Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke ete. Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Immobilien 638 383, Maschinen 353 360, Grundbesit; 148 327, Inventar, Riemen u. Seile 68 801, Förderbahn u. Anschlussgeleis 60 305, Beleucht. Anlage 2756, Vorräte 116 073, Feuerversich. 1400, Kautionskto 845, Kassa 979, Debitoren 211 472. – Passiva: A.-K. 1 250 000, Hypoth. 150 000, Unfall-Genossenschaft 1200, Del. krederekto 2077, Kreditoren 199 426. Sa. M. 1 602 704. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag a. 1899 u. Abschreib. 54 916, Fabrikations. unkosten 275 520, Stempelkosten 5493. Sa. M. 335 930. – Kredit: Waren-Brutto. einnahmen 335 930. Dividenden 1899–1900: 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. K) Div. zahlbar spät. 5 Monate nach Feststellung. Direktion: Diedrich Hunecke. Aufsichtsrat: (5–7) Freih. Clemens von Droste-Stapel, Stapel Freih. Carl von Lüninck, Amtmann Ludwig Dransfeld, Bestwig; Louis Peters, Hagen; Fabrikbes. Franz Josef Bergmann, Neheim; A. Dennemark. Wickingsche Portland-Cement- u. Wasserkalkwerke in Recklinghausen. Gegründet: Am 22. Mai 1890. Letzte Statutenänd. vom 21. April 1899. Zweck: Errichtung und Betrieb von Cementfabriken und Kalkwerken oder damit verwandten Unternehmungen, Beteiligung an Unternehmungen vorgedachter Art, sowie Handel mit erkauften Erzeugnissen der Cement- und Kalkfabrikation und allen damit in Verbindung stehenden Fabrikaten. Versandt wurden 1898–1900: 7144, 7503, 6674 Doppelwagen Kalka 10t In der Lengericher Cementfabrik wurden 1899–1900 über 200 000 bezw. 300 000 Fass Cement hergestellt und abgesetzt. Das Werk Friedrichshorst setzte 1900 ca. 300 000 Fass ab. Die Ges. gehört dem Nordwest-Mitteldeutschen Portland-Cement-Syndikat an. Besitz: Die Ges. übernahm bei der Gründung die Wasserkalkbrüche und Brennereien der Firma Westfälische Kalk-Industrie A. Wicking & Co. in Beckum und Lengerich i. W. Im Jahre 1890/91 wurde sodann die Cementfabrik Lengerich erbaut und auf eine Pro-- duktionsfähigkeit von 100 000 Normalfass Cement eingerichtet, die in den Jahren 1895/%6 durch entsprechenden Ausbau des Werkes auf 200– 250 000 Fass gesteigert wurde. Umgebaut wurde 1900 die Rohmaterialienaufbereitung und eingebaut dabei ein Cummerscher Schnelltrockner. beides zur Ersparnis von Brennmaterialien und Arbeits- löhnen. Der grösste Teil des Werkes erhielt 1900 elektrischen Antrieb; diese Anlage er- möglichte zugleich den Bau einer Aufbereitungsanstalt der Kalkabfälle zu Düngkalk. wozu das Grundstück bei der Fabrik schon vor Jahren gekauft ist. Angelegt wurde zur Erzeugung der benötigten Versandfässer ferner eine eigene Fassfabrik. Durch die im Bau begriffene Teutoburger Waldbahn erhält das Lengericher Werk Verbindung mit dem Dörenther Hafen des Dortmund-Ems-Kanals. Die Ges. hat daselbst ein ca. 2 ha grosses Grundstück erworben, welches mit den erforderlichen Verladeeinrichtungen versehen werden wird. 1896 Erwerb des Gutes Friedrichshorst, welches ca. 82 ha für die Cement- fabrikation vorzüglich geeigneter Kalkmergellager enthält; daselbst Bau der Cement. fabrik Friedrichshorst, welche Ende 1898 in Betrieb gekommen ist. Die Gebäude sind für eine Jahresproduktion von ca. 450 000 Fass angelegt, die Einrichtungen, welche zunächst auf eine Erzeugung von 200 000 Fass berechnet wurden, sind indes so getroffen, dass eine Jahresproduktionsziffer von 5–600 000 Fass ohne grössere Neubauten erreicht werden kann. Der für die Zwecke der Ges. nicht benötigte Teil des Gutes Friedrichs- horst, sowie das der Ges. gleichfalls gehörige ca. 15 ha grosse Gut Königskamp sind ver- bachtet. Das letztere enthält ca. 9 ha unverritzte Kalkfelder. Die Grundstücke in Beckum und Friedrichshorst tragen ausser den Fabrikgebäuden 8 einfache, 12 Doppelarbeiter- und 2 Beamtenwohnhäuser, weitere Arbeiterwohnhäuser sind im Bau. Der Bau der Friedrichshorster Anlagen ist noch nicht als abgeschlossen zu betrachten; im Betrieb sind jetzt 9 Schneider-Cementöfen, vollendet wurde ein Ringofen für 130–150 000 Fass Cement. Die vorhandenen reichen Kalkmergellager gestatten noch eine erhebliche Vermehrunz der Cementproduktion. Von den Kalk-Ringöfen befinden sich 7 auf dem Lengericher Terrain, 2 in Beckum und 2 in Friedrichshorst; einen weiteren Ringofen erwarb die Ges. durch Ankauf * Kalkwerkes Hankenberge, das erheblich vergrössert werden soll. Nach Durchführuns dieser bereits in Angriff genommenen Erweiterungen wird die Produktionsfähigkeit der gesamten Kalkwerke, eine 8Smonatige Betriebszeit angenommen, 800 000 t betrage- Der gesamte Grundbesitz beträgt ca. 292 ha. Die Gesamtabschreib. bis Ende 1900 be: trugen M. 1 770 917. Kapital: M. 4 500 000 in 4500 Aktien (Nr. 1–4500) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 200 000, 19 höht lt. G.-V.-B. vom 12. Juli 1898 um M. 800 000 und lt. G.-V.-B. vom 21. April 110 um M. 2 500 000 (auf M. 4 500 000) in 2500 neuen Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1. Jan. 1899, übernommen von den bisherigen Aktionären zu 100 % plus 1 % Stempel. 1%½ Anleihe: M. 500 000 in 4 % Oblig. von 1895, Stücke à M. 1000 und 500. Zs. 1./1. und 3 Ende 1900 noch nicht begeben M. 292 000. Tilg. ab 1902 jährl. mit 4 %. Aufgenomm auf das Lengericher Werk. Kurs Ende 1896–1900: 100.50, 100.50, 100.50, 100.50, – Notiert in Essen.