1514 Gummi-, Guttapercha- und Celluloidwaren-Fabriken, Asbest-Werke etc. 1 2 Asbest- und Gummiwerke Alfred Calmon Aktiengesellschaft in Hamburg. Direktion und Centralbureau: Dorotheenstrasse 24; Asbest- fabrik: Dorotheenstrasse 4–24; Gummifabrik: Barmbeck, Flotowstrasse 24, mit Filialen in Berlin, Dresden, München, London. Gegründet: Am 22. Juni 1896; handelsger. eingetragen am 30. Juni 1896. Letzte Statutänd. vom 30. Dez. 1899. Zweck: Herstellung und Vertrieb von Asbest- und Gummiwaren, Treibriemen, Isolier- und Dachbedeckungsmaterialien für industrielle u. Bauzwecke. sowie aller sonstigen gewerb- lichen Erzeugnisse. Die Ges. ist zum Abschluss aller Geschäfte befugt, welche mit dem angegebenen Zwecke in irgend einem Zusammenhange stehen. Aufgenommen werden soll die Gummischuhfabrikation. Sie ist Mitbesitzerin einer Asbestmine und ist mit massgebendem Einfluss auf die Geschäftsführung beteiligt mit M. 900 000 nom. an den 1898 gegründeten Frankfurter Asbest-Werken A.-G. (vormals Louis Werthein, A.-K. M. 1 200 000, Div. 1898–1900: 10, 12, 12 %), mit Kr. 300 000 nom. bei den 1809 gegründeten Asbest- und Gummiwerken Calmon in Wien, welche Ende 1900 den Betrieb eröffnet haben, und bei der seit 1840 bestehenden und 1900 mit Lire 1 500 000 A.-K. gegründeten A.-G. Stabilimenti di amianto e gomma elastica gia Bender & Martiny in Turin. Die Beteiligung bei letzterer Firma betrug urspr. deren ganzes A.-K., doch wurden inzwischen Lire 750 000 mit angemessenem Nutzen weitergegeben. (Div. der italienischen Ges. für das erste Geschäftsjahr Jan./Sept. 1900: 6 % p. r. t.) Die Ges. unter- hält neben obengenannten Filialen Depots in allen grösseren Industriecentren und betreibt grossen Export. Das Grundstück der Asbestfabrik hat einen Flächeninhalt von mehr als 146 000 Quadrat- fuss, das der neu errichteten, Ende 1899 fertiggestellten Gummifabrik einen Flächeninhalt von ungefähr 246 000 Quadratfuss, von welch letzterem ca. 75 000 Quadratfuss bebaut sind. Das Immobilien- und Maschinenkto weist für 1900 einen Zugang von M. 477 970, in der Hauptsache für die neue Gummifabrik, auf. Ende 1900 besass die Ges. 16 Patente, 13 Gebrauchsmuster und 20 Warenzeichen; 1 Patent und 3 Warenzeichen befanden sich in der Anmeldung. Kapital: M. 4 500 000 in 4500 (Aktien Nr. 1–4500) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 500 000, erhöht lt. G.-V.-B. v. 17. Juli 1897 um M. 1 000 000 in 1000 ab 1. Juli 1897 div.-ber. Aktien à M. 1000, wovon M. 912 000 zum Nennwerte für Beteiligungen bei gleich.- artigen industriellen Unternehmungen in Zahlung gegeben, die restlichen M. 88 000 von einem Konsortium zu 170 % übernommen wurden; weiter erhöht zur Verstärkung der Betriebsmittel lt. G.-V.-B. vom 15. März 1899 um M. 500000 in 500 Aktien à M. 1000, div.-ber. für 1899 zur Hälfte, angeboten den Aktionären 5: 1 zu 180 % franko Zs.; endlich erhöht lt. G.-V.-B. vom 30. Dez. 1899 um M. 1 500 000 (auf M. 4 500 000) in 1500 neuen Aktien à M. 1000, wovon 1150 Stück div.-ber. für 1900 zur Hälfte. Hiervon dienten M. 650 000 zum Erwerb der oben genannten, später in eine A.-G. umgewandelten Firma Bender & Martiny in Turin, M. 500 000 wurden den Aktionären 6: 1 vom 18.–31./1. 1900 zu 160 % zuzügl. 4 % Zs. ab 1./1. 1900 angeboten, der Rest von M. 350 000 mit vollem Div.-Recht für 1900 wurde von der Deutschen Bank in Berlin fest zu 150 % übernommen zwecks Einführung der Aktien an der Berliner Börse. Vorrechts-Anleihe: M. 1 000 000 in 4 % Partial-Oblig. von 1896, rückzahlbar zu 103 %; Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1906 durch jährl. Ausl. von mind. M. 50 000; ver- stärkte Tilg. oder Totalkündigung ab 1906 vorbehalten. Begeben M. 500 000 1896, restl. M. 500 000 1897. Als Sicherheit dient eine Hypothek auf den Grundstücken der Ges. in Hamburg, Dorotheenstrasse, im Betrage von M. 1 030 000. Pfandhalter: Hamburger Filiale der Deutschen Bank. Die Anleihe diente zu Betriebserweiterungen. Zahlstellen wie bei Div. Kurs Ende 1896–1900: 103, 103, 102.20, 95.50, 94 %. Eingeführt am 3. Dez. 1896 zu 103 %. Notiert in Hamburg. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 %, Div., vom verbleib. Reingewinn 10 % Tant. an A.-R. und die weitere von der G.-V. festzusetzende Div. Die Gesamtabschreib. bis Ende 190) betragen M. 785 708. Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Immobilien 2 135 062, Maschinen 1 050 000, Asbestminen- Beteiligung 20 000, Effekten 1 675 000, Debitoren: Bankguthaben 143 187, Guthaben m laufender Rechnung 824 682, Guthaben bei Filialen London, Berlin, München, Dresden 235 918, Kassa u. Girokto 11 947, Wechsel 28 476, Kautionen 8876, Feuerversicherung 17 856, Rohmaterial., Waren u. auswärt. Läger 1 114 083, Inventar, Utensilien u. Formen 1, Pferde u. Wagen 1, Patentkto 1. – Passiva: A.-K. 4 500 000, Vorrechtsanleihe 1 030 000, Kreditoren 108 700, Delkrederekto 21 217, Wohlfahrtskto 11 456, R.-F. 908 188, Gewinn %% . Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Feuerversicherung 5003, Steuern 41 136, Anleihe-8, 40 000, Abschreib. 274 375, Gewinn 685 531, (davon Div. 588 750, Tant. 48 573, Grat. 18 000, Delkrederekto 8782, Wohlfahrtseinrichtungen 8544, Vortrag 12 881). Sa. M. 1 046 047. — Kredit: Geschäftsgewinn M. 1 046 047.