Kohlenbergbau. Die Ges. hat sich an der A.-G. Norddeutsche Kohlen- und Cokeswerke in Hamburg (A.-K. M. 2 000 000, Div. 1900: 4 %) beteiligt und vertreibt seit Inbetriebsetzung der Anlagen die dort gewonnenen Nebenprodukte (Teer und Ammoniak) gemäss eines auf eine Reihe von Jahren geschlossenen Vertrages; auch ist die Ges. bei der Akt.-Ges. für Teer- u. Erdölindustrie zu Berlin beteiligt (A.-K. M. 1 800 000, Div. 1899–1900. 2, 4 %. Ferner ist die Ges. bei der Russischen Montanindustrie A.-G. (A.-K. M. 2 000 000 Sitz in Berlin mit M. 600 000 beteiligt, welche neben Bergwerksbetrieb den Bau und Betrieb von Koksofenanlagen etc. in dem Donetz-Kohlen-Revier betreibt (Div. 1900: 500%% Die Ges. erwarb im Juli 1896 sämtliche (100) Kuxe der Mährisch-Ostrauer Stein. kohlen-Gewerkschaft Marie-Anne zum Preise von fl. 3 815 000. Der Besitz besteht aus einem etwa 8 500 000 qm grossen Grubenfelde in Ellgoth b. Mährisch-Ostrau mit einer grossen Schachtanlage (Ignatzschacht) und Koksofenanlagen. Seit der Erwerbung igt u. a. eine neue Koksofenanlage von 150 breiten Öfen mit Gewinnung von Teer und Ammoniak in Betrieb gekommen; ein neuer Schacht, der Friedrichschacht, ist im Abteufen begriffen und bis Mitte Jan. 1901 bis 150 m niedergebracht. Die Aufwendungen für die Neuanlagen bis 31./12. 1900 betrugen M. 4 999 000. Kohlenförderung und Koksproduktion siehe oben. Der Kohlenreichtum des Grubenfeldes reicht bei einer Förderung von jährlich 400 000 t auf mehr als 80 Jahre. Der Vertrieb des Koks erfolgt durch die Ges. selbst, der Vertrieb der nicht zur Verkokung gelangenden Kohle auf Grund eines dauernden Vertrages durch die Firma Emanuel Friedlaender & Co. zu Berlin bezw. Wien, Auf den Rest des bei Ostrau belegenen Bergwerkbesitzes der Firma Vlad. Vondracek & Co. – Freischürfe eines Feldes von etwa 30 000 000 qm Flächeninhalt – hatte die Gewerkschaft Marie-Anne sich Vorrechte für den Erwerb gesichert; die Option ist ausgeübt. Der Optionspreis betrug fl. 2 200 000. Die Ausübung erfolgte durch die Berliner Handels-Ges. für Rechnung der Ges. derart, dass diese Bank das Grubenfeld in eigenem Namen erwarb, den bar zu zahlenden Teil des Optionspreises zahlte und die zur Ausbeutung des Grubenfeldes (Schachtanlage etc.) erforderlichen Mittel zur Verfügung stellte. Die gesamten Aufwendungen für die Neuanlagen einschl. des Gruben- feldes betragen bis 31./12. 1900 rt. M. 4 990 000. Das Restkaufgeld fl. 1 200 000, welches die Veräusserer bis 31./12. 1900 gestundet, ist ebenfalls bezahlt. Den Vertrag mit dem Finanzkonsortium, wonach dasselbe das Grubenfeld weiter für unsere Rechnung besitzt, die für den Erwerb und die Erschliessung desselben erforderlichen Mittel bis zur Höhe von M. 5 000 000 vorstreckt, hat die Ges. bis zum 30./6. 1902 verlängert, sodass sie an diesem Tage das Grubenfeld und die gesamten Anlagen gegen Erstattung der Aufwen- dungen nebst Zinsen zu übernehmen hat. Nach Erwerbung des Gutes Ellgoth-Neudorf (ca. 150 ha für fl. 300 000) beträgt der Grundbesitz der Gewerkschaft z. Z. ca. 240 ha. Kapital: M. 15 000 000 in 15 000 Aktien (Nr. 1–15 000) à M. 1000. Das Kapital betrug urspr. M. 4 500 000 und wurde erhöht lt. G.-V.-B. vom 26. Juni 1896 um M. 7 500 000 Gauf M. 12 000 000), div.-ber. ab 1. Juli 1896 und am 23. Febr. 1897 um weitere M. 3 000 000, div.-ber. ab 1. Jan. 1897, Die Erhöhung 1896 erfolgte zwecks Erwerbung der Kuxe der Gewerkschaft Marie-Anne zu Mährisch-Ostrau, die 1897 zur Erwerbung der Koksanstalt „Glückauf' und zur Verstärkung der Betriebsmittel. Ahnleihe: M. 8 000 000 in 4 % Schuldverschreib. von 1896, rückzahlbar zu 103 %, 8000 St. à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1. 7. Rückzahlung durch Verl. oder Künd. bis 2. Jan. 1901 ausgeschlossen, von da ab event. verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. zulässig. Ausl. spät. am 15. Sept. auf 2. Jan, Die im Tilg.-Plane vorgesehene Tilg. per 2. Jan. 1901 von M. 80 000 ist durch Ankauf und Vernichtung von 80 Teilschuldverschreib. (Nr. 7851–7930) erfolgt, sodass eine Verl. 1900 nicht stattfand. Zur Sicherheit dieser Anleihe hat die Ges. der Berliner Handeks- Ges. in Berlin als Pfandhalter sämtlicher 100 Kuxe der Mährisch-Ostrauer Steinkohlen- gewerkschaft Marie-Anne verpfändet. – Aufgelegt am 29./5. 1897 zu 102.50 %. Kurs Ende 1897–1900: 102.30, 100.75, 97.60, 94.90 %. Notiert in Berlin (auch in Breslau) Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht; 1 Aktie = 1 Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., sodann bis 5 % Div., vom verbleib. Überschuss, derselbe nicht zu Spec.-R.-F. oder zum Vortrag auf neue Rechnung verwendet 6 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div., event. nach G.-V.-B. zur Bildung von Spec.-R.-F. Die Tant. des Vorst. und der Beamten werden als Geschäftsunkosten verbucht. Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Anlagenkto (Oberschlesien): a) Grundstücke u. GKeiten einschl. solchen auf fremdem Grund und Boden 4 442 651, b) Maschinen, u. Einrichtung 2 075 466, c) Utensilien u. Inventar 242 525, d) Patente u. Herstell.- 90 fahren 1, e) Verträge 300 000, Baugelderkto 1 475 391, Koksanstalt Glückauf 1 Kto der Neuanlagen 8320, Bergwerksbesitz in Mähr.-Ostrau (sämtliche Kuxe der 1 3 Ostrauer Steinkohlengewerkschaft Marie-Anne) 10 423 361, Effektenbesitz 356 212, 1 sortialbeteiligungen 1 142 878, Wechsel 100 489, Valuten 8117, Kassa 4544, Bauvorse 000 890 019, Bankguthaben 1 045 875, Debitoren 3 259 379, Kautionen und Avale 1630 100 Materialien 300 410, Produkte 189 914, vorausgez. Prämien 37 126, do. Steuern 0 3 Pacht 360. – Passiva: A.-K. 15 000 000, Oblig. 7 920 000, R.-F. 515 711, Arbeiter-Un