1462 Fabriken für Chemikalien ete. schinen etc. im Werte von M. 1 058 944, Vorräte, Waren etc. im Werte von M. 1 733 133, Kassa, Wechsel und Debitoren nach Abzug der Kreditoren bewertet mit M. 278 894, Sa. M. 4 785 012. Inferentin hat hierfür erhalten M. 1 385 012 bar und M. 3 400 000 in 3400 als vollbezahlt geltenden Aktien der A.-G. à M. 1000. Mit dem Geschäft sind auch sämtliche Patente etc. und Verbindlichkeiten auf die A.-G. übergegangen. Die A.-G. erwarb ferner verschiedene Grundstücke (u. a. das Rittergut Grödel mit Brauerei und Brennerei) teils durch baren Ankauf (M. 525 000), teils im Austausch gegen andere Parzellen im gleichen Werte und ist dadurch in Besitz eines zum Zwecke notwendiger Betriebserweiterungen und Aufnahme neuer Fabrikationszweige günstig gelegenen Areals zwischen der Elbe und der Staatseisenbahn bei Station Weissig gelangt. Mit dem Bau der neuen umfangreichen Fabrikanlagen nebst Bahnanschlussgeleis und Ausschiffungs- platz ist im Herbst 1900 begonnen worden. Für Neuanlagen, Apparate, Maschinen etc. wurden 1900 M. 897 489 ausgegeben. Zweck: Übernahme, Betrieb und Erweiterung der der Chemischen Fabrik von Heyden, G. m. b. H. in Radebeul bei Dresden gehörigen Chemischen Fabrik, sowie Errichtung u. Betrieb von Chemischen Fabriken und Erwerbung von Grundbesitz hierzu, sowie Be- teiligung bei anderen Unternehmungen ähnlicher Art. Specialität: Pharmaceut. Präparate. Die Ges. errichtete 1900 eine Filiale in Garfield, Amerika, welche als besondere A.-G. unter dem Namen „The Heyden Chemical Works Garfield' mit einem A.-K. von $ 15 000 ins Leben trat. Mit dem teilweisen Betrieb wurde Ende 1900 begonnen. 750 Aktien der Garfield Works resp. die erlegten $ 150 000 standen am 31./12. 1900 mit M. 630 000 zu Buche. Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Aktien (Nr. 1–5000) à M. 1000. Anleihe: Die Aufnahme einer solchen im Betrage von M. 4 000 000 in 4½ % Obligationen à M. 1000 u. 500, ab 1906 zu 103 % rückzahlbar, sichergestellt an erster Stelle auf die Radebeuler und Weissiger Areale und Anlagen, beschloss die G.-V. vom 24./4. 1901 behufs Beschaffung der Mittel für die oben erwähnten Neuanlagen bei Weissig, dann für Erwerb, Erweiterung und Betrieb der Fabrik Garfield, sowie für Vergrösserung der Radebeuler Fabrikation. Zs. 1./10. u. 1./4. Aufgelegt am 10./7. 1901 zu 101 %. Hypotheken: M. 283 992 auf dem hinzuerworbenen Rittergut Grödel, Rest von M. 315 000, verzinslich zu 4 %, halbjährlich kündbar. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. April in Dresden. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F., event. Dotierung von Sonderrücklagen, 4 % Div., vom verbleib. Betrage 6 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Grundstücke: a) in Radebeul 424 800, b) in Kaditz 223 150, c) in Weissig 188 069, Gebäude 1 498 667, Rittergut Grödel mit Inventar 501 453, Dampf- kessel u. Maschinen 324 996, Apparate 1 091 335, elektr. Anlagen 258 449, Mobilien u. Utensilien 72 396, Materialien 185 518, Rohmaterial u. fertige Waren 2 248 418, Kassa 11 672, Wechsel 134 926, Aussenstände 1 148 137, Guthaben bei Banken 152 434, vorausbez. Versich. 54 468, Aktien The Heyden Chemical Works Garfield 630 000, Neuanlage Weissig 471 119. Passiva: A.-K. 5 000 000, R.-F. 800 000, Kreditoren inkl. Bankvorschuss 2 696 091, Hypoth. auf Rittergut Grödel 283 992, Reingewinn 839 929. Sa. M. 9 620 014. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unkosten, Steuern etc. 929 014, Arbeiterwohlfahrts- einrichtungen 83 689, Zs. u. Bankprovisionen 22 325, Reparaturen 179 042, uneinbringliche Forderungen 3030, Abschreib. 283 063, Reingewinn 839 929. — Kredit: Vortrag 61 875, Warengewinn 2 278 219. Sa. M. 2 340 095. Gewinn-Verwendung: Div. 750 000, Rücklage a. 1899 f. A.-R. 37 312, Tant. an A.-R. 34 683, Jubiläumsstiftung f. Arbeiter 10 000, Vortrag 7934. Kurs Ende 1900: 199 . Aufgelegt bei der Dresdner Bank in Dresden am 8./11. 1900 zu 185 % zuzügl. 4 % St.-Zs. ab 1./1. 1900. Erster Kurs am 14./11. 1900: 196.50 %. Notiert in Dresden. Zulassung auch in Berlin am 24./8. 1900 erfolgt, doch daselbst bis Juli 1901 noch nicht eingeführt. Dividenden 1899–1900: 15, 15 %. Coup.-Verj.: 3 J. (K.) Reingewinn der Vorgängerin 1896–98: M. 875 532, 635 590, 829 981. Direktion: Gen.-Dir. Dr. Carl Kolbe, Dr. Rich. Seifert, Rob. Vorländer. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Dr. Fr. von Heyden, Stellv. Justizrat Dr. W. Edm. Thürmer, Geh. Hofrat Professor Dr. Ernst von Meyer, Bank-Dir. Komm.-Rat Konsul G. W. Arnstädt, Dresden; Carl Ostertag-Siegle, Stuttgart. Prokuristen: Carl Th. Otto Schiele, Chr. G. Schilling, Jul. Maria Buz. Zahlstellen: Eigene Kasse; Dresden und Berlin: Dresdner Bank. = 7 0 3 0 ( Actien-Gesellschaft für chemische Industrie in Rheinau-Mannheim. Gegründet: Am 5. Aug. 1886, um an Stelle der in Zahlungsschwierigkeiten geratenen „Che- mischen Fabrik Rheinau“ zu treten. 1887 wurde ein Teil der Fabrik an die „Chemische Fabrik Rhenania“ in Aachen verkauft. 1890 zerstörte eine durch Explosion entstandene Feuersbrunst die eben erst fertiggestellte Pikrinsäurefabrik vollständig. Die 1892 er-