1510 Gummi-, Guttapercha- und Celluloidwaren-Fabriken, Asbest -Werke etc. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Fuhrwerksunkosten 5525, Delkrederekto 4076, Handl.- Unkosten 94 883, Hypoth.-Zs. 15 000, Abschreib. 40 157, Gewinn 49 586 (davon Extra-R.-F. 9000, Div. 36 210, Tant. an Dir. u. Beamte 3246, Vortrag 1129). – Kredit: Vortrag a. 1899 4427, Warengewinn 203 915, Interessen 887. Sa. M. 209 229. Kurs Ende 1886–1900: 77.25, 61, 83.75. 93, 81.75, 66.40, 61.50, 84, 96.60, 102, 136, 129.90, 118.10, 74, 82.75 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1886–1900: 2, 0, 2 , 4, 3, 3, 3½, 4, 5, 6¼% 7½% 7¼ 3, 0, 3 %. Zahlbar spät. am 1./7. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Hugo Schön; Stellv. Carl Fischer. Aufsichtsrat: Vors. Jul. Klopstock, Max Richter, Th. Kussel, Dir. Sattelmacher. Prokuristen: P. Kroker, Aug. Ackermann (koll.). Zahlstelle: Berlin: Emil Ebeling. Vereinigte Berlin-Frankfurter Gummiwaren-Fabriken in Berlin. Mühlenstrasse 70/71, Gelnhausen u. Grottau in Böhmen. Gegründet: Am 18. Dez. 1883. Letzte Statutenänderung vom 24. April 1899. Die Firma lautete ursprünglich „Berliner Gummiwaren-Fabriken“. 1886 erwarb die Ges. die Fabrik der offenen Handelsges. in Firma „Frankfurter Gummiwaaren-Fabrik Wendt, Buchholtz & Co.“ in Gelnhausen für M. 600 000 und fusionierte sich mit derselben unter Annahme der Firma „Vereinigte Berlin-Frankfurter Gummiwaren-Fabriken'. 1892 wurde die Gummiwaren-Fabrik des Friedr. Hurling in Grottau (Böhmen) für M. 192 000 erworben. Zweck: Fabrikation von und Handel mit Gummiartikeln aller Art. Am 21. Okt. 1899 wurde die Fabrik in Gelnhausen durch ein Brandunglück betroffen. Der Schaden an Gebäuden, Maschinen und Vorräten betrug ca. M. 700 000 und ist durch Versicherungen voll gedeckt; somit hat die Ges. ein direkter Verlust nicht getroffen: das Gesamtresuftat des Jahres 1899 wurde aber durch die durch das Brandunglück hervorgerufene Betriebs- störung nachteilig beeinflusst. Anfang 1900 wurde der Betrieb in Gelnhausen mit den vom Brande verschont gebliebenen Maschinen in errichteten Notbauten mit ca. 250 Ar- beitern wieder aufgenommen. Die Neuanlagen waren im Herbst 1900 fertiggestellt. Kapital: M. 1 800 000 in 1800 Aktien (Nr. 1–1800) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 670 000, als- dann 1886 (um 40 %) auf M. 402 000 reduziert und infolge der gleichzeitig stattgefundenen Fusionierung mit der Gelnhauser Firma auf M. 1 000 000 erhöht. Weitere Erhöhung 1889 auf M. 1 200 000, 1892 auf M. 1 500 000 und lt. G.-V.-B. v. 7. April 1897 um M. 300 000 (auf M. 1 800 000) in 300 Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären zu 120 %. Anleihe: M. 750 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1895, Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./. Tilg. zu pari ab 1900 durch jährl. Ausl. von mind. 3 % im Febr./März auf 1./7. Sicher- heit: Kautionshypothek für den A. Schaaffh. Bankver. in Berlin in Höhe von M. 800 000, Ende 1900 noch in Umlauf M. 725 000. Zahlst.: Berlin: A. Schaaffh. Bankver. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis Ende Mai in Berlin oder Gelnhausen. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), event. sonstige Rücklagen, bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Grundstücke 712 715, Gebäude 663 486, Maschinen 550 912, Mobilien u. Formen 143 704, Debitoren 627 978, Kassa 16 035, Wechsel 17 531, Effekten 12 191, Kautionskto 11 067, Steuern u. Versich. 2794, Bestände 837 290. – Passiva: A.-K. 1 800 000, Hypoth. 74 922, Grundschuld 725 000, R.-F. 211 313, Extra-R.-F. 39 707, Kautionen 10 000, Kreditoren 444 693, Berufsgenossenschaft 3472, Grundschuldzs. 16 312, Grundschuld- rückzahlungkto 2000, alte Div. 200, Delkrederekto 233, Gewinn 267 854. Sa. M. 3 595 709. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Hypoth.- u. Grundschuld-Zs. 38 153, Generalunkosten 423 325, Dubiose 24 211, Reparaturen 4434, Amort. 156 442, Gewinn 267 854 (davon an Unfallberufsgenossenschaft 2500, Delkrederekto 75 000, Tant. an Vorst. u. Beamte 38 300, do. an A.-R. 11 661, Div. 126 000, Grat. 10 000, Vortrag 4383). – Kredit: Vortrag a. 1890 4241, Warengewinn etc. 910 180. Sa. M. 914 421. 33 Kurs der Aktien: In Frankfurt a. M. Ende 1890–1900: 115.65, 109.50, 112.25, 111.50, 138.50, 135.70, 132, 138.50, 128, 112, 109.50 %. Eingeführt am 28. Juni 1889 zu 115 %. – In Berlin Ende 1892–1900: 114.75, 109.80, 139.50, 134.75, 133, 136.25, 126, 113.50, 109.50 %, Ein- geführt am 9. Aug. 1892 zu 116 %. Dividenden 1886–1900: 0, 5, 7, 8, 8, 8, 8, 8, 8, 6, 8, 8, 7, 5, 7 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Emil Spannagel, Berlin; Friedr. Hühn, Grottau; Ed. Brendle, Gelnhausen, diese mit Einzelunterschriftsbefugnis; Carl Poppe, Gelnhausen, mit Kollektivunterschriftsbefugnis. Prokuristen: J. Hagelsieb, M. Neumann, Berlin; Karl Balduff, Gelnhausen. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Komm.-Rat C. Klönne, Berlin; Stellv. Emil Buchholtz, Charlotten- burg; Simon Lessing, Bamberg; M. von Eynern, Barmen; Carl Levy, Berlin. Zahlstellen: Für Div.: Berlin u. Gelnhausen: Eigene Kassen; Berlin: Deutsche Bank, Wiener, Levy & Co.; Berlin u. Köln: A. Schaaffh. Bankver.; Frankfurt a. M.: Deutsche Bank: Essen a. Ruhr u. Dortmund: Essener Credit-Anstalt; Barmen: Barmer Handelsbank.