Farbeg- und Bleistift-Fabriken etc. 1477 Badische Anilin- & Soda-Fabrik in Mannheim-Ludwigshafen a. Rhein mit Zweigniederlassungen u. Fabriken in Neuville sur Sane und Butirki bei Moskau. Gegründet: Am 15. Juni 1865 handelsger. eingetragen. Letzte Statutenänd. vom 12. Dez. 1899. Zweck: Erzeugung und Verkauf aller Arten von Farben und chemischen Produkten, sowie die Herstellung aller für den eigenen Geschäftsbetrieb erforderlichen Materialien und Hilfsprodukte, ferner der Erwerb und die Verwertung von Erfindungen. Unter anderm auch Herstellung des synthetischen (künstlichen) Indigo. Die Ges. ist bei der Duis- burger Kupferhütte mit M. 1 280 000 in Aktien beteiligt (Div. 1895–1900: je 5 %). Zur Anlage einer zweiten Arbeiterkolonie wurde 1898 das Gut Limburger Hof bei Mutter- Stadt, 8 km von der Fabrikanlage entfernt, erworben. Die Zahl der in der Fabrik in Ludwigshafen thätigen Personen beläuft sich gegenwärtig auf ca. 7600, bestehend in 1 Direktor, 3 stellvertr. Direktoren, 15 Prokuristen, 400 kaufmännischen, 300 tech- nischen Angestellten, 6900 Arbeitern. Es werden benutzt 274 Dampfmaschinen mit ca. 14 300 PS. und 8 Dynamos von 3360 PS. Der Grundbesitz der Fabrik in Ludwigs- hafen umfasst ein Terrain von 206 ha, wovon 337 193 qm überbaut sind mit 440 Fabrik- gebäuden, 612 Arbeiter- und 96 Beamtenwohnungen. Kapital: M. 21 000 000 in 27 500 Aktien (Nr. 1–27 500) à M. 600 und 3750 Aktien (Nr. 27 501 bis 35 000 Doppel-Nummern)) à M. 1200. Urspr. A.-K. M. 16 500 000, Erhöhung lt. G.-V.-B. vom 8. Mai 1897 um M. 1 500 000 in 1250 Aktien à M. 1200, angeboten den Aktionären zu 350 %, weitere Erhöhung lt. G.-V.-B. vom 6. Mai 1899 um M. 1 800 000 in 1500 für 1899 zur Hälfte div.-ber. Aktien à M. 1200, angeboten 15.–30. Mai 1899 zu 350 % (auf M. 12 000 nom. alte Aktien entfiel eine neue); lt. G.-V.-B. v. 12. Dez. 1899 um M. 1 200 000 (auf M. 21 000 000) in 1000 neuen, ab 1. Jan. 1900 div.-ber. Aktien à M. 1200, angeboten den Aktionären 18.–30. Dez. 1899 zu 347 % plus 3 % Unkosten, auf nom. M. 19 800 alte Aktien entfiel 1 neue à M. 1200. Anleihe: M. 10 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreibungen von 1901, unkündbar bis 1908, 10 000 Stücke (Ser. A Nr. 1–10 000) à M. 1000, lautend auf den Namen der Rheinischen Creditbank und durch Indossament übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. lt. Plan durch Auslos. spät. am 15./9. (zuerst 1907) zur Rückzahlung zu pari auf 2./1. (zuerst 1908) bis 1925. Ab 1./1. 1908 auch verstärkte Tilg. oder vollständige Kündigung mit 3 monat. Frist auf einen Zinstermin zulässig, in welchem Falle die über die regelmässige Tilgungs- quote hinaus zur Rückzahlung gelangenden Stücke zu 102 % eingelöst werden. Diese Anleihe wurde zur Erweiterung der Anlagen, speciell derjenigen zur Fabrikation von künstlichem Indigo und zur Verstärkung der Betriebsmittel aufgenommen. Eine hypo- thekarische Sicherheit wurde nicht bestellt, jedoch ist die Ges. nicht berechtigt, vor Tilg. dieser Anleihe einer anderen ein besseres Recht auf das Vermögen der Ges. ein- zuräumen. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke 30 J. (F.) Zahlstellen wie bei Div. exkl. Moskau. Eingeführt im Februar 1901. Erster Kurs in Frankfurt a. M. am 7./2. 1901: 104.40 %. Notiert in Frankfurt a. M., Mannheim und Stuttgart. Lt. G.-V.-B. v. 19./1. 1901 kann diese Anleihe bis auf M. 15 000 000 erhöht werden; die Emission der weiteren M. 5 000 000 bleibt einer späteren Zeit, je nach Gestaltung der Geldbedürfnisse, vorbehalten. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Spät. im Mai. Stimmrecht: Jede Aktie à M. 600 = 1 St., jede Aktie à M. 1200 – 2 St. Gewinn-Verteilung: 5 % an R.-F. (ist erfüllt), event. besondere Rücklagen; demnächst bis 4 % Div.; vom verbleib. Überschuss vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 3 % Tant. an A.-R.; Überrest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Auf die Anlagen, deren urspr. Kosten bis ult. 1900 M. 64 801 127 betrugen, wurden bisher M. 36 982 200 abgeschrieben. Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Liegenschaften, Gebäude, Apparate und Utensilien von Ludwigshafen 27 818 927, Waren, Betriebs- u. Fabrikationskto 23 730 910, Wechsel 735 632, Kassa 329 380, Beteiligung bei der Duisburger Kupferhütte 1 280 000, Gesamt-Debitoren einschl. der Anlagen der Zweiganstalten 12 473 119. – Passiva: A.-K. 21 000 000, R.-F. 12 660 000, ausserord. R.-F. 8 151 686, alte Div. 6096, Arbeiter-Unterstütz.-F. 1 659 403, Kreditoren 8 276 419, Guth. d. Beamtenpensionskasse, div. Delkrederekonti u. vorübergehende Reserven 4 371 354, Gewinn pro 1900 9 628 712, Vortrag a. 1899 614 298. Sa. M. 66 367 971. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Generalunkosten einschl. Steuern u. Assekuranz 2783 188, Gewinn inkl. Vortrag 10 243 010 (davon Amort. 3 522 592, Div. 5 040 000, Tant. 874 175, Arb.-Unterst.-F. 100 000, gemeinn. Zwecke 50 000, Vortrag 656 242). – Kredit: Gewinn- vortrag v. 1899 614 298, Bilanzergebnis von Ludwigshafen u. Filialen 12 338 990, Mehr- betrag der Aktiv-Zs. 72 910. Sa. M. 13 026 199. Kurs: In Frankfurt a. M. Ende 1886–1900: 232, 257, 286.50, 289, 286.60, 277.40, 297, 255.50, 413, 415, 445, 488.50, 459, 420, 398 %. Eingeführt am 16. Nov. 1886 durch Deutsche Vereins- bank zu 233.25 %. – In Mannheim Ende 1896–1900: 445, 488, 459, 420, 392 %. – Auch notiert in Stuttgart und Köln. Diridenden 1886–1900: 15, 16, 16¾, 20, 22, 22, 27, 27, 25, 26, 26, 24, 24, 24, 24 %. Div.- Zahlung spät. am 1. Juli (1900 ab 28. April). Coup.-Verj.: 4 J. (K.)