Farben- und Bleistift-Fabriken etc. 1471 Grundbesitz übernommen. Das Areal wurde inzwischen durch Hinzukäufe um weitere ca. 500 Morgen vermehrt, um einen Teil der Elberfelder und Barmer Betriebe dahin zu verlegen. 1893 fand in Leverkusen die Anlage einer Schwefelsäure- u. Salpetersäure- Fabrik statt. 1892 wurde die bisher pachtweise betriebene Fabrik in Schelploh (Lüne- burger Heide) mit einem grossen Grundkomplex angekauft. Fabrikate: Künstliches Alizarin, Anilin, Benzidin und Naphtolfarben aller Art, sowie pharmaceutische und diätetische Produkte, u. a. Phenacetin, Sulfonal, Trional, Somatose etc. Im Jahre 1898 wurden durch die Erhöhung des A.-K. und die Aufnahme der neuen Anleihe, soweit letztere nicht zur Rückzahlung der alten Anleihe diente, die Mittel be- schafft für bedeutende Neuanlagen, so die der Kleinbahn von Mülheim a. Rh. nach Lever- kusen, die auf dem Fabrikterrain daselbst zu erbauende Fabrikeisenbahn, ferner die Anlage einer Kanalisation und die Errichtung einer elektr. Kraft- und Beleuchtungsanlage mit ca. 2200 HP. und eines Wasserwerkes, einer neuen Schwefelsäurefabrik, der Fabrik zur Herstellung organischer Zwischenprodukte, sowie der von Elberfeld nach Leverkusen verlegten Alizarinfabrik. Errichtet wurden 1899/1900 auch 50 Arbeiter. und 27 Beamten- wohnhäuser, vergrössert wurde dasJunggesellenheim für Arbeiter auf 254 Einzelwohnungen. Das Fabrikferrain in Elberfeld, Leverkusen, Barmen und Schelploh umfasst jetzt ca. 1200 Morgen. Arbeiterzahl ca. 4200 in den deutschen Fabriken und 900 Beamte. Kapital: M. 14 000 000 in 14 000 Aktien (Nr. 1–14 000) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 5 400 000, erhöht 1883 um M. 2 100 000, 1889 um M. 1 500 000 (emittiert zu 147.25 %), sowie lt. G.-V.-B. vom 10. Nov. 1896 um M. 3 000 000, von denen zunächst M. 2 000 000 (div.-ber. ab 1. Jan. 1897) begeben und den Aktionären 9:1 vom 1.–28. Dez. 1896 zu 200 % zuzügl. Schlussscheinstempel angeboten wurden; restliche M. 1 000 000 (div.-ber. ab 1. Jan. 1899) wurden lt. Beschluss des A.-R. v. 27. Aug. 1898 zu 197.50 % an die Deutsche Bank in Berlin begeben und von dieser den Aktionären 11: 1 vom 3.–22. Okt. 1898 zu 200 % ab- zügl. 4 % Stück-Zs. vom Einzahlungstage bis 1. Jan. 1899 angeboten. Weitere Erhöhung lt. G.-V.-B. v. 30./4. 1901 um M. 2 000 000 (auf M. 14 000 000) in 2000 neuen, ab 1./7. 1901 div.-ber. Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären 6: 1 vom 14.–31./5. 1901 zu 200 % abzügl. 4 % St.-Zs. bis 1./7. 1901 und zuzügl. Schlussscheinstempel zu 200 %. Diese Kapitalserhöhung erfolgte mit Rücksicht auf Neuanlagen, Vermehrung der Betriebe und Stärkung der Betriebsmittel. Anleihe: M. 8 000 000 in 4 % Teilschuldverschreibungen von 1898, rückzahlbar zu 105 % Die Anleihe zerfällt in 2645 neue Stücke Lit. A (Nr. 1–2645) 1355 abgestempelte Stücke Lit. A (Nr. 2646–4000) à M. 1000 und in 5281 neue Stücke Lit. B (Nr. 4001–9281), 2719 abgestempelte Stücke Lit. B (Nr. 9282–12 000) à M. 500. Stücke alle auf Namen der Deutschen Bank in Berlin lautend und in weiss übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1900 in 35 Jahren durch jährl. Ausl. von 1½ % mit ersparten Zs. im April auf 1. Ökt.; verstärkte oder Totalkünd. bis 1903 ausgeschlossen. Die Anleihe diente zur Rück- zahlung des noch ausstehenden Restes der 4½ % Anleihe von 1891 und zur Stärkung der Befriebsmittel. Verj. der Coup.: 4 J. (K.), der Stücke: 30 J. n. F. In Umlauf Ende 1900: M. 7 886 000. Zahlst.: Gesellschaftskasse; Elberfeld: Berg. Märk. Bank, von der Heydt- Kersten & Söhne; Barmen: Barmer Handelsbank; Berlin, Bremen, Frankfurt a. M., Hamburg, München: Deutsche Bank. Kurs Ende 1899–1900: 102.75, – %. Aufgelegt der durch die Konvertierung der alten Schuldverschreib. nicht verbrauchte Rest bei der Deutschen Bank in Berlin am 7. Jan. 1899 zu 104.10 %. Notiert in Berlin. Der Rest der 4½ % Anleihe von 1891, M. 2 714 500, wurde per 1. April 1899 gekündigt bezw. die alten 4½ % Stücke durch Stempelaufdruck in neue 4 % Teilschuldverschreibungen gegen Vergütung von 1.10 % für Zinsdifferenz und Konvertierungsprämie umgewandelt (Frist: 23. Dez. 1898 bis 7. Jan. 1899 s. oben). Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. in Elberfeld oder Berlin. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), ausserord. Abschreib. u. Reservestellungen, vom Ubrigen 4 % Div., vom Rest Super-Div. u. 8 % Tant. an A.-R. vom Betrage der Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Grundstücke Elberfeld u. Filialen 2 585 010, do. Gebäude 2 963 409, do. Maschinen u. Geräte 3 097 429, Rohstoffe, Halbfabrikate, fertige Produkte, Materialien u. Diverses 17 675 934, Kassa, Reichsbanksaldo, Wechsel, Bankguthaben 3 537 600, Debitoren 6 690 277. – Passiva: A.-K. 12 000 000, Oblig.-Anleihe 7 886 000, Kreditoren 7 928 279, alte Div. 540, Oblig.-Zs.-Kto 82 073, ausgeloste Oblig. 7350, R.-F. 1 3 755 295, do. II 350 000, Beamtenunterstütz.-F. 267 755. Arbeiterunterstütz.-F. 688 843, „Vortrag a. 1899 505 915, Reingewinn pro 1900 3 077 606. Sa. M. 36 549 661. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Generalspesen, Steuern, Zs. etc. 1 644 645, Oblig.-Zs. u. Auf- geld auf ausgeloste Oblig. 324 560, Verluste durch Falliten u. Dubiose 110533, Abschreib. auf Gebäude u. Maschinen 1 894 866, Beamtenunterstütz.-F. 50 000, Arbeiterunterstütz.-F. 50 000, Grat. 140 000, Reingewinn inkl. Vortrag 3 583 522 (davon Tant. an A.-R. 134 400, Extraabschreib. an Anlagewerte 600 000, Div. 2 160 000, Vortrag 689 122). — Kredit: Vortrag a. 1899 505 915, Fabrikationsnutzen (abzügl. aller Betriebsunkosten, Tant., Verkaufs- Provis. u. -Spesen, Reparaturen u. Ersatzanschaffungen) 7 292 211. Sa. M. 7 798 127.