1468 Fabriken für Chemikalien etc. in Eyach bei Börstingen, O.-A. Horb, und der Kohlensäureapparate- und Stahlflaschent. Geschäfte in Stuttgart und München. Geschichtliches: Die Ges. übernahm von Dr. Wilh. Raydt in Stuttgart mit der Firma „Kohlensäure-Industrie Dr. Raydt“ dessen in Eyach, Stuttgart und München betriebene Geschäfte, im einzelnen: a) den durch Vertrag zwischen Dr. Raydt und der Fürstlich Fürstenbergischen Standesherrschaft Donaueschingen vom 21./25. Juni 1898 für den ersteren begründeten Anspruch auf Übereignung der zum Kohlensäurewerk Eyach ge- hörigen, bisher im Eigentum der Fürstlich Fürstenbergischen Standesherrschaft ge.- standenen, auf Markung Börstingen, O.-A. Horb, gelegenen Grundstücke und Gebäude, ferner die zum Kohlensäurewerk Eyach gehörige Lokomobile, Nieder- und Hochdruck- gasleitungen, Kompressionsanlagen mit allen dazu gehörigen maschinellen Einrichtungen, das auf staatlichem Grund und Boden neben der Eisenbahnstation Eyach stehende Ab- füllgebäude samt maschinellen Einrichtungen und Geleiseanschluss, b) sämtliche im Kohlensäurewerk Eyach und in den Dr. Raydt'schen Kohlensäureapparate- und Stahl. flaschengeschäften zu Stuttgart und München befindlichen Stahlflaschen, Maschinen und Einrichtungen, Vorräten, c) das Deutsche Reichspatent Nr. 92 792 „Sättigungsapparat mit Filteré, sowie die Patentanmeldung Nr. 17 634 und die Gebrauchsmusteranmeldungen Nr. 1190–1194, gegen Überlassung von 150 Aktien der Ges. à M. 1000 und Barzahlugg von M 645 314.63 samt 4 % Zinsen vom 1. Juni 1898 ab. Weiter hat Dr. Wilh. Raydt von allen Gewinnen der Ges., welche aus Vergebung von Licenzen oder Verkauf der Musterschutzrechte und Patente an Dritte erzielt werden, die Hälfte zu beanspruchen. Er bezieht weiter vom jährlichen Reingewinn der Ges. die Hälfte des nach Dotierung des R.-F. mit 5 %, Abzug des dem Vorst., A.-R. und sonstigen Beamten der Ges. zukommenden Gewinnanteils und einer 10 % igen Div. für die Aktionäre noch verbleibenden Gewinnrestes insolange, bis ihm auf diese Weise der Betrag von M. 100 000 zugeflossen ist. Kapital: M. 1 750 000 in 1000 Aktien Ser. A (Nr. 1–1000), 500 Aktien Ser. B (Nr. 1001–1500) und 250 Aktien Ser. C (Nr. 1501–1750) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 500 000, erhöht lt G.-V.-B. v. 30. April 1900 um M. 250 000 in 250 Aktien Lit. C à M. 1000, angeboten den Aktionären der Serie A zu 103 % plus 4 % Zs. ab 1. Mai 1900; die neuen Aktien nehmen an der Jahres-Div. pro 1899/1900 nur zur Hälfte teil. Geschäftsjahr: 1. Nov. bis 31. Okt. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vom Übrigen bis 4 % erste Div., vom Rest 10 % Mant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst. etc., etwaige Dotation an Pensions- und Unterst.- Kassen, Rest zur Verf. der G.-V. Wegen Gewinnanteil des Dr. Raydt siehe oben. Bilanz am 31. Okt. 1900: Aktiva: Kassa u. Wechsel 16 150, Waren 113 028, Debitoren 326 817, Materialien 2715, Maschinen 231 218, Rohrleitung 33 880, Kohlensäureflaschen 593 211, do. Ventile 78 475, Tankwagen 135 405, Utensilien 32 878, Fuhrwesen 2533, Immobilien 680 017, Einrichtung Wien 19 833, Kaution Berlin 1400, Patente 3298. Passiva: A.-K. 1 750 000, R.-F. 4387, Delkrederekto 18 327, Kreditoren 485 243, Gs winn 12 908. Sa. M. 2 270 866. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gesamtunkosten 290 599, Abschreib. 84 074, Gewinn 12 908, (davon Delkrederekto 5000, R.-E. 395, Vortrag 7512). – Kredit: Vortrag a. 1898/99 7048, Gesamteinnahmen 380 534. Sa. M. 387 582. Dividenden 1898/99–1899/1900: 6 % p. r. t., 0 %. Coup.-Verj.: 5 J. n. F. Direktion: Dr. Wilh. Raydt. Aufsichtsrat: Vors. Felix Bassermann, Mannheim; Stellv. Dr. Fritz Hauff, Feuerbach; Rud. Bassermann, Mannheim; Rentner Rud. Dacqué, Frank- furt a. M.; Gen.-Dir. Komm.-Rat Carl Eswein, Ludwigshafen a. Rh.: Bank-Dir. Jak. Friedr. Heussler, Dürkheim; Rechtsanwalt Dr. Rich. Schall, Stuttgart; Fürstl. Fürstenberg'scher Kammer-Dir. Dänzer, Donaueschingen; Bankier Dr. Thalmessinger, Regensburg. Prokuristen: Ing. Alfred Raydt, Kaufm. Alfr. Seitz. Zahlstellen: Stuttgart: Gesellischaftskasse; Ludwigshafen: Pfälzische Bank und deren Filialen; Regensburg: G. Thalmessinger. Schlesische Aktiengesellschaft für chemische Industrie in Liquidation in Weisswasser O.-L., mit Zweigniederlassung in Vossowska O.-Schl. Gegründet: Am 26. März 1898. Letzte Statutenänd. v. 29. Sept. 1900. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Die G.-V. v. 27. Febr. 1901* beschloss die Liquidation und Veräusserung des Gesamt- vermögens der Ges. an die Akt.-Ges. für Trebertrocknung in Cassel. Die Schles. Ges. erhielt hierfür 640 neue Aktien von 1901 à nom. M. 1000 der Trebertrocknung. Zweck war: Verarbeitung und Verwertung von Holz und Hoklzabfällen, sowie von Abfällen und Nebenprodukten auf gewerblichem und industriellem Gebiete. anderen Der Ges. . . . . 0 gehörten die beiden chemischen Fabriken in Vossowska und Weisswasser. Dieselben wurden von O. und G. Hering in Vossowska und der Gräflich von Arnimschen Sta ndes-