Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. 1554 Aktien à M. 1000, ausserdem aber 4600 Stück Genussscheine auszugeben. (Gegen Ein- lieferung von 5 alten Aktien à M. 300 erfolgte die Ausgabe von 1 Aktie à M. 1000.) Um eine Vergrösserung der Fabrikanlage vornehmen zu können, wurden gleichzeitig 230 Stück neue Aktien à M. 1000 emittiert. Hauptzweck dieser Operation war die voll- ständige Tilgung des Firmenkontos, zu welcher teilweise auch noch der Reservefonds mit M. 242 000 herangezogen wurde. Genussscheine: 4600 Stück, auf Namen lautend, an Ordre gestellt, ausgegeben an Stelle der urspr. 4600 Aktien zu M. 300 (s. oben). Dieselben gewähren keine Aktionärrechte, nehmen aber, wie unten vermerkt, am Reingewinn teillund erhalten im Falle Liquidation der Ges. von dem nach Rückzahlung des Nom.-Betrages der Aktien etwa noch verbleib. Rest die eine Hälfte, während die andere wieder an die Aktien fällt. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Spät. im April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), bis 10 % vertragsm. Tant. an Vorst u. Beamte, 4 % Div., vom verbleib. Betrage 5 % Tant. an A.-R. ausser einer jährlichen auf Handlungs- unkostenkto zu verbuchenden Vergütung von M. 8000, vom Rest weiter 4 % Div., von dem noch verbleib. Überschuss, soweit er ausreicht, zunächst M. 30 auf jeden Genuss- schein, und was übrig bleibt, soweit die G.-V. nicht anders beschliesst, Super-Div. an die Aktionäre und Genussscheininhaber zu gleichen Teilen. Bilanz am 31, Dez. 1900: Aktiva: Betriebskto 565 464, Debitoren 966 297, Kassa 36 696, Wechsel 135 661, Effekten 186 665, Stiftungseffekten 13 584, Kautionseffekten 10 287, Hypoth. 189 000, Immobilien 268 431, Utensilien 8622, Heizungsanlagen u. Maschinen 20 722, Ver- sicherung 1600, Patentkto 1. – Passiva: A.-K. 1 150 000, R.-F. 115 500, Spec.-R.-F. 395 000, Div.-R.-F. 90 000, Hypoth. 61 967, Ernst Sulzberger-Stiftung 49 004; alte Div. 45, Gewinn 540 516. Sa. M. 2 402 032. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unkosten 131 049, Abschreib. 15 259, Gewinn 540 516. – Kredit: Vortrag a. 1899 19 582, Zs. 15 909, Skonto 2122, Betriebsgew. 649 210. Sa. M. 686 826. Gewinn-Verwendung: Div. 172 500, an Genussscheine 218 500, Tant. an A. R. 21 246, 00 an Vorst. u. Beamte 47 093, Spec.-R.-F. 40 000, Div.-Reserve 10 000, Ernst Sulzberger- Stiftung 1176, Vortrag 30 000. Kurs Ende 1889– 1900: Aktien: 200, 220, 235, –, 200, 180, 244, 235, 197, 205, –, 184 %; Genuss- scheine: M. 595, 630, 590, 525, 410, 430, 480, 515, 487, 475, 490, 460 per Stück. Notiert Dresden. Dividenden: Aktien 1886–1900: 13, 14, 15, 19, 22, 20, 16, 12, 10, 12, 12, 12, 13, 14, 15 %; Ge- nussscheine 1889–1900: M. 57.50, 65, 60, 50, 40, 33, 40, 40, 40, 42.50, 45, 47.50 per Stück. Coup.-Verj.: 3 J. n. F. Direktion: Komm.-Rat A. F. Silomon, Rud. Sulzberger. Aufsichtsrat: (5–8) Vors. Georg Rotter, Stellv. Rich. Anschütz, Justizrat Dr. Rudolph, Geh. Komm.-Rat Victor Hahn, Ferd. Salomon, Dresden; Gaston Kleber, Rives; Gustav Kleffel, Berlin; Rechtsanwalt Rich. Sulzberger, Wurzen. Zahlstellen: Eigene Kasse; Dresden: Günther & Rudolph, Ed. Rocksch Nachf. 0 0 00 0 0 Vereinigte Strohstoff-Fabriken in Dresden mit Filialen in Kötitz b. Coswig i. S., Dohna i. S., Hirschberg i. Schles., Rhein- dürkheim, Rheinhessen. Geschäftsleitung in Coswig i. S. Gegründet: Am 1. Nov. 1885. Letzte Statutenänd. vom 21. Febr. 1900. Geschichtliches: Die Gesellschaft übernahm folgende acht Strohstofffabriken: 1) die in Kötitz b. Coswig i. S. gelegene Strohstofffabrik „Tännicht“, der Firma C. G. Kallert in Sprottau u. Dresden gehörig inkl. Inventar, Rohstoffen etc. um den Gesamtkaufpreis von M. 324 528.26; 2) die in Alt-Oels, Kreis Bunzlau, gelegene Strohstofffabrik, derselben Firma gehörig, um den Gesamtkaufpreis von M. 229 268.36; 3) die Strohstofffabrik Hirschberg, gehörig Herrn Carl August Linke in Hirschberg i. Schl., um den Gesamt- kaufpreis von M. 324 496.27; 4) die Strohstofffabrik Hirschberg-Rosenau, gehörig eben- demselben Herrn C. A. Linke, um den Gesamtkaufpreis von M. 214 515.37; 5) die Stroh- stofffabrik der Handelsgesellschaft in Firma Anton Unger zu Dohna i. S. um den Ge- amtkaufpreis von M. 615 386.84; 6) die Strohstofffabrik Nieder-Ingelheim der Firma Heyer & Pistor zu Mainz, gelegen in d. Gemeinden Nieder-Ingelheim u. Frei-Weinheim im Grossherzogt. Hessen, um den Gesamtkaufpreis von M. 584 022.75; 7) die Strohstoff- fabrik zu Rheindürkheim der Firma Bloch & Offenheimer zu Rheindürkheim, gelegen in den Gemeinden Rheindürkheim, Herrnsheim u. Osthofen im Grossherzogt. Hessen, um d. Gesamtkaufpreis v. M. 698 111.40; 8) die Strohstofffabrik Gengenbach d. Handels- gesellschaft Bloch & Offenheimer zu Gengenbach, gelegen in der Gemeinde Gengenbach im Grossherzogtum Baden um den Gesamtkaufpreis von M. 155 987.78. Der Gesamtkaufpreis sämtl. Fabriken stellte sich sonach auf M. 3 146 317.03, wovon M. 290 294.21 auf die Grundstücke, M. 928 398.05 auf die Gebäude, M. 1 318 461.29 auf die aschinen, M. 51 645.78 auf Mobilien u. Utensilien, M. 423 302.49 auf Rohstoffe u. fertige aren etc. und M. 134 215.21 auf Barvorschüsse, bares Geld etc. entfielen. Die s. Zt. erworbene Strohstofffabrik in Lucka hat die Gesellschaft i. J. 1894 wieder verkauft,