776. Fischereien und Fischwaren-Industrie. und Schiffspfandrecht auf 8 im brem. Schiffsregister eingetragene Logger der Ges. in Höhe von je M. 15 000. Begeben bis Ende Juni 1900 M. 300 000. Geschäftsjahr: Ab 1900 1. Juli bis 30. Juni; früher Kalenderjahr. Gen.-Vers.: In den ersten 4 Mon. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F., sodann bis 5 % Div. an Vorz.-Aktien, darauf bis 5 % Div. an St.-Aktien, vom verbleib. Überschuss vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 15 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1900 (1. Jan. bis 30. Juni): Aktiva: 20 Logger 475 099, Loggerinventar 34 125, Fischereigeräte 248 904, Immobilien 187 267, Böttcherei 140 649, Kassa 1624, Materialien 10 322, Salz 8448, Versicherung 5228, Vorschuss an Mannschaften 11 302, Effekten für Zollkaution 1390, Proviant 11 248, Betriebsinventar 8382, Verlust 45 596. Passiva: A.-K.: 450 St.-Aktien à M. 1000 450 000, 225 Vorz.-Aktien à M. 1000 225 000, Anleihe 300 000, Netz-R.-F. 19 000, Accepte 1284, Anleihe-Zs. 3375, Kreditoren 190 931. Sa. M. 1 189 590. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Beiträge zu Berufsgenossenschaft u. Krankenkasse 1319, Loggerbetrieb 5012, Reparaturen 8774, Provision u. Auslagen der Agenten 649, Zs. 16 565, allg. Unkosten 20 941. – Kredit: Vortrag a. 1899 38, Mehrerlös des Heringslagers vom 31. Dez. 1899 7629, Verlust 45 596. Sa. M. 53 263. Dividenden 1895–1900 (I. Sem.): 0 %. (Verlust am 30./6. 1900 M. 45 596.) Coup.-Verj.: 3 J. (K.) Direktion: Fr. Klippert. Aufsichtsrat: (5–7) Vors. Bernhd. Loose, Stellv. F. E. Schütte, H. F. Bischoff, H. A. Wuppesahl, Gust. Scholl, C. A. Bunnemann, C. H. Michelsen. Deutsche Dampffischerei-Gesellschaft „Nordsee“ in Bremen mit Zweigniederlassungen in Nordenham, Berlin, Wien, Breslau, Leipzig, München, OÖOsnabrück und Delmenhorst. Gegründet: Am 23. April 1896. Letzte Statutenänd. vom 16. Febr. 1900. Joh. Friedrich Lampe machte eine aus 7 Fischdampfern bestehende Sacheinlage. Als Gegenleistung erhielt er M. 700 000, und zwar M. 580 000 in 580 Aktien der A.-G. à M. 1000, den Rest von M. 120 000 bar. Zweck: Betrieb des Fischfangs mit Dampfern und anderen Fahrzeugen, jede Art der Zu- bereitung und Verwertung des Fanges, Einrichtung von Räuchereien, Herstellung von Leberthran und Fischkonserven, sowie Betrieb aller mit dem Fischfange zusammen- hängenden Nebengeschäfte, insbesondere Eisgeschäft und Fabrikation von Netzen und Korbwaren. Für ihre Verkaufsstellen in Bremen und Leipzig besitzt die Ges. eigene Grundstücke. Der Betrieb in Nordenham wurde 1900 in jeder Beziehung erweitert. Die Ges. ist in den Vertrag eingetreten, welchen Chr. u. Ad. Vinnen mit der Grossh. Oldenburgischen Regierung vorbereitet hatten und welcher die Pachtung eines von der genannten Regierung inzwischen hergestellten Fischereihafens zu Nordenham nebst an- grenzendem Gebiet und regierungsseitig hergestellten Pier- und Geleisanlagen zum Gegenstande hat. Nachdem dieser Pachtvertrag am 12. Mai 1896 abgeschlossen, erstreckt sich der Zweck der Ges. ferner auf Herrichtung und Ausnutzung aller ihrem Betriebe dienlichen Anlagen auf dem gepachteten Gebiete. Dauer der Pachtzeit 20 Jahre, jährl. Pachtpreis M. 15 000. Wird eine Verlängerung des Vertrages über 20 Jahre nicht be- absichtigt, so ist von beiden Seiten mit einjähriger Frist zu kündigen. Erfolgt die Kün- digung nicht, so läuft der Vertrag dergestalt weiter, dass nur auf den I. OÖkt. jeden Jahres 1 Jahr vorher gekündigt werden kann. Nach Beendigung des Pachtverhältnisses ist die Pächterin berechtigt und auf Verlangen der Verpächterin verpflichtet, die auf dem gepachteten Grundstück von ihr hergestellten Anlagen wieder zu entfernen. Die M. 10 000 betragenden Kosten für eine nachträglich vereinbarte Terrainaufhöhung verzinst die Pächterin für die Dauer der Pachtzeit mit 3½ % jährlich. Die Ges. hat sich verbindlich gemacht, dass aus ihrem Fischereibetriebe der Grossh. Oldenburgischen Eisenbahnver- waltung ab 1. April 1897 eine durchschnittliche jährliche Frachteinnahme von mind. M. 45 000 erwächst; falls die garantierte Frachteinnahme nicht erzielt wird, hat die Ges. ,Nordsee“ 33 % des Ausfalles zu vergüten. Etwaige Zahlungen aus früheren Perioden werden zurückerstattet, soweit sich bei einer Abrechnung ergiebt, dass die früheren Fehlbeträge durch spätere Mehreinnahme ausgeglichen sind. Für die Erfüllung ihrer dem Grossh. Oldenburgischen Staate eingegangenen Verpflichtungen haftet die Ges. mit ihrem gesamten Vermögen und hat zur Sicherheit für alle dem Grossh. Oldenburgischen Staate aus diesem Vertrage erwachsenden Ansprüche ein Pfandrecht an 3 ihrer Fischdampfer bestellt. Sofern ein verpfändetes Schiff untergeht oder zum Betriebe unbrauchbar wird, ist an seiner Stelle ein anderes Schiff zu bestellen. Die Ges. betreibt die grösste Dampf-Hochseefischerei Deutschlands mit 29 eigenen Fischdampfern. Der Dampfer „Mannheim' der Ges. ist 1900 verloren gegangen. Zum Eistransport von Norwegen dient das Vollschiff „Unioné“. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien (Nr. 1–3000) à M. 1000. Hypotheken: M. 110 000, auf das Haus in Leipzig.