Tuch-Fabriken. 1345 Dividenden 1886–1900: Aktien: 1, 1¼, 5, 5½. 5, 5½, 6, 6. 6, 7, 6, 6, 7, 6, 3 %; Genuss- 82886=–1900: M. 2.62, 2.62, 16.60, 17.35, 17.95, 24.80, 26.20, 27.90, 26, 41.60, 28.04, 29.66, 34.20, 25.125, 5.32 Zahlbar am 1. Juni. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: G. Brans. Prokurist: C. Klein. Aufsichtsrat: Vors. F. Grobe, Schaller, Sengenwald, Vonderweidt, Weill-Goetz. Yahlstellen: Gesellschaftskasse; Strassburg: Bank von Elsass u. Lothringen, Pick, Schlagden- hauffen & Co. 6. Tuchfabrik Langensalza (vorm. Graeser Gebrüder & Co.) Aktiengesellschaft in Langensalza. Gegründet: Am 11. Sept. 1872 durch Übernahme der Tuchfabrik von Graeser Gebr. & Co. in Langensalza exkl. Vorräten für M. 1 050 000. Letzte Statutenänd. vom 12. April 1900. Eine neue Spinnerei wurde 1873, eine Kammgarnspinnerei 1889 errichtet. Zweck: Fabrikation feiner woll. Herrenstoffe in Streichgarn-, Kammgarn- und Paletotstoffen. Die Ges. wurde durch langjährige unrichtige Buchungen seitens des vormaligen Direktors Zschetzschingck schwer geschädigt und ist dadurch 1900 in eine, durch die schlechte Konjunktur der Wollindustrie noch verschärfte Notlage geraten. Näheres s. unter Kapital. Die Fabrik ist übrigens gut beschäftigt. Kapital: Bis Ende 1900: M. 900 000 in 6000 Nam.-Aktien à M. 150 nach Reduktion des urspr. Kapitals von M. 1 800 000 auf die Hälfte durch Abstempelung jeder Aktie von M. 300 auf M. 150 lt. G.-V.-B. vom 20./5. 1878. Der aus der Kapitalreduktion entstandene buchm. Gewinn von M. 900 000 wurde mit M. 176 972 zur Beseitigung der Unterbilanz, mit M. 580931 zu Abschreib. und mit M. 144 115 zur Bildung eines Maschinen-Ern.-F. verwendet. Zwecks Tilg. der durch die oben geschilderten Missstände hervorgerufenen Unterbilanz per 31./12. 1900 von M. 599 725 beschloss die G.-V. der Ges., welcher von ihren Gläubigern ein Moratorium bis 15./6. 1901 gewährt war, am 26./3. 1901 die bisherigen Aktionäre aufzufordern, bis 2./5. 1901 auf jede alte Aktie à M. 150 eine bare Zuzahlung von M. 30 zu leisten. Auf Zahlungen, die nach dem Schlusstermin geleistet werden, sind 5 % Verzugs-Zs. von da ab bis zum Einzahlungstage zu vergüten. Nach dem 10. Juni d. Js. dürfen Barzahlungen überhaupt nicht mehr angenommen werden. Gegen je 2 Aktien à M. 150 nebst M. 60 in Bar erhält der Einreicher eine Aktie mit dem Vermerk „als Vollaktie weiter gültig, abgestempelt lt. G.-V.-B. v. 26./3. 1901* zurück. Aktien, auf die eine Barzahlung überhaupt nicht geleistet worden ist, werden im Verhältnis von 8:1 in der Weise zusammengelegt, dass auf eine von den eingelieferten 8 Stück der Ver- merk „als Vollaktie weiter gültig' gesetzt und dem Einlieferer zurückgegeben wird, die übrigen 7 Stück vom Vorstande zurückbehalten werden. Sämtliche alte Aktien müssen mit Blanko-Giro versehen sein. Nach dem 1./10. 1902 können Aktien, auf die eine Zu- zahlung nicht erfolgte, überhaupt nicht mehr zur Zus. legung berücksichtigt werden und sind nach Ablauf dieses Termins für kraftlos zu erklären. Für diejenigen Aktien, welche etwa nicht eingereicht werden, wird ein entsprechender Betrag abgestempelter Aktien ausgegeben und an der Börse zum Verkauf gebracht. Der Erlös wird zur Ver- fügung der Beteiligten deponiert. Beträge, welche bis Ende 1905 nicht abgehoben sind, verfallen zu gunsten der Ges. Ausserdem sollen zur Verstärkung der Betriebsmittel M. 70 800 neue Aktien zum Parikurse ausgegeben werden (bereits fest gezeichnet). Gemäss dieser Beschlüsse ist das A.-K. um M. 505 650 auf M. 394 350 herabgesetzt, eingeteilt in 2157 alte Nam.-Aktien aus 1872 bezw. 1879 à M. 150, abgestempelt mit dem Vermerk: „Als Vollaktie weiter giltig, abgestempelt lt. G.-V.-B. vom 26./3. 1901, u. 59 neue Inh.-Aktien à M. 1200. Bezugsrecht al pari zur Hälfte für die ersten Zeichner bei Kapitalerhöhungen. Hrpotheken: M. 200 000, verzinslich zu 4–4½ %. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Ende März. stimmrecht: Rie à M. 150 = 1 St. 1 Aktie M. 1200 cwinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Abschreib. und Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom Übrigen Tant. an A.-R. (mind. M. 1000, bei 3 % Div. M. 1500, bei 4 % Div. M. 2000, bei 5 % Div. M. 2500, bei 6 % Div. M. 3000) Rest weitere Div. Bilanz am 15. Febr. 1901:* Aktiva: Grundstücke, Gebäude, Wasserkraft, Motoren 331 436, Maschinen u. Utensilien 171 698, Kassa, Wechsel 6402, Effekten 1471, fertige Waren 93 199, halbfertige u. rohe Waren 11 310, Garne, Seide, Zwirne 72 121, Wolle u. Kammzug 25 525, verschiedene Vorräte 21 709, Farbwaren 1714, Debitoren 207 586, Verlust 599 725. – 0 Passiva: A.-K. 900 000, Hypoth. 204 200, Kreditoren 439 065, alte Div. 636. Sa. M. 1 543 901. eWinn- u. Verlust-Konto: Debet: Warenkto M. 642 629. – Kredit: Effekten 52, verfallene Div. 119, R.-F. 42 732, Verlust 599 725. Sa. M. 642 629. Die Bilanz konnte, um bei den eingetretenen Zwischenfällen ein richtiges Bild von der Lage der Ges. zu geben, erst per 15./2. 1901 aufgestellt werden, da die von dem entlassenen Direktor gethätigte Aufstellung per 31./12. 1900 sich als durchaus falsch und unbrauchbar erwies. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1901/1902. I. 85