Kohlenbergbau. Gersdorfer Steinkohlenbau-Verein in Gersdorf bei Zwickau i. S. Gegründet: Im Jahre 1871. Letzte Statutenänd. vom 4. April 1900. Zweck: Abbau von Steinkohlenfeldern. Besitz 620 Acker und 2 Schächte im Betrieb; Pluto und Merkur., Der Grundbesitz der Ges. vermehrte sich 1899 um 1 ha 16 a, welche am Merkurschacht angekauft wurden. Bei demselben Schacht ist 1900 eine Central-Gegen- strom-Kondensationsanlage erbaut; an dieselbe sind sämtliche Dampfmaschinen beider Schächte angeschlossen. Die Gesamtförderung betrug 1891–1900: 1592 514, 1531 224 1 522 572, 1 463 424, 1 666 944, 1 666 800, 1 735 578, 1 761 737, 1 827 676, 1 776 884 hl. Die Belegschaft zählte 1896–1900: 661, 685, 688, 696, 695 Mann. Kapital: M. 2 763 000 in 5000 St.-Aktien à M. 300, 3000 Prior.-Aktien, Serie I (berechtigen bis zu 10 % Vorz.-Div. vor den anderen Aktien) und 1210 Prior.-Aktien Serie II bbe. rechtigen bis zu 10 % Vorz.-Div. vor den St.-Aktien) à M. 300. Im Falle Liquidation der Ges. werden zunächst die Prior.-Aktien Serie 1 gedeckt, und der Rest wird auf qie Prior.-Aktien Serie II und die St.-Aktien gleichmässig verteilt. Das urspr. A.-K. in Höhe von M. 3 282 600 ist 1887 durch Rückkauf von M. 219 600 eigener Aktien auf den jetzigen Betrag reduziert worden. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % an R.-F., bis derselbe M. 350000 enthält, vertragsm. Tant. an Vorst, 4 % Div., vom verbleib. Betrage 5 % Tant. an A.-R. sowie etwaige Grat. an Beamte, der Rest wird unter Hinzurechnung der oben abgesetzten 4 % Div. wie folgt verteilt: a) bis zu 10 % Div. an die Prior.-Aktien Serie I; b) in den verbleib. Teil ist mit der Gesamtzahl aller Aktien (9212) zu dividieren und der sich ergebende Betrag insoweit jeder Prior. Aktie Serie I zu überweisen, als er sich in halben Prozenten des Nennwertes derselben ausdrücken lässt; c) aus dem Reste bis zu 10 % Div. an die Prior.-Aktien Serie 1 d) der dann noch verbleibende Rest wird einer jeden Prior.-Aktie Serie II und St.-Aktie gleichmässig insoweit zugeteilt, als die sich ergebende Div. in halben Prozenten des Nennbetrages dieser Aktien sich ausdrücken lässt; e) der Rest ist auf neue Rechnung vorzutragen. Eine Nachzahlung der Vorz.-Div. für die Prior.-Aktien findet nicht statt. Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Kohlenfelder 977 100, Plutoschacht 275 000, Merkurschacht 245 200, Füllort u. Querschlaganlagen 131 400, Vorrichtungsarbeiten in der Grube 84 000, Wetterversorgungsanlage 33 800, Umtriebsmaschinen 152 900, Dampfkessel 10 600, Tage. gebäude 225 800, Aufbereitungs- u. Ladeplatzanlagen 47 400, Strassen 8200, Revierinventar 45 500, Bureauinventar 1300, Zecheneisenbahn 84 600, Grundstückskto 77 400, Arbeiter- wohnhäuser 52 600, Bankguthaben 840 199, Kassa u. Wechsel 216 696, Debitoren 39 017, Materialien 36 392, Kohlenvorräte 1052, Effekten d. R.-F. 349 178. – Passiva: A.K. 2 763 000, Kreditoren 11 155, Delkrederekto 36 000, R.-F. 350 000, Tant. 79 800, alte Div, 2997, Gewinn 697 385. Sa. M. 3 940 337. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gruben- u. Tagebetriebskosten 1 123 990, allg. Ver- waltungskosten 169 688, Abschreib. u. Delkrederekto 111 664, R.-F. 30 007, Tant. an A.-R, Vorstand u. Beamte 79 800, Div. 692 400, Vortrag 4985. – Kredit: Vortrag a. 1899 1480, Kohlen 2 167 276, Erlös für alte Materialien 20 282, div. Einnahmen 6489, verjährte Div. 463, Zs. 16 535. Sa. M. 2 212 536. Kurs Ende 1886–1900: In Leipzig: St.-Aktien: M. 130, 220, 240, 208, 265, 335, – 26, 160 290, 304, 403, 450, 555, 710; Prior.-Aktien Serie I: M. 600, 750, 748, 700, 745, – 109, 730, 655, 775, 772, 895, 935, –, 1220; Prior.-Aktien Serie II: M. 520, 610, 645, 612, 630, 710, 600, 610, 555, 610, 654, 795, 840, 950, 1085 per Aktie. – Auch notiert in Zwichau. Dividenden 1886–1900: St.-Aktien: 0, 1, 2, 2% 7% „% 9 10, 15 20% Prior.-Aktien Serie I: 11½, 12½, 13½, 13½, 19½, 19, 15, 13½, 10, 16½, 18, 20 6 22 9 24½, 31 % Prior.-Aktien Serie II: 10, 11, 12, 12, 17½, 17, 13½, 12, 0, 14½, 16½, 19, 20½, 23, 30 %. Zahlbar in der Regel im April. Coup.-Verj.: 3 J. (F.) Direktion: H. Jobst, E. Kaulfers. Aufsichtsrat: (5) Vors. Komm.-Rat Eugen Esche, Stellv. Ed. Kunath, Chemnitz; Gen.-Konsu Alb. de Liagre, Heinr. Hiersche, Leipzig; Gust. Siems, Blasewitz. lei Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Leipzig: Becker & Co., Commandit- Ges. a. A.; Dresden: Günther & Rudolph, Sächsische Bank; Chemnitz: Kunath & Nieritz; Zwickau: Vereinsbank. — 0 0 6(68=– Steinkohlenbauverein Kaisergrube zu Gersdorf i. 8. Gegründet: Am 21. Juli 1871 in Zwickau, verlegt nach Gersdorf bei Hohenstein-Ernstthal am 16. jquli 1886. Letzte Statutenänd. vom 21. Okt. 1886. 665 Zweck: Abbau von Steinkohlen, deren Abbaurechte der Verein in Gersdorfer Flur hat. Von den im Besitze der Ges. befindlichen 174 ha 32 a 61 qm Gesamtsrubenfeld 90 1 waren Ende 1899 19 ha 8 a 43 qm abgebaut. Für Neuanlagen etc. wurden 1899–1 Io M. 70 134, 51 267 ausgegeben. Der Grubenbetrieb erstreckte sich auf die vier Glückaufflöz, Vertrauenflöz, Hauptflöz, Grundflöz.