Jute-Spinnereien und-Webereien, Ramie-Industrie. 1423 Deutsche Jute-Spinnerei und Weberei in Meissen mit Filiale in Neuendorf-Nowawes bei Berlin. Gegründet: Am 23. Aug. 1872. Letzte Statutenänd. vom 27. März 1896. weck: Betrieb von Jutespinnerei, Weberei und Sackfabrikation. Zahl der Spindeln 9156, der Webstühle 327, der Arbeiter ca. 1650. Das Geschäftsjahr 1900 litt unter der Uber- produktion auf dem Jutemarkt und hohen Rohmaterialpreisen. Die G.-V. vom März 1883 beschloss die Errichtung einer Filiale in Neuendorf-Nowawes und die G.-V. v. 7. Jan. 1887 die Beteiligung bei der Jute-Spinnerei und Weberei in Beuel a. Rh. Die Ges. übernahm 220 Aktien der neuen Ges. à M. 1000, trat dieselben jedoch ihren Aktionären wieder ab, behielt dabei aber 220 Genussscheine, die zusammen % von dem nach Verteilung von 8 % Div. verbleibenden Überschuss erhalten und mit M. 1 verbucht sind. Der Grund- besltz in Meissen zeigt für 1900 durch Erwerb zweier Grundstücke (eins mit Arbeiter- wohnhaus) einen Zugang von M. 76 848. Sonst wurden für Neubauten und neue Ma- schinen 1900 zus. M. 73 627 und für Ausbau der Geleisanlage aus dem Bau-R.-F. M. 15 416 ausgegeben. Im Jahre 1888 beteiligte sich die Ges. bei der Gründung der „Ersten Ungarischen Jute-Spinnerei und Weberei in Neufeldé durch Übernahme von öfl. 250 000 Aktien. Die übernommenen Aktien sind von den Aktionären der Ges. bezogen worden. Die Neufelder Fabrik hat bis 1893 mit Verlust gearbeitet. Div. 1894–1900: 5, 5, 6, 6, 6, 6, 4 %. Lapital: M. 2 296 800 in 3300 Aktien (Nr. 1–3300) à Thlr. 200 = M. 600 und 264 Aktien Nr. 3301–3564) à M. 1200. Urspr. A.-K. M. 1 200 000, erhöht 1883 um M. 300 000, 1884 um M. 480 000 und 1890 um M. 316 800, angeboten den Aktionären zu 150 %. Bezugsrechte haben die Zeichner der 2000 ersten Aktien auf die Hälfte der neuen Aktien zu pari, auf die andere Hälfte die jeweiligen Aktionäre zu einem vom A.-R. zu bestimmenden Kurse. Anleihe: M. 900 000 in 4 % Prior.-Oblig. von 1883, 1500 Stücke à M. 600. Zs. 2. Jan. und 1. Juli. Tilg. durch jährl. Ausl. in der G.-V. auf 1. Jan. mit 1 % plus ersparten Zs. ab 1884–1920. Noch in Umlauf Ende 1900 M. 667 200. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Zahlstelle wie bei Div. Kurs Ende 1896–1900: 102.25, 101.75, 101.50, –, – %. Notiert in Dresden u. Leipzig. Hypotheken: M. 100 000, verzinslich zu 4 %, auf Neuendorf, ferner M. 15 000 auf das 1900 erworbene Grundstück mit Arbeiterwohnhaus, verzinslich zu 5 %. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis Juni. Stimmrecht: 1 Aktie à M. 600 = 1 St., 1 Aktie à M. 1200 = 2 St. Gewinn-Verteilung: Mindestens 5 % zum R.-F., 5 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R., bis zu 10 % vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, Rest Super-Div. bezw. zum Spar-F. bezw. Extra-R.-F. oder nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Grundbesitz 216 031, Anlage Meissen 1 806 476, do. Neuen- dorf 571 141, Rohjute 873 538, Warenvorräte 197 281, Materialien 130 810, Assekuranz 35 137, Kassa 15 355, Wechsel 72 405, Debitoren 613 471, Effekten 26 090. – Passiva: A.-K. 2 296 800, Prior.-Anleihe 667 200, ausgel. Oblig. 17 400, Hypoth. Neuendorf 100 000, do. erworb. Grundstück mit Wohnhaus 15 000, Pensions- u. Unterstütz.-F. 117 713, R.-F. 344 385, Extra-R.-F. 120 000, Bau-R.-F. 127 157, alte Div. 792, Div.-Spar-F. 300 000, un- Prior.-Zs. 10 476, Kautionskto 14 318, Kreditoren 374 358, Gewinn 52 140. da. M. 4 557 741. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. 29 426, Unkosten 80 265, Reparaturen- u. Werkstattkto 104 917, Generalunkosten Meissen 214 609, do. Neuendorf 61 492, Abschreib. Meissen 106 573, do. Neuendorf 30 321, Gewinn 52 140. – Kredit: Vortrag a. 1899 35 797, Fabri- kationsertrag Meissen 331 723, do. Neuendorf 94 661, Mietgelder 2953. Sa. M. 465 136. Gewinn-Verwendung (unter Entnahme von M. 100 000 aus dem Div.-Spar-F.): R.-F. 817, Div. 114 840, Grat. an Beamte 9000, Pens.- u. Unterstütz.-F. 2850, Vortrag 24 632. Rurs: In Berlin Ende 1884–1900: 169, 144, 132.30, 150, 183.10, 178, 140, 145, 118, 105, 128.50, 156.50, 155, 149.75, 151, 160.75, – %. Aufgelegt am 10. Juli 1884 zu 201 %. – In Dresden Ende 1890–1900: 138, –, –, 106, 128, –, –, –, –, –, – %. Dividenden 1884–1900: 18, 8, 6, 10, 12, 12, 12, 9, 4, 4, 8, 10, 12, 10, 12, 10, 5 %. (Für 1900 unter Entnahme von M. 100 000 aus dem Div.-Spar-F.) Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Dircktion: Komm.-Rat C. Bergmann, H. Kersting. rokuristen: O. Radestock, Meissen; E. R. Döring, Neuendorf. Aufsichtsrat: (5–9) Vors. Dr. G. von Siemens, Berlin; Komm.-Rat Mende, Loschwitz; Carl Uhlmann, Hamburg; Komm.-Rat Alfred Gemuseus, Herrnhut; Kammerherr von Dulong, Bückeburg; Georg Römer, Hainsberg. ahlstellen: Für Div.: Meissen: Eigene Kasse; Berlin: Deutsche Bank und deren Filialen; Dresden u. Leipzig: Sächs. Bankgesellschaft Quellmalz & Ce