Wasser-Werke. 1651 Tilg. von Hypoth.- etc. Kreditoren. Verzinslich mit 3 % und rückzahlbar mit 2 % jährl. binnen 27 Jahren. Die Gemeinde Radebeul leistete Garantie. Genussscheine: 437 Stück. Das A.-K. war bei der Gründung der Ges. bereits aufgebracht durch die Baubeiträge, welche die Wasserabnehmer auf Grund ihrer Wasserlieferungs- verträge mit dem Eigentümer des Wasserwerkes Herrn F. Ziller, Oberlössnitz, bezahlt hatten. Die Wasserabnehmer erhielten für bereits bezahlte Beträge von unter M. 200 Genussscheine, von über M. 200 Aktien. Der Gesamtübernahmepreis stellte sich auf M. 141 100 und wurde berichtigt durch Hingabe von 487 Aktien der Ges. à M. 200 = M. 97 400 und 437 Stück Genussscheinen, welche mit M. 100 qurch jährl. Ausl. getilgt werden; ausgelost bis jetzt 289. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis Juni. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vom Rest 5 % Tant. an A.-R., 5 % an Vorst., 40 % zur Ausl. von Genussscheinen, 50 % zu Div. Bilanz am 31. Dez. 1899: Aktiva: Grundstücke 28 654, Hochbehälter 1 5700, Hochbehälter II 38 149, Rohrnetz 175 855, Mobiliar 1, Material 2062, Wassermesser 871, Brunnen 7008, Maschinen 40 788, Gebäude 32 143, Lichtanlage 1, Effekten 11 580, Kassa 2159, Debitoren, inkl. Sparkasse- u. Bankguthaben 10 471. – Passiva: A.-K. 100 000, Maschinen-Ern.-F. 13 500, Hypoth. 215 600, Kreditoren 6103, alte Div. 948, nicht erhobene Genussscheine 1200, R.-F. 3685, Extra-Disp.-F. 3000, Gewinn 11 408. Sa. M. 355 445. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. 7202, Verwaltungsunkosten 3242, Betriebsunkosten 6735, Kohlen 5280, Maschinen-Ern.-F. 500, Abschreib. 11 973, Kursverlust 552, Gewinn 11 408. – Kredit: Vortrag a. 1898 151, Anschlussgebühr 10 200, Wasser-Zs. 35 839, Be- triebsgewinn 702. Sa. M. 46 893. Dividenden 1892–1900: 4, 4¾, 5, 3½, 4½, %% . Eiquidator: Otto Chares. Aufsichtsrat: Vors. Dr. Carl Kolbe. Zahlstelle: Radebeul: Gesellschaftskasse. Süddeutsche Wasserwerke, A.-G. in München 7 7 Maximiliansplatz 12/1, mit Zweigniederlassungen: Süddeutsche Wasserwerke A.-G. Zweignieder- lassung Frankfurt a. M. u. Süddeutsche Wasserwerke A.-G. Württembergische Filiale vorm. G. J. Stumpf in Stuttgart. Gegründet: Am 6./1. 1898 in Nürnberg als Bayerische Wasserwerke A.-G.; Firma geändert lt. G.-V.-B. vom 17./12. 1898 wie oben. Letzte Statutänd. vom 19./4. 1901, wonach der Sitz der Ges. ab 20./5. 1901 nach München verlegt wurde. Gründer und Gründungs- hergang s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Bau und Betrieb von Wasserleitungen für eigene und für fremde Rechnung, ferner Kauf und Verkauf von solchen Anlagen, Erwerbung und Veräusserung von Terrains und Quellen, welche zum Bau und Betrieb von Wasserleitungen erforderlich oder nütz- lich erscheinen, Beteiligung an bestehenden, sowie Erwerbung und Weiterveräusserung von mit dem Wasserleitungsfache verwandten Unternehmungen, Industrien und Fabriken, sowie Verwertung von Wasserkräften. Wo es zweckdienlich erscheint, kann die Ges. auch elektrische oder sonstige Anlagen bauen, betreiben und pachten. Die Ges. hat Ende 1898 die Installationsgeschäfte Heint. Pichler, F. Liebtreu Nachf. in Frankfurt a. M., sowie G. J. Stumpf in Stuttgart erworben. Ferner wurden den Aktionären der Wasser- leitungsbau-A.-G. vorm. Chr. Hilpert zum Umtausch 550 Stück Süddeutsche Wasser- werk-A.-G.-Aktien gegen die gleiche Anzahl Wasserleitungsbau-Aktien angeboten und auf diesem Wege 421 Stück erworben. Über die Kapitalserhöhung zu diesen Zwecken s. unten, ferner auch am Schluss des Artikels die Bemerkung. Die Ges. schloss Verträge wegen Wasserversorgungsanlagen ab mit der Gen.-Dir. der bayer. Staatseisenbahnen, betr. dqen Bahnhof Regensburg; mit den Gemeinden Gonsenheim, Gau-Odernheim in Rheinhessen u. Harzgerode-Alexisbad im Harz; ferner mit den Stadt- gemeinden Pfaffenhofen, Schrobenhausen, Geisenfeld, Wolnzach u. Hohenwart wegen Er- richtung elektr. Centralen (Betrieb Wasserkraft); mit der Stadt Harzgerode in Anhalt für Wasserversorgung u. Gasbeleuchtung. Das Elektricitätswerk Pfaffenhofen a. Ilm ist Anfang Sept. 1899 dem Betrieb übergeben. Die Betriebskraft wird durch das Wasser der Paar bei Hohenwart mittels einer sich selbst regulierenden Turbinenanlage gewonnen, welche eine Drehstrom-Dynamomaschine treibt. Der Strom wird zum kleinsten Teile dem nahe- gelegenen Hohenwart, zum grösseren dem ca. 12 km entfernten Pfaffenhofen zugeführt. Für weitere Stromabnahme wird der hochgespannte Drehstrom durch Transformatoren auf niedrigere Spannung gebracht. In Pfaffenhofen selbst ist eine Dampfreservestation gebaut und ein Installationsbureau errichtet. Sämtliche Werke sind im Laufe 1900 aus- gepbaut u. dem Betrieb übergeben worden. Über das Wasserwerk Damm s. u. die Bemerkung. Kapital: M. 2 600 000 in 2600 XKktien (Nr. 1–2600) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 000 000, erhöht 104*