Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien „„. 967 Im Jahre 1898 hat die Ges. ein zu Spandau an der Berlin-Lehrter Bahn gelegenes Terrain (7 ha 14 a 34 qm) erworben, auf welchem eine neue Fabrik für den Bau von Feldbahn-, Kleinbahn- und Strassenbahnwagen aller Art, sowie Geleisen, Weichen, Drehscheiben etc. errichtet und Ende 1899 in Betrieb genommen ist; in derselben können an 1000 Arbeiter beschäftigt werden. Gesamtumsatz 1897–1900: M. 8 645 528, 11 879 966, 17 588 000, 20 942 000. Kapital: M. 8 000 000 in 8000 Aktien (Nr. 1–8000) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 4 000 000, erhoht lt. G.-V.-B. v. 14. Jan. 1899 um M. 4 000 000 in 4000 neuen Aktien à M. 1000, bezogen von den Aktionären zu 125 %. Auf die neuen Aktien waren bis 14. Juni 1899 25 % bis 1./10. 1899 40 %, bis 2./2. 1900 der Rest einzuzahlen. Die Emission von 1899 erfolgte behufs Vergrösserung der Fabrikanlagen, zur Ausdehnung des Export-Geschäftes, welches grosse Vorratsläger an auswärtigen Plätzen erfordert und zur Verstärkung der Betriebsmittel. Hypotheken: M. 138 000 zu 4 % verzinslich und bis 30. Sept. 1901 unkündbar (auf Ver- waltungsgebäude Tempelhofer Ufer 24). M. 25 000 zu 4 % verzinslich u. bis 1. Jan. 1905 unkündbar (auf Olivaer Grundstück bei Danzig). Hypothekar-Anleihe: Die Aufnahme einer solchen im Betrage von M. 3 000 000, zu 4½ % verzinslich, zu 103 % rückzahlbar, beschloss der A.-R. am 8./5. 1901. Tilg. innerhalb 30 Jahren, am 1./1. 1903 beginnend. Die Sicherstellung soll durch Eintragung einer Kautionshypothek von M. 3 300 000 auf die Fabrikgrundstücke in Spandau, Drewitz und Dorstfeld zu gunsten der Dresdner Bank als Pfandhalterin bewirkt werden. Der Erlös der Anleihe soll zur Verminderung des Bankkredits dienen. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. Sonderrücklagen, vom Übrigen 4 % Div., vom Rest 6 % Tant. an A.-R., Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Die vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte werden als Geschäftsunkosten gebucht. Benno Orenstein erhält 10 % Tant. von dem nach Abzug von 5 % zum R.-F. verbleib. Reingewinn, aber keinen Gehalt. Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Grundstücke 961 498, Gebäude 1 689 667, maschin. Ein- richtung 1 242 574, Werkzeuge 224 132, Mobilien 101 977, Utensilien 7285, Eisenbahn- anschluss 74 091, Waren 7 303 769, Kassa 133 059, Debitoren 7 735 496, Effekten 1 510 071, Wechsel 839 786, Kommanditbeteiligung 99 500, vorausgez. Prämien, Mieten etc. 8971. Passiva; A.-K. 8 000 000, Hypotheken: a) Dorstfeld 44 693, b) Neufahrwasser 25 000, 0) Tempelhofer Ufer 138 000; R.-F. 970 794, Spec.-R.-F. 500 000, Steuerreserve 80 000, Kredi- toren 11 343 624, alte Div. 2600, Gewinn 827 170. Sa. M. 21 931 883. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unkosten 2 659 164, Zs. 209 421, Abschreib. 427 745, Ge- winn 827 170. – Kredit: Vortrag a. 1899 325 656, Bruttogewinn 3 797 844. Sa. M. 4 123 501. Kurs Ende 1899–1900: 246.25, 184.80 %. Zugelassen M. 4 000 000, Nr. 1–4000, davon zur Subskription aufgelegt M. 3 000 000 am 17./6. 1899 zu 200 %. Erster Kurs am 22./6. 1899: 230 %. Die Aktien Nr. 4001–8000 wurden im Mai 1900 zugelassen. Notiert in Berlin. Diridenden: 1897: 28.48 % (für den Vorbesitzer); 1898–1900: 20, 20, 10 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Benno Orenstein, Berlin. Aufsichtsrat: (5–7) Vors. Bank-Dir. Geh. Ober-Finanz- rat a. D. Wald. Mueller, Stellv. Reg.-Rat a. D. Carl von Kühlewein, Bank-Dir. Oscar Kessner, Ing. Phil. Balke, Rentier Emil Holländer, Geh. Reg.-Rat Prof. Dr. Aron, Berlin. Prokuristen: Wilh. Brode, Ober-Ing. Heinr. Paul, Martin Sachs, Sali Segall Gust. Wolffsohn, „ Cornelius Meyer, Dr. jur. Friedr. Noebe. Zahlstellen: Berlin: Gesellschaftskasse, Dresdner Bank. Aktiengesellschaft vorm. Frister & Rossmann in Berlin, S0. Skalitzerstr. 134/135, mit Zweigniederlassung in London. Gegründet: Am 19.N ov. 1871 unter der Firma Nähmaschinenfabrik vorm. Frister & Rossmann A.-G., handelsger. eingetragen am 24. Nov. 1871. Firmenänd. wie gegenwärtig lt. G.-V.-B. vom „ 725. Mai 1892. Letzte Statutenänd. vom 26. Mai 1900. yweck: Übernahme der Nähmaschinenfabrik von Frister & Rossmann für M. 2 550 000. Im LJahre 1887 wurde die Fabrikation selbstthätiger Wagen, von automatischen Verkaufs- äbparaten und von Patentwaschmaschinen, später die Herstellung elektrotechnischer fegenstände und der Bau von Werkzeugmaschinen nach amerikanischem System, 1891 die Herstellung von Schreibmaschinen, 1896 die Fahrradfabrikation aufgenommen und für diesen Zweig ein Grundstück in Danzig erworben, welches, nachdem die Fahrradfabrikation Anfang 1900 mit dem Berliner Betrieb vereinigt ist, wieder verkauft werden soll. Im Jahre 1889 wurde die Einrichtung einer Patronenrahmen- und Patronenfabrik not- wendig, dagegen die Produktion automatischer Verkaufsapparate und elektrotechnischer Gegenstände aufgegeben; 1891 ist auch die Patronenfabrikation wieder eingestellt worden. Gegenwärtig betreibt die Firma hauptsächlich Nähmaschinenfabrikation, Werkzeug- maschinenbau, Fahrrad- und Schreibmaschinenfabrikation. Das Berliner Grundstück hat emne Grösse von 4698 qm. 1900 wurden ca. 500 Personen beschäftigt.