%% Wasser- Werke. 1645 Deutsche Wasserwerke Aktien-Gesellschaft in Berlin, SW. 12, Charlottenstrasse 86. Gegründet: Am 21. Dez. 1889. Letzte Statutenänd. vom 15. Dez. 1899. Zweck: Erwerb, Errichtung, Veräusserung und Betrieb von Wasserwerken und Kanalisations- anlagen für eigene resp. fremde Rechnung. Die Ges. betrieb nach Verkauf des Wasser- werkes Inowrazlaw Ende 1900 Wasserversorgungsanlagen, verbunden mit Installations- geschäften in Gnesen, Tilsit mit Kalkappen, Oeynhausen (mit Kanalisierung) und Lüden- scheid, koncessioniert bis bezw. 1928, 1938, 1943 und 1953. Sämtliche Städte haben das Recht, die Wasserversorgungsanstalten während der Vertragsdauer käuflich zu erwerben, und zwar nach folgenden Grundsätzen: Als Kaufpreis für die Wasserwerke Gnesen und Hilsit ist zu zahlen die Hälfte des Bauwertes zuzügl. der Hälfte des zu 5 % kapitalisierten Nutzungswertes, aber mindestens im ersten Jahre der Bauwert zuzüglich 25 % desselben, in jedem ferneren Jahre 1 % weniger, sodass im 25. Jahre der Bauwert gezahlt werden muss. Vom 25. bis 30, Jahre beträgt der Kaufpreis 5 %, vom 30. bis 35. Jahre 12 0%, vom 35. bis 38. Jahre 20 %, vom 38. bis 39. Jahre 25 % weniger vom Bauwert. Etwaige Erweiterungsbauten werden nach dem Bauwerte abzüglich einer Abschreib. von 2 % P. 2 besonders erstattet. Für das Wasserwerk Oeynhausen sind folgende Entschädigungen zu zahlen: 1) die Bausumme mit einem Aufschlage von 20 %; 2) die seit der Fest- setzung der Baurechnung für Verbesserungen und Erweiterungen aufgewandten Kosten; 3) die von der Betriebseröffnung an bis zur Übernahme durch mangelnde Rentabilität etwa entstandene Einbussen und Zinsverluste unter Berechnung eines Jahreszinssatzes von 4 % für das von der Stadt dargeliehene Kapital und von 5 % für das eigene Kapital des Unternehmers. Bei der Übernahme nach Ablauf von zehn Jahren oder später werden für jedes weiter abgelaufene Jahr 2 % derjenigen Summe in Abzug gebracht, welche über das von der Stadt dargeliehene Kapital hinaus aufgewendet worden ist. Sämtliche Wasserversorgungsanstalten gehen nach Ablauf der Koncessionsdauer unentgeltlich lasten- und schuldenfrei in den Besitz der betreffenden Städte über. Das Wasserwerk in Lüdenscheid wurde 1901 von der Stadt zur Übernahme am 1./4. oder 1./7. angekauft. Der Kaufpreis soll im Falle der Barzahlung M. 765 000 betragen und der Ges. ca. M. 145 000 Gewinn gegen Buchwert bringen. 1898 erwarb die Ges. die Wasserwerke in Waren (Mecklenburg) und Weissenthurm (Rheinprovinz), beide mit Installationsgeschäft verbunden, für M. 322 200 bar und M. 22 800 in inzwischen getilgten Hypoth. auf das Weissenthurmer Werk. Die Anlage in Waren GckBhoncessioniert bis 1948) kann von der Stadt gekauft werden, die in Weissenthurm (kon- cessioniert bis 1936 ist nach Ablauf der Koncession in betriebsfähigem Zustand samt allem Zubehör an die Stadt zu übergeben. Die einzelnen Werke sind 1899 zur Ver- grösserung der Wasserabgabe durch zweckmässige Erweiterungsbauten der Stadtrohr- netze, ein Wasserreservoir in Oeynhausen und eine Wasserstrahlsandwäsche in Tilsit weeiter ausgedehnt; für 1900 stehen wieder Ausdehnungen der Stadtrohrnetze einzelner Werke bevor. Die Ges. betreibt ferner die elektrische Beleuchtungsanlage im Hauptpostamt zu KGoöhnigsberg, welche von der Postverwaltung jederzeit gegen Erstattung des Anlage- kapitals nach Abzug einer Amortisationsquote von 3½ % für jedes abgelaufene Betriebs- jahr erworben werden kann; ist der Ankauf bis 1904 nicht erfolgt, so wird der Vertrag bis zur Amortisation des Anlagekapitals unter weiterer Zugrundelegung einer Amorti- sationsquote von 3½ % jährlich verlängert und geht dann die ganze Anlage kostenfrei in das Eigentum der Postverwaltung über. Weiter hat die Ges. 1898 das ausschliessliche Recht der Röhrenlegung zum Zweck der Gas- und Wasserversorgung in Zehdenick (Brandenburg), Rheda-Wiedenbrück (Westf.), sowie der Wasserversorgung in Pyritz (pommern), Ludwigslust (Mecklenburg), Uelzen (Hannover), Templin (Brandenburg), Dt.-Krone (Westpr.) u. Schneidemühl (Pos.) auf 50 Jahre erhalten. Die Städte haben das Recht, die Werke während der Vertragsdauer bezw. nach Ablauf derselben zu angemessenen Bedingungen käuflich zu erwerben. Das Wasserwerk in Uelzen und die Gasanstalt in Zehdenick sind im Jan. 1900, die Wasserwerke Lud- wigslust und Pyritz im März 1900 und die Wasserwerke in Templin und Zehdenick im August 1900 in Betrieb gekommen; alle diese Werke werden bis Ende 1901 gemäss Vertraglicher Abmachung für Rechnung der Bauunternehmer betrieben. Die Bauten Drt.-Krone, Schneidemühl und Rheda-Wiendenbrück gehen ihrer Vollendung entgegen. Diie Ges. hat 1899 einen Vertrag zur Versorgung der Grossherzogl. Haupt- und Residenz- Stadt Neustrelitz mit Wasser auf 50 Jahre erworben; die Vorarbeiten u. Projektierungen sind beendet, mit dem Bau des Werkes selbst ist im Frühjahr 1901 begonnen worden. Die Übernahme bezw. der Erwerb anderer V erträge steht bevor. In den neuen Ver- trägen ist eine kostenfreie Übergabe der Werke an die Städte nicht vorgesehen. Ein mit der Stadt Teltow abgeschlossener Wasserlieferungsvertrag ist verkauft worden. Iln Berlin betreibt die Ges. ein Installationsgeschäft für Gas-, Wasser- und Kanali- sationsanlagen, sie hat daselbst 1898 das Grundstück Charlottenstrasse 86 für M. 198 000 erworben und 1899 darauf ein Anfang 1900 bezogenes Geschäftshaus errichtet. Ein solches