1540 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. Aufsichtsrat: (7) Vors. Rentier Hch. Albert, Biebrich a. Rh.; Stellv. Justizrat Eiah Bayer, Aschaffenburg; Bürgermeister a. D. Schäfer, Wiesbaden; Reg.-Baumeister Schäfer, Diez; Kaiserl. Admiralitätsrat a. D. Alexander Rotter, Fr. Schmuck, Alb. Blaschke, Berlin. Prokuristen: Kassierer Emil Knothe, Michael Hörner. Zahlstellen: Eigene Kasse: München: Bayer. Hypotheken- u. Wecbsel- Bank; Frankfurt a. M:; Filiale der Deutschen Bank, Filiale der Bank für Handel u. Industrie; Aschaffenburg: M. Wolfsthal; Köln: J. H. Stein; Würzburg: Felix Heim; Berlin: S. Bleichröder; Darmstadt: Bank für Handel u. Industrie. 0 Act.-Ges. für Maschinenpapier-(Zellstoff-) Fabrikation in Aschaffenburg. Gegründet: Am 13/5. 1872. Letzte Statutenänd. vom 28./4. 1900 u. 27./4. 1901. Zweck: Betrieb der Maschinenpapierfabrik und der zwei Cellulosefabriken in Aschaffen- burg, der Holzschleiferei Aumühle, sowie der neuen Cellulosefabrik in Stockstadt und aller hiermit zusammenhängenden Fabr ikationsarten. Cellulose wird sowohl nach System Mitscherlich wie Ritter-Keller in gebleichter und ungebleichter Ware hergestellt. Der Betrieb der Natroncellulosefabrik wurde in 1892 endgiltig eingestellt; an deren Stelle wurde eine neue Sulfitfabrik nach System Mitscherlich errichtet. In Aschaffenburg wird mit drei Papiermaschinen gearbeitet. Im Sept. 1897 wurde beschlossen, eine neue Sulfitcellulosefabrik in Stockstadt a. M. zu bauen, die im Nov. 1898 in Betrieb gekommen ist und bis ca. 250 000 Ctr. jährlich Sulfitcellulose erzeugen kann. Die Dampfmaschine hat 600, die Dynamomaschine 300 Pferdekräfte. Beschäftigt werden in der Stockstadter Fabrik 300 Personen. Produktion: 1892–1900: Sulfitcellulose 101 885 Ctr. u. Papier 25 394 Ctr.; 109 279 Ctr. u 30 441 Ötr.; 157 396 Ötr. u. 29 200 Ctr.; 193 526 u. 30 220 Ctr.; 210 852 Ctr. ü. 34 368 Ötr, 242 403 Ötr. à. 72 139 Ötr.; 253 615 Ctr. u. 82 438 Ötr.; 377 574 Ötr. u. 64 198. Öt, später ohne Angaben. Erlös M. 1 616 786, 1 852 619, 2 310 176, 2 510 222, 2 640 608, 3 520 929, 3 796 242, 4 809 237, 6 490 516. Kapital: M. 3 000 000 in 3750 Aktien (Nr. 1–3750) à M. 300 u. 1250 Aktien (Nr. 3751–5000) à M. 1500. Urspr. A.-K. M. 450 000, erhöht 1881 auf M. 600 000, 1883 auf M. 750 000, ferner 1883 auf M. 1 125 000, It. G.-V.-B. vom 3. März 1890 auf M. 1 500 000, lt. G.-V.-B. vom 31. Juli 1895 auf M. 1 800 000 (begeben zu 140 %), lt. G.-V.-B. vom 22. Sept. 1897 um M. 900 000 in 600 neuen, ab 1. Jan. 1898 div.-ber. Aktien à M. 1500, von denen 400 Stück den Aktionären vom 11.– 20. Nov. 1897 zu 150 % dergestalt angeboten wurden, dass auf M. 4500 alte Aktien eine neue kam. Die Em. von 1881, 1883 und 1890 wurden zu pari begeben. 1891 wurde zur Deckung der Unterbilanz und Verstärkung der Betriebsmittel auf sämtliche 3750 Aktien à M. 300 eine freiwillige Zuzahlung von M. 45 pro Aktie geleistet. Ferner erhöht lt. G.-V.-B. vom 26. Nov. 1898 um M. 300 000 (in 200 Aktien à M. 1500 auf M. 3 000 000), div.-ber. vom 1. Jan. 1899. Diese neuen Aktien wurden von einem Konsortium zu 200 % übernommen und den Aktionären, auf je M. 13 500 alte Aktien eine neue, vom 6.–19. Dez. 1898 zu 205 % angeboten. Hypothekar Anleihen: I. M. 1 000 000 in 4½ % Oblig. von 1894, Stücke auf Namen à M. 2000, 1000 u. 500. Tilg. zu pari ab 1896 in spät. 34 Jahren durch jährl. Ausl. von mindestens M. 30 000 im April auf 30. Sept.; kann ab 1900 verstärkt werden. Sicherheit: Hypoth. Eintragung zur 1. Stelle auf dem Aschaffenburger Besitz. Verj. der Coup. 4 J. (F.), der Stücke 10 J. n. F. Zahlst.: Frankfurt a. M. u. München: Filialen der Deutschen Bank; München: Gutleben & Weidert; Aschaffenburg: M. Wolfsthal. Noch in Umlauf Ende 1900: M. 840 000. Übernommen wurde die Anleihe von Grossaktionären der Ges. II. M. 1 200 000 in 4½ % Schuldverschreib. von Ende 1899, rückzahlbar zu 102 %, 200 Stücke Lit. A (Nr. 1– 706 à M. 2000, 400 Lit. B (Nr. 201–600) à M. 1000, 800 Lit. C (Nr. 601–1400) à M. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. 1906 in längstens 34 Jahren durch jährl. Ausl. von mindestens M. 36 000 in der G.-V. auf 1. Juli; kann ab 1910 verstärkt oder mit 6 Monaten Frist ganz gekündigt werden. Sicherheit: Erste Hypothek auf die neue Zellstofffabrik Stockstadt a. M. (Grösse 11 ha 25,6 a) mit allem Zubehör (Taxe der Grundstücke nebst Versicherungsbetrag der Gebäude u. Maschinen M. 1 250 700), ferner die zweite Hypothek (nach dem Restbetrag der älteren Schuldverschreib. von 1894) auf die Aschaffenburger Etablissements [Grösse 22 ha 54,3 a) mit allem Zubehör (Taxe und Versicherungsbetrag M. 2 127 000). Die Hypothek auf die Aschaffenburger Anlagen rückt je nach Vorschreiten der Tilg. der 1894er Anleihe an erste Stelle vor. Als Treu- händer dient das Bankhaus S. Bleichröder in Berlin. Verj. der Coup.: 4 J. (F.), der Stücke 10 J. n. F. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: S. Bleichröder (event. auch noch andere von der Ges. bekannt zu machende Stellen). Die Anleihe diente zur Ver- stärkung der Betriebsmittel der Ges. Kurs Ende 1900: 99.70 %. Aufgelegt durch S. Bleichröder in Berlin am 6./3. 1900 zu 101 0%. Notiert in Berlin. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Semester. Stimmrecht: Jede Aktie zu M. 300 = 1 St., jede Aktie zu M. 1500 = 5 St.