1490 Pulver-, sonstige Sprengstoff- und Zündwaren-Fabriken. traten am 1. Juli 1889 in Kraft, und laufen bis zum 31. Dez. 1925. Einseitiges Kündi- gungsrecht steht keiner Gruppe zu. Die Liquidation steht einem einzelnen Kontrahenten frei; dann muss aber 6 Monate vor Schluss des Kalenderjahres die Kündigung erfolgen. Die Fabriken müssen in diesem Falle öffentlich zum Verkauf ausgeschrieben werden: die übrigen Mitglieder setzen den Vertrag fort. Bei Ablauf des General-Kartellvertrages wird das gemeinschaftliche Vermögen verteilt; bei der Ablösung eines einzelnen Ge. schäfts muss der Rechtsnachfolger in den Vertrag eintreten. 1894 erfuhr das Kartell durch den Abschluss des General-Kartell-Anschlussvertrages mit der Rheinisch-West- fälischen Sprengstoff-Aktien-Ges. eine weitere Ausdehnung. Kapital: M. 16 500 000 in 13 750 Aktien (Nr. 1–13 750) à M. 1200. Urspr. A.-K. M. 300 000, Erhöhung um M. 7 200 000 zum Eintausch der Aktien der Rheinisch-Westfälischen Pulverfabriken und um M. 9 000 000 zum Eintausch der Aktien der Pulverfabrik Rottweil- Hamburg (s. d.) wovon M. 4 500 000 als voll und M. 4 500 000 als mit 40 % eingezahlt galten, sodass darauf weitere 60 % mit M. 2 700 000 einzuzahlen blieben, und zwar mit je 20 % am 1. Okt. 1890, 1. Jan. u. 1. Juli 1891. Die erste Em. von M. 300 000 wurde mit 150 % eingezahlt. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. bis 20 % des A.-K. erreicht sind (die vorhandenen Reserven betragen über 50 % des A.-K.), vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage 9 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. Vortrag. Etwaige Gewinnbeträge, die bei der Veräusserung von Grund und Boden oder Gebäuden, welche dem Geschäftsbetriebe dienten, oder von solchen Wertpapieren erzielt wurden, die zum Zwecke dauernder Beteiligung an einem andern Unternehmen erworben wurden, werden einem besonderen R.-F. überwiesen. Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Ländereien, Wiesen, Waldungen, Wassergerechtsame ete. 5 792 208, Maschinen, gehende Werke, Beleuchtungs-, Wasser-, Luft- u. Dampfleitungs- anlagen 2 572 098, Schiffe 1, Mobilien u. Utensilien 70 366, Fuhrwerk 6699, Magazin- bestände u. Betriebsvorräte 5 834 286, Kassa 164 573, Wechsel 176 999, Kautionen 45 926, Effekten u. Beteiligungen 9 429 208, Debitoren 8 437 954, Patente 3, Avale 3 521 874. Passiva: A.-K. 16 500 000, R.-F. 7 588 532, ausserord. R.-F. 1 047 217, Spec.-R.-F. 594 091, Arbeiterunterst.-F. 128 622, Sparkasse 54 931, Kreditoren 4 572 674, Avale 3 521 874, alte Div. 6672, Div. 1900 1 980 000, Vortrag 57 584. Sa. M. 36 052 202. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Generalunkosten 927 007, Dubiose 1597, Kursverlust 19 441, Abgang auf Immobilien 5045, Explosionsschaden 14 101, Abschreib. 482 664, Ge- winn 2 200 087 (davon an Pensions- u. Unterstütz.-F. 30 000, Div. 1 980 000, Tant. an A.-R. 132 502, Vortrag 57 584). – Kredit: Vortrag a. 1899 36 377, Effekten u. sonstige Zs., Skonti etc. 875 566, Fabrikations-, Waren-, Kartellkto etc. 2 738 000. Sa. M. 3 649 944. Kurs Ende 1890–1900: In Berlin: 188.75, 157.50, 160.25, 160.50, 192.25, 210.50, 266.25, 239.50, 234.10, 219, 195 %. Die Aktien wurden am 29. Sept. 1890 an die Berliner Börse gebracht. In Hamburg Ende 1890–1900: 192, 156, 161, 159.50, 191, 210, 262, 238, 233, 218, – %. – Notiert auch in Köln und Stuttgart. Dividenden 1890–1900: 13, 10½, 11½, 12½, 13, 16, 16, 15, 15, 12, 12 %. Div.-Zahlung spät. 1./. Coup.-Verj.: Im neuen Statut steht nichts darüber. Direktion: Gen.-Dir.: Komm.-Rat J. N. Heidemann, wird Ende 1901 in den A.-R. eintreten; Dir.: Fr. Alb. Spiecker, Emil Müller, C. Duttenhofer. Aufsichtsrat: (10–20) Vors. Geh. Komm.-Rat Max von Duttenhofer, Stellv. Ernst Königs, Gen.-Major a. D. Budde, Wilh. Gross, Louis Hagen, Komm.-Rat F. W. Hupertz, Komm. Rat Ed. Klein, E. Kraftmeier, Komm.-Rat I. Löwe, C. Menshausen, Geh. Komm.-Rat Gust. Michels, Gust. Müller, Dr. Emil Freih. von Oppenheim, M. A. Philipp, Eug. Ritter, Jos. Sayer, Komm.-Rat Friedr. Schmalbein, Oberjägermeister Freiherr von Plato, Exc. Ober-Reg.-Rat a. D. Bank-Dir. Hch. Schröder. Prokuristen: In Köln: A. Bastin, M. Hassel, A. Grütz, H. Hoch, Peter Oedingen, H. von Renesse. In Hamburg: Wm. Goldenberg, Alfred Freiherr von Watter. In Rottweil: A. Breuning, Ernst Sick, Major a. D. Ad. Schnittspahn, E. Burkard. Zahlstellen: Köln, Rottweil, Hamburg: Gesellschaftskassen; Berlin und Köln: A. Schaaff- hausen'scher Bankverein; Köln: A. Levy; Berlin: Disconto-Gesellschaft, Deutsche Bank, Born & Busse, Delbrück Leo & Co.; Frankfurt a. M.: Deutsche Vereinsbank; Stuttgart: Württemb. Vereinsbank, Württemb. Bankanstalt vorm. Pflaum & Co.; Hamburg: Ham- burger Filiale der Deutschen Bank; Bonn: Westdeutsche Bank vorm. Jonas Cahn.