Fabriken für Chemikalien etc. 1463 worbene chemische Fabrik von L. L. Hoesch Söhne, Barmen, wurde 1895 im Febr. mit ca. M. 81 000 Überschuss wieder verkauft. Die s. Z. angekaufte Fabrik in Unna ist im Jahre 1897 wieder veräussert. Letzte Statutenänd. vom 29. Dez. 1899 u. 16. Juni 1900. Iweck: Fabrikation chemisch-technischer und pharmaceutischer Produkte, hauptsächlich flüssige Gase, Ammoniakpräparate etc., sowie An- und Verkauf von Chemikalien. Die Ges. ist Verkaufsstelle für mehrere chemische Syndikate. Fabrik in Rheinau. Von dem 156 321 am gross gewesenem Terrain der Ges. wurden 1899 an 14 333 qm an die Rheinau G. m. b. H. in Mannheim abgetreten, sodass noch 141 988 qm (Ende 1900 noch 141 586 qm) im Besitz der Ges. verblieben. Die Ges. erhielt von der Rheinau G. m. b. H. M. 100 000 Gewinnanteil in 3 Raten. Das Eisenbahnanschlussgeleis der Ges. hat eine Länge von 1631 m. Arbeiterzahl ca. 330. Kapital: M. 2 500 000 in 2500 Aktien à M. 1000. Das urspr. A.-K. von M. 1 000 000 wurde zur Deckung der damals vorhandenen Unterbilanz 1889 durch Zusammenlegung von je 5 in 4 Aktien auf M. 800 000 herabgesetzt und gleichzeitig wieder auf M. 1 000 000 erhöht. Die G.-V. vom 20. Juni 1893, 30. Mai 1896 u. 16. Juni 1900 beschlossen weitere Erhöhungen um je M. 500 000 (auf M. 2 500 000); die Em. von 1896 erfolgte in 500 ab 1. Jan. 1896 div.-ber. Aktien à M. 1000, begeben zu 120 %, die Em. von 1900 in 500 ab 1. Juli 1900 div.-ber. Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären (4: 1) bis 31. Juli 1900 zu 120 %. Die Aktien lauten auf den Inhaber, können aber auf Nam. gestellt werden und umgekehrt. Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Hypothekar-Schuldverschreib. von 1899, rückzahlbar zu 102 %, Stücke à M. 1000, auf den Namen der Oberrhein. Bank lautend. Zs. 2./I. u. 1./7. Tilg. ab 1910 durch Verl. im Juli (zuerst 1909) auf 2. Jan.; verstärkte oder Totalkünd. seitens der Ges. mit 3 monat. Frist jederzeit zulässig. Sicherheit: I. Hypothek zu gunsten der Oberrhein. Bank auf dem 9 ha 43 a 99 qm grossen Grundbesitz nebst Fabrik und sonstigen Gebäuden in Rheinau. Die Anleihe diente zur Bezahlung von Bank- schulden u. Ausführung von Neubauten und Betriebserweiterungen. Verj. der Coup. in 4 J., der verl. Stücke in 30 J. Kurs Ende 1899–1900; 102.20, – %. Aufgelegt am 25. Aug. 1899 zu 101.50 %. Notiert in Frankfurt a. M. Genussscheine: Die ersten Zeichner der Aktien I. Emiss. erhielten zu je 10 gezeichneten Aktien 12 auf den Namen lautende Genussscheine, in Summa 1200 Stück, davon am 31. Dez. 1900 538 im Besitz der Ges. selbst. Diese Genussscheine, welche nicht am Gesell- schaftsvermögen participieren und keinerlei Aktionärrechte verleihen, berechtigen die Eigentümer zum Bezuge der Hälfte des unten unter Gewinnverteilung bezeichneten bilanzmässigen Gewinnüberschusses, insoweit dieser Bezug M. 50 für den einzelnen Genussschein nicht übersteigt. Die Ges. kann die Genussscheine jederzeit mit M. 500 bro Stück tilgen oder verlosen. Der auf amortisierte Genussscheine fallende Gewinn ist zu deren weiteren Tilg. mit zu verwenden. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Semester. Stimmrecht: 1 Aktie == 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div. an Aktien, vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Dir. u. Angestellte, dann 6 % Super-Div. an Aktien, Rest zur Hälfte an Genussscheine bis M. 50 pro Stück, u. zur Hälfte weitere Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Fabrik Rheinau: Grundbesitz 1, Eisenbahnanschluss 19 378, Gebäude 698 594, Masch. u. Apparate 812 161, Brunnen u. Kanalisation 24 629, Mobilien u. Utens. 54 025, Fabrikate, Halbfabrikate, Handelswaren, Rohstoffe, Kohlen, Materialien u. Emballagen 1 731 422, Effekten 24 734, Wechsel 32 259, Kassa 7674, Debitoren 1 520 668, Patente 3000. Passiva: A.-K. 2 500 000, Oblig. 1 000 000, R.-F. 300 000, Spec.-R.-F. 100 000, Del- krederekto 10 000, alte Div. 815, Oblig.-Zs. 19 350, Kreditoren 598 361, Accepte 74 701, Pensionskasse 17 014, Gewinn 308 307. Sa. M. 4 928 549. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unkosten, Gehälter, Steuern, Versich., Zs. u. Reparaturen 258 878, Abschreib. auf Effekten 1490, Dubiose 1352, Abschreib. 71 058, Versuchskto 30 000, Gewinn 207 248 (davon Div. 168 750, Tant. 33 312, Unterstütz.- u. Pens.-Kasse 5186). – Kredit: Überschuss an Fabrikaten u. Handelswaren 492 177, Gewinnanteil Rheinau G. m. b. H. 77 609, verfallene Div. auf Genussscheine 242. Sa. M. 570 028. Kurs Ende 1895–1900: In Berlin: 128, 124, 124.50, 126.50, 123.50, 117 %. Eingeführt am 5. Juli 1895 zu 127 % durch Steinsieck & Co. – In Mannheim: 128, 124, 124, 126, 124.50, 116 %. Dividenden 1887–1900: 0, 0, 0, 3, 5, 7, 6. 7, 8, 7, 7, 7, 7½, 7½ %; Genussscheine 1887–94: 0 %; 1895–99: M. 11, 0, 0, 0, 0 per Stück. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Jos. A. Böhm, C. F. Holland, Dr. H. Kohlstock, Stellv. H. Henninger. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Konsul Carl Bürck, Stellv. Rechtsanwalt A. von Harder, Bank-Dir. Grosch, Mannheim; Ph. Mahler, Baden-Baden. Prokuristen: David Erlenbach, Rud. Hory, Fritz Jander. Zahlstellen: Rheinau: Eigene Kasse; Berlin u. Frankfurt a. M.: Deutsche Bank; Berlin: Steinsieck & Co.; Köln: A. Schaaffhausen'scher Bankverein; Stuttgart: G. H. Kellers Söhne; Mannheim: Oberrheinische Bank, Mannheimer Bank.