Nähfaden-Fabriken und Zwirnereien. Zwirnerei Saxonia A.-G. in Meerane. Zweigniederlassung in Chemnitz. Gegründet: Am 19./12. 1896 in Chemnitz. Sitz lt. G.-V.-B. v. 29./12. 1900 ab 1./3. 1901 nach Meerane verlegt. Letzte Statutänd. v. 14./3. 1901. Gründer s. Jahrg. 1898/99. Die Ges. erwarb von der Chemnitzer Aktien-Spinnerei das früher Nef'sche Fabrik- etablissement in Chemnitz mit Areal und Motoren für den Preis von M. 350 000. Um bei einer grösseren Produktion die Spesen zu verringern, beschloss die G.-V. v. 29./12. 1900 die Verschmelzung mit der Zwirnerei der Firma J. B. Limburger jr. in Meerane, durch Ankauf von deren Anlage samt Vorräten. Die Übernahme des Meeraner Grund- stücks erfolgte am 1./1. 1901 und im Laufe des Jahres 1901 die Überführung der Maschinen in das bestehende und in ein neu zu errichtendes Fabrikgebäude auf dem bisherigen. Areal von J. B. Limburger jr. Eine neue Dampfanlage soll geschaffen werden. Zur Be- schaffung der für diese Bauten nötigen Mittel soll eine Anleihe oder Hypothek auf- genommen werden, während die zur Bestreitung der Kaufkosten der Anlage in Meerane nötigen Beträge durch den erzielten Verkauf der Chemnitzer Anlage bis auf einen Betrag von ca. M. 50 000 erlangt werden. Diesen Betrag stundet J. B. Limburger jr. 2 Jahre, während er der Ges. ferner sein Betriebskapital in Meerane in der Höhe von M. 120 000 für 5 Jahre mit der Option überlässt, dafür s. Z. event. neue Aktien der Zwirnerei Saxonia über- nehmen zu können. Die bisherige Anlage in Chemnitz, mit Ausnahme der Zwirnmaschinen, Utensilien und Transmissionsteile, hat die Ges. am 31./12. 1900 für M. 475 000 verkauft. Die Nef'sche Hypothek von M. 200 000 wurde von den Käufern zur Vertretung über- nommen. Den aus diesem Verkauf gegenüber den Buchwerten erzielten Gewinn von M. 91 000 buchte die Ges. als Disp.-F. Aus diesem Fonds wurde der am 1./1. 1900 vor- getragene Verlustsaldo von M. 44 163 getilgt und ihm weiter M. 7200 als Reserve für etwaige Verluste und Abzüge auf Aussenstände lt. Vertrag mit der Firma J. B. Lim- burger jr. entnommen. Das Chemnitzer Geschäft wird bis auf weiteres als Zweiggeschäft in demselben bisherigen Grundstücke, welches die Ges. von den Käufern zunächst auf die Dauer eines Jahres ermietet hat, fortgeführt. Zweck: Herstellung von baumwollenen, wollenen u. halbwollenen Zwirnen für die Gardinen-, Möbel- und Kleiderstoff- etc. Weberei. Das Etablissement arbeitet mit ca. 31 000 Spindeln und erzeugt jährl. ca. 4 000 000 Pfd. Zwirn. Kapital: M. 600 000 in 600 Aktien à M. 1000. Anleihe: M. 400 000 in 5 %, Oblig., welche noch 1901 zur Ausgabe gelangen. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 6 % an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, Rest als Div. oder zu ausserord. R.-F. Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Anlage 265 875, Kassa, Wechsel, Effekten u. Reichsbank- guthaben 25 146, vorausbez. Feuer- etc. Versich. 1457, Aussenstände 493 625, Waren 340 793. – Passiva: A.-K. 600 000, Disp.-F. 39 636, Delkrederekto 7200, Accepte 222 317, Kreditoren 248 672, Interimskto 918, Gewinn 8153. Sa. M. 1 126 898. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 44 163, Abschreib, auf Anlage 27 458, Jahresspesen u. Hypoth.-Zs. 44 236, Gewinn 8153. – Kredit: Übertrag auf Disp.-F. 44 163, Warengewinn 79 847. Sa. M. 124 010. Dividenden 1897–1900: 0, 0, 0, 1 %. Das Etablissement kam erst im 2. Halbjahr 1898 in Vollbetrieb. Direktion: Max Geissler. Prokuristen: Max Dölling, Ludw. Hippmann. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Dir. E. Stark, Chemnitz; Stellv. Carl Beckmann, Konsul Bernh. Limburger, Leipzig; Dir. A. Peters, Geh. Komm.-Rat Herm. Vogel, Rich. Flade, Chemnitz: Max Grossmann, Grossröhrsdorf. Zahlstellen: Meerane: Gesellschaftskasse; Chemnitz: Chemnitzer Aktien-Spinnerei. Dollfus-Mieg & Co. Aktiengesellschaft. (Dollfus-Mieg & Cice. Socisté anonyme) in Mülhausen i. Els. mit Filiale in Belfort. 0 23 Gegründet: Am 29. Nov. 1890. Letzte Statutenänd. vom 30. Mai 1900. weck: Fabrikationen aller Arten Baumwollgarne, der echten D. M. C. Näh-, Stick- u. Strickgarne. Geschichtliches; Die Ges. übernahm als Einlage der früheren Firma Dollfus-Mieg & Co. 10 deren Etablissements in Mülhausen, Dornach und Belfort, samt Dependenzen und Betriebsmobiliar; 2) ihre ausserhalb der Etablissements liegenden Terrains, worin alle legenschaften, Etablissements und Terrains ohne Ausnahme mit allen Maschinen, Werkschaften und Gerätschaften, welche zum Betriebe der Fabrik dienen, einbegriffen ind; 3) ein Kapital in bar von M. 800 000 sogenannter „Erneuerungsfonds“, bestimmt, die durch Ersetzung veralteten Materials und Neubauten verursachten Ausgaben zu decken; 4) ein Kapital in bar von M. 800 000, sogenannter „Arbeiterreservefonds-“, be- stimmt zur Sicherung der im Interesse der Arbeiter des Betriebs gegründeten In-