7* 1402 Spitzen- und Gardinen-Fabriken. der Firma „A.-G. der Dresdner Gardinen- und Spitzen- Manufaktur in Warschaué . richteten Unternehmen, dessen A.-K. in Rbl. 1 000 000 vollgezahlten Aktien besteht, ßt die Dresdner Ges. mit Rbl. 350 000 Aktien beteiligt, welche mit M. 817 728 zu Buche stehen. Diese Beteiligung wurde beschlossen, um das mit sehr grossen Kosten jähr. lich erneuerte Mustermaterial besser auszunutzen, sowie die in den deutschen Fabriken gemachten Erfahrungen in dem durch hohe Zölle geschützten, von Jahr zu Jahr aber absatzfähiger werdenden Russland zu verwerten. Der Betrieb in dem Warschauer Etablissement hat im Frühjahr 1900 begonnen, eine Div. wurde aber für 1900 nieht verteilt, da die in Russland herrschende Handelskrisis lähmend auf den Absatz wirkte Weil diese finanziellen Verhältnisse in Russland die Begebung einer bei Gründung des russischen Unternehmens geplanten Oblig.-Anleihe nicht gestatten, so hat die Dresdner Ges. gegen Eintragung einer erststelligen Kautionshypothek auf die Warschauer Fabrik den für dieselbe benötigten Kredit von M. 498 417 selbst hergegeben. Ausserdem ist die Dresdner Ges. beteiligt an der Dresdner Bleicherei und Appretur, G. m. b. H. in Gros Dobritz mit M. 99 000 nom., welche ebenso zu Buche stehen, und mit M. 40 000 aus dem Arbeiterprämien- und Unterstütz.-F. an den Bauten des Dresdner Spar- und Bauyereins welche hypothekarisch sichergestellt sind. Die maschinellen Anlagen der Ges, be- stehen aus 2 Dampfmaschinen. 4 Kesseln, 59 engl. Gardinen- und Spitzenmaschinen nebst allen dazu gehörigen Vorbereitungs- und Hilfsmaschinen, Transmissionen ete, alles neuester Konstruktion und in bestem Zustande. Beschäftigt werden ungefülr 850 Arbeiter in und ausser dem Hause. Der Umsatz 1900 hat sich trotz erschwerter Ausfuhr gegen 1899 bedeutend gehoben, wodurch die Krisis auf dem Baumwollmarkte und die hohen Kohlenpreise für die Ges. sich weniger bemerkbar machte. Kapital: M. 2 400 000 in 1000 Aktien (Nr. 1–1000) àa M. 500 und 1900 Aktien (Nr. 1001–2900)0 à M. 1000. Urspr. M. 900 000. erhöht lt. G.-V.-B. vom 28. Sept. 1886 auf M. 900 000, It. G.-V.-B. vom 23. März 1897 um M. 450 000 in 450 ab 1. Jan. 1898 div.-ber. Aktien à M. 1000; hiervon angeboten den Aktionären 100 Stück zu 150 %; auf je M. 9000 nom. alte Aktien entfiel 1 neue à M. 1000; ferner erhöht lt. G.-V.-B. vom 26. Aug. 1898 un M. 450 000 (auf M. 1 800 000) in 450 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1. Jan. 1899. Diese 450 Aktien wurden zu 150 % ausgegeben, und zwar 180 Stück den ersten Zeichnem, welche bis Ende 1899 der jeweiligen Erhöhung zum Emissionskurse zu verlangen hatten, und 270 Stück der Firma Günther & Rudolph, Dresden, welche dieselben den Aktionären vom 17. Okt. bis 1. Nov. 1898 zum Kurse von 155 %, d. h. für je 5 Aktien 1 Aktie zur Verf. stellte. Die G.-V. vom 27. März 1900 beschloss weitere Erhöhung um M. 600 000 (auf M. 2 400 000) in 600 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1. Jan. 1900, an. geboten den Aktionären 540 Stück vom 28. April bis 14. Mai 1900 zu 134 % und M. 60 Stück-Zs., wovon einzuzahlen 25 % und das Aufgeld bei der Zeichnung, 75 % und M. 60 Stück-Zs. am 30. Juni 1900; auf M. 10 000 alte Aktien entfielen 3 neue à M. 1000. Die jeweiligen Erhöhungen geschahen zur Deckung des Geldbedarfs der neuen Anlagen in Gross-Dobritz-Niedersedlitz, für die Beteiligung in Warschau und zur Verstärkung dr Betriebsmittel. Gründerrechte: Dieselben sind seit 1899 abgelöst, auch Bezugsrechte existieren nicht mell. Anleihe: M. 500 000 in 4 % Schuldverschreib. von 1892, 1000 auf Namen lautende Stücke ? M. 500. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab Okt. 1898 mit jährl. 1 % zuzüglich Zs.; ab 1898 ver stärkte oder Totalkündigung zulässig. Die Anleihe ist an erster Stelle auf die Grunt stücke Blumenstrasse 66 u. Arnoldstrasse 16/24 hypothekarisch eingetragen. Zahlstelle: Dresden: Günther & Rudolph. Noch in Umlauf Ende 1900 M. 434 500. Kurs Ende 1896–1900: 102, 102, 101.75, 99.75, 97.50 %. Notiert in Dresden. Hypothek: M. 74 000 auf Gross-Dobritz und Leuben, verzinslich zu 4 %. Kautionshypothek: M. 1 000 000, eingetragen auf Dobritz-Niedersedlitz für das Bankhat Günther & Rudolph zur Sicherung ihrer Ansprüche aus dem der Ges. gewährten Banb kredit; darauf waren am 31./12. 1900 M. 800 000 entnommen. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Spät. Juni. Stimmrecht: Jede Aktie à M. 500 = 1 St., à M. 1000 = 2 St. 0 Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., etwaige besondere Abschreib. und Rücklagen, 8 % Tant an Vorst., bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R., Rest Super- Dir, bezw. zur Verf. d. G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Areal 309 378, Gebäude 1 123 660, Brunnen, Schleusen ü Kläranlagen 50 500, Maschinen 577 100, Inventar 20 600, Heiz- u. Rohrleitungsanfeg 22 000, elektr. Kraft- u. Lichtanlagen 23 100, Seile u. Riemen 2900, Muster 30 000, Vers 006 Bestand an Garnen u. Betriebsmaterialien 165 789, do. an halbfertigen u. fertigen W 358 049, diverse Debitoren 655 158, A.-G. der Dresdner Gardinen- u. Spitzen Manußse Warschau, gegen erststellige Hypothek 498 417, Effekten- u. Beteiligungskto Kassa u. Reichsbankgirokto 30 171, Wechsel 83 148, Hypoth. 241 274. – Passiva: 270 2 400 000, Teilschuldverschreib. 434 500, ausgel. do. 1000, entnommen auf M. 1 000 00 Dobritz-Niedersedlitz eingetragener Kautions-Hypoth. 800 000, R.-F. 716 644, Extra- 10 B. 57 100, Delkrederekto 40 000, Div.-Spar-F. 25 000, Muster-R.-F. 30 000, Arbeiter prän g u. Unterstütz.-F. 47 900, Sparkasse 4691, Kreditoren 95 293, Rückstellung für 19012