* Glas-Fabriken und Spiegel-Manufakturen. 1307 Stralauer Glashütte, Actiengesellschaft in Stralau bei Berlin mit Zweigniederlassungen in Hamburg u. Rauscha i. Schles. Gegründet: 23./12. 1896 bezw. 12./2. 1897. Letzte Statutänd. v. 5./5. 1900. Gründers. Jahrg. 1899/1900. Auf das Grundkapital haben eingelegt: 1) W. Goedel gegen 757 Aktien und M. 99 250 bar das zu der Konkursmasse der Stralauer Flaschenfabrik Evert & Neumann gehörige Handelsgeschäft, einschliesslich der Grundstücke Stralau Band 3 Nr. 103 u. 110, 2) J. Model für 200 Aktien, von den auf den zwei Grundstücken der Konkursmasse eingetragenen beiden Korrealhypotheken über je M. 500 000 je die schlechtest locierten M. 100 000 nebst Zs. seit 1./1. 1897. Juni 1900 wurde die Glasfabrik Metahütte in Rauscha i. Schl. für M. 190 000 erworben, das Grundstück umfasst 3 ha und hat eigenen Bahnanschluss. Die Hütte, die früher Hohlglas und Beleuchtungsartikel herstellle, wurde nach der Übernahme lediglich zum Betriebe der Flaschenfabrikation eingerichtet. Jweck: Übernahme und Betrieb der bisher der „Stralauer Flaschenfabrik Evert & Neumann, Kommandit-Ges.“ gehörigen Glasfabrik in Stralau, sowie Anfertigung und Vertrieb von Glaswaren, ferner Erwerb von auf die Glasindustrie bezüglichen Patenten und Anlagen, sowie die Beteiligung an solchen. – Produktion 1897–1900: Flaschen: 19 957 490, 20 829 073, 20 857 160, 22 852 996; verkaufte Verschlüsse: 5 195 058, 6 724 140, 7 297 291, 7051 505 Stück. Umsatz 1899–1900: M. 1 901 456, 2 089 888. 1899 erlitt die Ges. infolge des Fallissements der Continental Bottle Company in London einen Verlust von M. 203 253. Dieser Company war ein Kommissionslager übergeben, welches der Konkursverwalter als zur Masse gehörig verkaufte. Es wurde deshalb ein Prozess eingeleitet, der durch Vergleich beendet wurde. Die Ges. erhielt eine Abfindungssumme, welche die Kosten um ca. M. 2000 überstieg. Kapital: M. 1 200 000 in 1200 Aktien (Nr. 1–1200) à M. 1000. Die Einführung der Aktien an der Berl. Börse ist beabsichtigt. Hypotheken: M. 1 322 400, verzinslich zu 4½ und 5 %. Anleihe: Zur Abstossung genannter Hypoth. genehmigte die G.-V. v. 6. April 1899 die Auf- nahme einer Oblig.-Anleihe. Dieselbe ist noch nicht begeben. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im II. Quartal. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. besondere Abschreib. und Rücklagen, dann bis 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung von M. 3000 fester Vergütung), Rest Super-Div. Bilan am 31. Dez. 1900: Aktiva: Grundstücke 644 182, Gebäude 764 300, Ofen u. Wannen 210 050, Haus Rummelsburg 141 100, Formen 83 900, Maschinen 79 850, Inventar u. Utensilien 19 350, Pferde u. Wagen 12 000, Patente 5000, Bahnanschlussgeleise 2850, Waren 180 902, Debitoren 331 687, Bankierguthaben 72 114, Wechsel 55 040, Kassa 2068, Feuerungskto 48 008, Gemengematerialien 34 953, Materialien 32 165, Versich. 693. – Passiva: A.-K. 1 200 000, Hypoth. 1 322 400, Kreditoren 48 431, Löhne 3368, Delkrederekto 3092, alte Div. 75, Agio u. Dekorte 13 267, Reingewinn 129 581. Sa. M. 2 720 216. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag a. 1899 54 347, Fabrikbetrieb 728 614, Feuerung 309 643, Gemengematerialien 207 504, Handlungsunkosten 140 033, Zs. 54 992, Pferde- u. Wagenunkosten 21 822, Agio u. Dekorte 5695, Wohnhäuserverwaltung 1960, Abschreib. 72 033, do. auf Debitoren (4 %) 13 267, Reingewinn 129 581 (davon R.-F. 9000, Delkrederekto 10 000, Div. 96 000, Tant. an A.-R. 3258, Vortrag 11 323). Sa. M. 1 739 495. – Kredit: Warengewinn M. 1 739 495. Dividenden 1897–1900: 6, 7½, 0, 8 %. Div.-Zahl. spät. am 31./12. Coup.-Verj.: 4 J. nach dem auf ihre Fälligkeit folgenden 30. Juni. Direktion: Gust. Cramme. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Carl Siebert, Stellv. Jul. Model, Paul Fischer, Rechtsanwalt Dr. Paul Haendly, Jos. Goldschmidt. Prokuristen: Oscar Gleiniger, Arthur Glück. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Deutsche Genoss.-Bank von Soergel, Parrisius & Co.; Breslauer Disconto-Bank. Wittener Glashütten Actien-Gesellschaft in Witten i. Westf. Gegründet: Am 9. März 1899; handelsger. eingetragen am 28. März 1899. Das Werk besteht be- reits seit 1854. Gründer der A.-G. s. Jahrg. 1900/1901. DODf. B. von Ammon, Rich. Vopelius, Louis Vopelius und Dr. Max Vopelius brachten die von ihnen unter der Firma Ammon & Gebr. Vopelius, Witten, betriebene Glasfabrik für M. 998 000 in die Ges. ein und erhielten hierfür 998 als voll eingezahlt angesehene Aktien der Ges. à M. 1000. Die eingebrachten Objekte wurden bewertet wie folgt: Fabriketablissement M. 590 000, Betriebseinrichtungen M. 180 000, Mobilien u. Utensilien M. 12 000, Maschinen M. 18 000, Kassa M. 5955, Aussenstände M. 93 035, Fuhrwesen Zy M. 3000, Rohmaterialien M. 47 000, fert. u. halbfert. Fabrikate M. 49 008. Sa. M. 998 000. Weck: Erwerb u. Fortbetrieb der von der Firma Ammon & Gebr. Vopelius zu Witten betriebenen Glasfabrik. Gegenwärtig bildet Fensterglas den einzigen Fabrikationsgegenstand. Die Ges. gehört der Verkaufsvereinigung der Rheinisch-Westfäl. Glashütten zu Witten und