1054 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. wachsen waren, und wurde derselben von den Gläubigern am 19. Mai 1893 ein Mora- torium bis Ende 1894 gewährt unter der Bedingung, dass ein Ausschuss der Kreditoren die Geschäfte der Firma überwache. Auf Vorschlag dieses Ausschusses und auf Grund seiner Berichterstattungen vom 17. Nov. und 1. Dez. 1894 wurde die Errichtung einer A.-G. beschlossen. Sämtliche Kreditoren, soweit sie nicht durch Hypoth. gedeckt waren. erklärten sich bereit, für ihre Forderungen Aktien der Ges. zu übernehmen, und wurden nun durch Ausfolgung von M. 655 000 Aktien befriedigt, während den bisherigen Gesell. schaftern zur Begleichung ihres Guthabens M. 88 000 in Aktien verblieben. Weitere M. 3000 Aktien wurden von den Gründern übernommen und har eingezahlt. Die Grün. dung der Ges. erfolgte mit einem A.-K. von M. 746 000 in 746 Aktien à M. 1000. Von den Vorbesitzern wurden unterm 18. Dez. 1894 sämtliche mobile und immobile Aktiva der Ges. Wilh. Tillmanns in Liqu. sowohl in Remscheid, wie auch in Pruszkow bei Warschau (s. unten) an die neubegründete Ges. für M. 1 144 885 übereignet. Dagegen übernahm die letztere Hypoth.-Schulden von M. 308 996, Buchschulden von M. 92 889, sodass ein Mehrwert der cedierten Aktiva gegen die von der Ges. übernommenen Passiva sich ergab von M. 743 000. Eingebracht wurden Immobilien für M. 377 570, Maschinen mit M. 149 426. Zweck: Erwerb und Betrieb der unter der Firma Wilh. Tillmanns in Remscheid 1856 ge. gründeten, zuletzt Wilhelm Tillmanns in Liqu. firmierenden Werke: Abteilung I: Well. blechwalzwerk, Fabrik für Eisenkonstruktionen und Verzinkerei; Specialität: komplette eiserne Bauwerke, konstruiert mit Rücksicht auf. Ventilation und Heizung, als Wohn. häuser, Fabriken, Baracken für Militärzwecke, Pavillons, Trinkhallen, Billets-, Portier. und Spritzenhäuschen, Remisen, Unterstandsbleche für Fortifikationszwecke etc., Patent. kandelaber aus spiralförmig gewundenem Wellblech D. R.-P. Nr. 50 827; Abteilung II. Fabrikation von diebessicheren Rollverschlüssen aus Stahlwellblech, Eisen u. Holz in jeder Konstruktion und Grösse, selbstrollend mit Getriebe oder hydraulischem Aufzuge; Angel- und Schiebethore aus gestrichenem oder verzinktem Wellblech, Zug-Jalousien aus Stahl. blechstreifen etc.; Abteilung III: Schlittschuhfabrikation. Das Etablissement bedeckt eine Fläche von 1.78 ha. Die Ges. ist mit einem Kapital von M. 60 000 bei der Firma Wilh. Tillmanns Kommandit-Ges. in Remscheid, welche in Pruszkow bei Warschau eine Filiale betreibt, kommanditarisch beteiligt. Der Gewinn aus diesem Unternehmen fliesst ungeteilt der Ges. zu. Im Okt. 1898 zerstörte ein Brand die Kontorgebäude und Schreinerei; an Stelle der letzteren ist eine neue mechanische Schreinerei erbaut und im Herbst 1899 in Betrieb gekommen. – Die Ges. hat bei Düsseldorf ein Terrain erworben und darauf ein neues Fabrikgebäude zur Herstellung grösserer Konstruktionen errichtet und Mai 1901 in Betrieb genommen. Über die Kapitalserhöhung zur Ausführung dieses Baues s. unten. Das neue Werk erhält auch Bahnanschluss, der wegen der ungünstigen Lage des alten Etablissements nicht zu erreichen war. Umsatz 1895–1900: M. 1 307 491, 1 651 556, 1 808 86l, 1924 102, 2 423 051, 2 393 688. Kapital: M. 1 650 000 in 1650 Aktien (Nr. 1–1650) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 746 000, erhölt lt. G.-V.-B. v. 12. Mai 1897 um M. 354 000 in 354 ab 1. Jan. 1897 div.-ber. Aktien à M. 100 hiervon 249 Stück angeboten den Aktionären vom 20.–31. Mai 1897 zu 115 % u. 4 0 Stück-Zs., 105 Stück anderweitig zu 125 % begeben; ferner erhöht zwecks Betriebs- erweiterung und Stärkung der Betriebsmittel (s. oben) lt. G.-V.-B. vom 28. April 1900 um M. 550 000 (auf M. 1 650 000) in 550 neuen ab 1. Jan. 1901 div.-ber. Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären 5.–19. Mai 1900 zu 140 %; 25 % und Agio waren gleich, weiter je 25 % am 15./10. 1900, 15./3. u. 15./8. 1901 einzuzahlen; auf 2 alte Aktien entfiel 1 neue. Bei Gelegenheit der Einreichung der alten Aktien zur Ausübung des Bezugsrechtes wurde ihnen auch die veränderte Firma aufgedruckt. Hypotheken: M. 71 100. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: April-Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F., 4 % Div., vom Rest 8 % Tant. an A.-R., bis 20% vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, Überschuss zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Grundbesitz 98 934, Immobilien 322 555, Maschinen 14 890 elektr. Anlage 44 513, Geräte u. Mobilien 18 513, Fuhrwerk 2757, Klischees u. Gravüren] Modelle 1, Neubau Düsseldorf 460 588, Fabrikate u. Halbfabrikate 504 740, Debitoren 380 93 Kommanditbeteiligung u. Guthaben 413 262, Effekten 4800, Wechsel 20 350, Kassa Passiva: A.-K. 1 392 000, Hypoth. 71 604, R.-F. I 290 000, Em.-Unkosten-R.-F. 2897 R.-F. II 16 375, Delkrederekto 20 000, Arbeiterstrafenkto 1135, Kreditoren 456 310, Div. 110 000, Vortrag 16 650. Sa. M. 2 403 052. 962 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Generalunkosten 181 678, Dubiose 7402, Abschreib. 35 15 do. auf diverse Abgänge 5667, Gewinn 153 025 (davon Tant. an A.-R. u. Vorst. 26 900 Div. 110 000, Vortrag 16 650). – Kredit: Vortrag a. 1900 14 827, Betriebsgewinn 368 909. Sa. M. 383 736. 500% Kurs Ende 1897–1900: 208.90, 191, 203.50, 146 %. Aufgelegt am 23.—–28./6. 1897 zu 181.50 %. Notiert in Berlin. 4 J. K) Dividenden 1895–1900: 15, 15, 15, 11, 15, 10 %. Zahlbar spät. am 1. Juni. Coup.-Verj.: 4 J. K&.