1098 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgesclläfte. Bergmann-KElektricitäts-Werke, Aktiengesellschaft 7 = in Berlin. N. Hennigsdorfer Strasse 33–35. Gegründet: Am 15. 3. bezw. 16./6. 1893 unter der Firma: „S. Bergmann & Co., Act.-Ges, Fabrik für Isolir-Leitungsrohre und Special-Installations-Artikel für elektrische Anlagen in Berlin'; handelsger. eingetragen am 29./6. 1893. Letzte Statutenänd. vom 15./12. 1900 Anderung der Firma wie oben vom gleichen Tage. * Zweck: Anfertigung, Erwerb, Verwendung und Veräusserung von Anlagen und Ge genständen gUllg, 8 8 8 9 l, welche zur Erzeugung und Verteilung elektrischer Energie dienen können, insbesondere von solchen, welche nach dem System von S. Bergmann hergestellt sind, sowie aller Arten von Maschinen und Maschinenteilen und Erwerb darauf bezüglicher Patente, Licenzen oder Gebrauchsmuster, Erwerb und Beteiligung an Unternehmungen, deren Geschäftsbetrieb zu genannten Zwecken in Beziehung steht. Die Ges. erwarb bei ihrer Gründung die seit April 1891 bestandene Firma 8. Berg- mann, Berlin, insbesondere die derselben gehörigen Patente. Das 1896 für M. 125 600 erworbene Grundstück der Ges. in der Hennigsdorfer Strasse umfasst einen Komplex von ca. 8900 qm; 1900 u. 1901 wurden mehrere Nachbargrundstücke hinzugekauft. Um- satz 1897–1900: M. 1 629 137, 2 138 466, 3 211 395, 3 981 985. Die G.-V. vom 15./12. 1900 beschloss Vereinigung der Ges. mit der A.-G. Bergmann Elektromotoren- und Dynamo-Werke in Berlin, die sich mit der Herstellung von Elektro- motoren und Dynamomaschinen beschäftigt, deren A.-K. M. 3 000 000 betrug (Dividende 1898–99: 0, 8 %) und deren Fabrik an die von S. Bergmann & Co. angrenzt. Dem Fusionsvertrage zufolge ist das Vermögen dieser Ges. als ganzes an die Ges. 8. Berg- mann & Co. gegen Gewährung von Aktien, und zwar durch Umtausch der Aktien der genannten Ges. in Aktien der Ges. S. Bergmann & Co. in der gleichen Zahl und zu dem gleichen Nennwerte übertragen worden; in dem Vertrage ist zugleich vereinbart, dass eine Liquidation des Vermögens der übertragenden Ges. Richt stattfinden und der Rein- gewinn beider Ges. für 1900 gleichmässig verteilt werden soll. Über die näheren Modali- täten der zur Vereinfachung der Geschäftsbetriebe beider Ges. erfolgten Verschmelzung s. unter Kapital. Gegen den Beschluss ist von zwei Aktionären die Anfechtungsklage erhoben. Der Umsatz der Bergmann-Elektromotoren-Werke, denen 1900 13 deutsche und 36 ausländische Patente für Herstellung ihrer Fabrikate zur Verfügung standen, stieg 1900 um rund M. 1 500 000. Die Zugänge auf Mobilien-, Immobilien-, Maschinenkto ete. bei beiden Abteilungen betrugen 1900 zus. M. 863 692. Kapital: M. 8 500 000 in 8500 Aktien (Nr. 1–8500) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 000 000, er- höht 1896 um M. 500 000, am 3./4. 1897 um M. 300 000, lt. G.-V.-B. vom 8./4. 1898 um M. 200 000, div.-ber. ab 1./7. 1898, angeboten den Aktionären 9: 1 vom 1.–15./6. 1898 zu 227.50 %, und lt. G.-V.-B. vom 21./4. 1900 um M. 500 000 in 500, ab 1./1. 1900 div.-ber, Aktien à M. 1000, begeben zu 150 %; hiervon wurden 300 Stück seitens eines Konsortiums den Aktionären 7: 1 vom 23./6.–7./7. 1900 zu 157.50 % zuzügl. 4 % St.-Zs. ab 1./1. 1900 und Schlussscheinstempel angeboten, die restlichen 200 Stück zum Ausgabekurse von 150 % wurden für der Ges. von S. Bergmann zur Ausbeutung überlassene neue Er- findungen verwandt. Die G.-V. vom 15./12. 1900 beschloss zwecks Angliederung der A.-G. Bergmann-Elektromotoren- u. Dynamo-Werke in Berlin an die Ges. S. Bergmann & Co. und Stärkung der Betriebsmittel weitere Erhöhung des A.-K. um M. 6 000 000 (auf M. 8 500 000) durch Ausgabe von 6000 neuen, ab 1./1. 1901 div.-ber. Aktien à M. 1000. Hiervon erhielten die Aktionäre der Bergmann- Elektromotoren- u. Dynamo- Werke 2000 vollgezahlte Stücke und 1000 Stück mit 50 % Einzahlung quittierte Interimsscheine als Gegenleistung für das Vermögen der aufgenommenen Ges. Die weiteren M. 3000 000 neuer Aktien, von denen zunächst nur M. 500 000 vollgezahlt, M. 2 500 000 mit 25 % ein. gezahlt worden sind, übernahm ein aus der Deutschen Bank in Berlin und den Dresdner Bankhäusern Günther & Rudolph und Menz, Blochmann & Co. bestehendes Konsortium zum Kurse von 103 % mit der Verpflichtung M. 2 500 000 den alten S. Bergmann-Aktionären I 1 zu 108 % zum Bezuge anzubieten. Als Beitrag zu den Fusions- und Em.-Kosten zahlte das Konsortium M. 125 000 und trug ausserdem die Hälfte des Schlussschein. stempels für die Neu-Em. Der von dem Kostenbeitrag nicht verbrauchte Teil soll dem R.-F. der Ges. zufliessen. Das A.-K. erscheint in der Bilanz vom 31./12. 1900 nach obiger Aufstellung mit M. 5 000 000 voll-, M. 1 000 000 mit 50 % und M. 2 500 000 mit 25 0 eingezahlten Aktien, zus. M. 6 125 000, wovon für 1900 M. 4 500 000 voll, M. 1 000 000 nur zur Hälfte div.-ber. waren. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % zum R.-F., dann 4 % Div., yvom Rest vertragsm. Tant. (Maximun 10 %) an Vorst. und Beamte, 8 % Tant. an A.-R., Überschuss Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Grundstück 673 725, Gebäude 841 141, Neubaukto 507 005, Debitoren 2 469 915, Bankguthaben 2 245 306, Kassa 17 021, Wechsel 39 338, Maschinen 855 022, Werkzeuge 167 882, Fabrikutensilien 85 697, Mobilien 4480, Modelle u. Kon struktionskto 102 858, Patentkto 2, Warenvorräte 2 741 558. – Passiva: A.-K., eingel. 6 125 000, R.-F. 1 675 313, Gewinn 1 561 304. Sa. M. 9 361 618.