Salz- und Kali-Bergwerke. von neuem auf zehn Jahre abgeschlossen; in 1889 wurden die Deutschen Solvay-Werke, in 1891 das Salzwerk Thiederhall, in 1893 das Salzwerk in Wilhelmshall in den Ver- band aufgenommen. Der Vertrieb geschieht durch die gemeinsame Verkaufsstelle des Verkaufs-Syndikats der Kaliwerke in Leopoldshall-Stassfurt. Sollte ein Werk seinen Syndikatsanteil nicht fördern können, wie z. B. infolge der Wassereinbrüche Westeregeln 1891 und 1892 und Aschersleben teilweise 1895/96, so wird das ausfallende Quantum von den übrigen Syndikatsschächten so lange pro rata ihres Anteils mitgefördert, bis die Förderunfähigkeit bei dem betreffenden Werke wieder behoben ist. Bei kürzerer Dauer der Betriebsstörung ist eine volle oder teilweise Nachförderung vertraglich gestattet. Die Gesamtförderung auf allen Syndikatswerken belief sich an Kalisalzen 1896–1900: 824 786, 19 501 411, 22 082 483, 27 943 951, 33 948 871 D.-Ctr. Im Juni 1898 fanden Verhandlungen wegen Erneuerung und anderweiter Organisation des Syndikats statt, nachdem die Salzwerke Sondershausen und Hedwigsburg ihre Auf- nahme nachgesucht hatten. Am 22. Juni 1898 gelangten dieselben, vorbehaltlich der Zustimmung der Anhaltischen Regierung und der Gewerkschaften Wilhelmshall und Hedwigsburg, zum Abschluss. Die Basis der Beteiligungen der einzelnen Werke bildet in dem neuen Syndikats-Vertrage der Absatz. Die Kali-Erzeugnisse sind in vier Gruppen geteilt, und zwar: Gruppe A Erzeugnisse mit mehr als 48 % an reinem Kali. 3 B Erzeugnisse mit mehr als 18 % bis zu 48 %, C nicht karnallitische Rohsalze von 12,4 % bis zu 18 % Kaligehalt, und 3 D Karnallit. In Tausendstel des Gesamtabsatzes berechnet waren die Anteile der einzelnen Werke an letzterem wie folgt festgesetzt worden: Gruppen: I II III E Königl. Preuss. Werke Stassfurt. 130 130 130 135,50 Herzogl. Anhalt. Salzwerk Leopoldshall . . 118 118 120 104,96 Konsol. Alkaliwerke Westeregelln. . . . 100 100 102 95,42 Gewerkschaft Neu-Stassfurt, Löderburg . 100 100 102 95,42 Raliwerke Ascherslebe 060 100 102 95,42 Deutsche Solvay-Werke, Bernburg . . . 100 100 102 95,42 Vienenburger Kaliwerke, Vienenburg . . 93 93 101 95,42 Gewerkschaft Ludwig II., Stassfurt . . 72 72 26 76,34 ÄMP̃ꝓſ(w 7 / %%%%%%% .. 61 85 66,79 Gewerkschaft Sondershausen . . . 40 40 70 45,80 wbbbaft Hedwigssburg 40 60 47,71 Thiederhall „ 46 46 = 45,80 Gewerkschaften Burbach, Carlsfund und Beienrode sind neu zugetreten und erfahren dadurch obige Zahlen kleine Abänderungen. Der Absatz der 1900 von 12 auf 14 gestiegenen Syndikatswerke einschl. zweier weiteren neuen Werke auf Grund provisorischer Verträge für 1900 betrug: 1898 1899 1900 Chlorkalium à 80 % . . . . D.-Ctr. 1595 314 1 674 321 1 914 216 fte 90 % 238 064 294 245 381 268 ./// ... 5 31 898 674 813 1250 434 „ (aussersyndikatlich) 146 870 Kainit und Sylvinit. „ 10 562 260 10 325 064 10 996 314 Karnallit und Bergkieserit .. 679 817 632 878 583 580 Das sind in reinem Kali . „ 2 343 928 2 539 476 2 942 358 Mithin 1900 mehr 402 882 D.-Ctr. reines Kali als 1899. Die Dauer des Vertrages von 1898 wurde zunächst auf drei Jahre, 1899 bis Ende 1901, festgesetzt. Von da ab fritt eine Verlängerung jedesmal um ein Jahr ein, falls nicht ein halbes Jahr vorher Kündigung erfolgt ist. (Im Juni 1901 fand die Erneuerung des Syndikatsvertrages bis Ende 1904 statt, wobei die Sollanteile der einzelnen Werke eine bedeutende Veränderung erfuhren. Asse und Salzdetfurth wurden neu aufgenommen.) Gottesgabe, Akt.-Ges. für Salinen- und Soolbadbetrieb in Bentlage, Amt Rheine i. W. Gegründet: Am 21./11. 1899; handelsger. eingetragen am 19./3. 1900. Gründer s. Jahrg. 1900/1901. er Gesamtaufwand, welcher zu Lasten der Ges. für die Kosten der Gründung einschl. aftenstempel und als Entschädigung für deren Vorbereitung gewährt wurde, belief sich auf M. 3000. Die A.-G. übernahm käuflich von dem Vorst. der Münster schen Salinensocietät die aaline und das Solbad Gottesgabe mit allen Anlagen, Grundstücken, Gebäuden und Betriebseinrichtungen, mit allen Rechten, Gerechtigkeiten und obliegenden Pflichten.