliner Bank, Georg Fromberg & Co., S. L. Landsberger; Breslau: Breslauer Disconto-Bank, Jacob Landau Nachf. Oberschlesische Eisen-Industrie, Actien-Gesellschaft für Bergbau und Hüttenbetrieb in Gleiwitz, O.-Schl. Gegründet: Am 9. Juli 1887. Letzte Statutenänd. vom 29. April 1899 u. 28. April 1900. Die Gründer erhielten für ihre Einlagen die ursprünglich emitt. 8000 Aktien, und zwar Georg und Oscar Caro für das Hochofenwerk Julienhütte 3289 Stück; die Firma Eisen- werk Herminenhütte 893 Stück; Komm.-Rat W. Hegenscheidt für das Eisenwerk Baildon- hütte 1467 Stück; die Witwe Caro und Geschwister Caro für das Grundstück Nr. 32 Laband mit allen Gebäuden, Maschinen etc. M. 1 855000, 2351 Stück, zusammen 8000 Aktien à M. 1000. 1889 übernahm die Ges. das gesamte Besitztum der Oberschlesischen Draht- industrie zu Gleiwitz (A.-K. M. 4 800 000). Zweck (nach den Statuten): Bergwerkseigentum, Bergwerksgerechtsame und Koncessionen zu erwerben, zu pachten und Bergbau aller Art zu betreiben; behufs Verarbeitung und Verwertung von Bergbauprodukten alle diesem Zwecke dienenden Anlagen und Fabriken, namentlich Hochöfen, Walzwerken, Stahlwerken, der Verfeinerung der Produkte der. selben dienenden Anlagen, sowie ferner Maschinenfabriken, Kokereien und chemische Fabriken zu errichten. zu erwerben, zu pachten und zu betreiben und sich bei den gedachten Unternehmungen in jedweder Form zu beteiligen. Die Ges. besitzt und betreibt folgende Werke: 1) Das Hochofenwerk Julienhütte in Bobrek mit einem Areal von 95 ha 39 a mit 7 Hochöfen, 300 Koksöfen mit Gewinnung von Nebenprodukten, 25 Koksöfen ohne Gewinnung von Nebenprodukten und eine Benzol. fabrik, welch letztere im August 1900 teilweise abbrannte, aber nach 3 monat. Stillstand den Betrieb wieder aufnahm. Über die Nebenprodukt-Gewinnungsanlagen sind Verträge mit den Oberschles. Kokswerken und Chemische Fabriken Aktien-Gesellschaft in Berlin geschlossen, wonach der Betrieb der Benzolfabrik und der übrigen Nebenprodußt- Gewinnungsanlagen von der Oberschles. Eisen-Industrie für Rechnung der Oberschles, Kokswerke und Chemische Fabriken erfolgt, von welcher Ges. die Oberschles. Eisen. Industrie eine grössere Anzahl Aktien besitzt; Div. der Oberschles. Kokswerke und Ghem. Fabriken 19961999. 11, 11, 1 12, 12 %. In 1900 beschloss die Ges., in Julienhütte zu Bobrek ein Stahlwerk nebst Block- strecke, Schienen- und Träger-Walzwerk zu crrichten, zu welchem Zwecke das A.-. um M. 4 200 000 erhöht wurde; die definitive Entscheidung für die am besten geeignete Art der Stahlwerksanlage war im März 1901 noch nicht erfolgt. Ebendaselbst erbaute die Ges. 1899/1900 eine Zinkhütte, in welcher, ausser den auf den Hochofenbetrieben fallenden zinkischen Nebenprodukten, die auf der Grube Floräs- glück (s. unten) geförderten zinkischen Erze zur Verhüttung gelangen sollen. Diese neue Zinkhütte kam Ende 1900 in Betrieb. 2) Das Puddel- u. Walzwerk Herminenhütte in Laband mit einem Areal von 10 ha 40 a mit 22 Puddelöfen, mit Luppenstrecke, 5 Feineisenwalzstrassen, 1 Walzwerk für Metall- und Doppelmetallbleche, 1 Kaltwalzwerk. Um der Kupfer- und Doppelmetallblech-Fabrikation eine grössere Ausdehnung z geben, unterzog die Ges. 1899 in Herminenhütte, unter gänzlicher Aufgabe der Fabrikation von Eisenblechen, das dortige Blechwalzwerk einem Umbau und ging ausschliesslich zur Herstellung von Kupfer-, Messing-, Nickelblechen- und Doppelmetallblechen über 3) Das Puddel-, Stahl- und Walzwerk Baildonhütte bei Kattowitz mit einem Areal von 35 ha mit 24 Puddelöfen, 4 Martin-Stahlöfen, 1 Luppenstrecke, 1 Blockstrecke, 1 Grob-, 1 Mittel- und 2 Feinstrecken, 1 Kupferraffinerie, 1 Anlage für Elektrolytkupfer. gewinnung, 1 Metall-Giesserei für Nickel-, Messing- und Broncelegierungen. 4) Die Draht- und Nägelwerke in Gleiwitz mit 2 Drahtwalzwerken, 571 Drahtzügen zur Herstellung von Eisen-, Bimetall-, Kupfer- und Bronzedrähten, 711 Arbeitsmaschinen zur Herstellung von Metallnägeln aller Art, von Springfedern, Seilen, Stacheldrähten, Stiefeleisen, Pressnägeln, Wellblechnägeln und Patentketten. Ausserdem besitzt die Ges. 94 Beamten- und Arbeiterwohnhäuser und die erforder- lichen Bureau- und Verwaltungsgebäude. 3 1898–1900 wurden durchschnittlich 8700, 9116, 9076 Arbeiter beschäftigt. Umea 1891–1900: M. 13 372 447, 12 884 647, 15 157 745, 16 275 340, 15 616 013, 19 977 666, 21 072 821 23 563 019, 25 848 694, 26 538 090.