Zoologische Gärten, Aquarien etc. 1803 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gehälter 73 170, Unkosten einschl. Zs. etc. 151 361, Be- triebsunkosten 248 714, Reparaturen 66 044, Fütterung der Tiere 105 946, Abschreib. 45 082, Gewinn 169 434 (davon R.-F. 7147, Div. 1650, Vortrag 160 636). – Kredit: Vortrag 97 961, Pacht u. Miete 75 256, Abonnements 116 982, Eintrittsgelder 546 425, Beitrag der Stadt Berlin 12 000, gemischte Einnahmen 11 127. Sa. M. 859 754. Kurs der Aktien: Die Aktien werden nicht offfiziell gehandelt, im Privatverkehr aber mit etwa M. 1200 bezahlt. Dividende: Für 1900 wurde zum erstenmal seit Bestehen der Ges. M. 30 als Div. auf die Aktien I. u. II. Em. (55 Stück) verteilt, auf welche freies Eintrittsrecht nicht beansprucht wird. Coup.-Verj.: Event. 4 J. n. F. 5 Direktion: Dr. Heck, F. H. Meissner. Prokurist: Kaufm. Dir. Herm. Meissner. Vorstand: Baurat W. Böckmann, Rechtsanwalt Dr. Gelpcke. Aufsichtsrat: Vors. Unter-Staatssekretär a. D. Wirkl. Geh. Rat, Exc., Dr. Fischer, 1. Stellv. Komm.-Rat A. Lucas, 2. Stellv. ?, Rittergutsbes. Dr. James von Bleichröder, Anton Fürst Radziwill, Komm.-Rat Louis Ravené, Rittmeister R. Richter-Mahlow, Exc. Wirkl. Geh. Rat Wiebe, Komm.-Rat Emil Jacob. Berliner Aquarium, Commandit-Gesellschaft auf Aktien. Dr. Hermes & Compagnie in Berlin, Unter den Linden 68a. Gegründet: 1867. Letzte Statutenänd. v. 27./2. 1900 u. 27./2. 1901. Zweck: Ein- und Verkauf, sowie Ausstellung lebender Land- und Wassertiere. Eröffnet am 11./5. 1869. 1890 wurde in Rovigno (Istrien) eine eigene zoologische Station errichtet, welche dem Berliner Etablissement Seetiere liefert und vom Deutschen Reiche ab 1893/94 mit jährl. M. 10 000 (jetzt M. 20 000) subventioniert wird; die Station wird gegenwärtig umgebaut und bedeutend erweitert, auch ein botanischer Garten angelegt. gemietet. Die G.-V. vom 29. Mai 1890 genehmigte den Neubau des Vorderhauses zu einem Hotel ersten Ranges (Hotel Minerva), die Einrichtung eines solchen und Verwertung desselben durch Verpachtung oder (G.-V. vom 10. Okt. 1895) eigenen Geschäftsbetrieb. Dias Hotel wurde am 28. Aug. 1891 dem Pächter übergeben gegen eine Pacht von jährl. M. 65 000 und Verzinsung und Amortisation der M. 120 000 übersteigenden Einrichtungs- kosten. Gegen Erhöhung dieser Summe auf M. 180 000 und Erlass des Pachtbetrages vom 1. Jan. bis 1. Juli 1892 stellte Pächter auf 5 Jahre in der Stettiner Bergschloss- brauerei Rudolph Rückforth eine Bürgin, die bis 1. Juli 1897 für alle Zahlungen auf- zukommen hatte. Am 20. Dez. 1893 wurde die Benutzung der im Souterrain belegenen Wirtschaftsräume über die Dauer von täglich 4 Stunden hinaus polizeilich untersagt. Der Pächter verlangte infolgedessen Lösung des Vertrages und Entschädigung und schloss am 31. Dez. 1893 das Geschäft. Pächter und Bürgin sind von der Ges. gericht- lich in Anspruch genommen und in erster Instanz verurteilt; das Kammergericht er- kannte auf Abweisung der Klage, das Reichsgericht hob jedoch diese Entscheidung auf und wies die Sache in die Vorinstanz zurück, welche dann Beweisaufnahme beschloss und zu einem für die Ges. günstigen Urteil gelangte, das am 30. Jan. 1899 vom Reichs- gericht bestätigt wurde. Die erstrittene Entschädigung betrug M. 72 000. Zwei weitere Prozesse gegen Pfaff und Bürgen wurden von der Ges. in erster Instanz gewonnen. Sie erhielt den Betrag nebst Zinsen mit M. 92 821 im Wege der Zwangsvollstreckung, konnte ihn aber noch nicht von dem Prozess-R.-F. abschreiben, weil die Beklagte Be- rufung eingelegt hat. Die gesamten noch schwebenden Prozessobjekte beliefen sich auf cCa. M. 246 777, von denen etwa M. 100 000 zu Ungunsten der Ges. lagen. Der gebildete Prozess-R.-F. betrug Ende 1900 noch M. 175 014; derselbe ist nach Beendigung der Prozesse dem Gewinn- u. Verlust-Kto gutgebracht. Der Pächter Pfaff ist am 17./9. 1896 gestorben und der Vertrag somit zum 1./4. 1897 gekündigt. Im Sommer 1900 wurden die schwebenden Prozesse endgiltig durch Vergleich geregelt. Auf Grund desselben hat die Ges. von ihren Forderungen 25 % nachgelassen und die Stettiner Bergschloss- Brauerei-Ges. an die Ges. M. 213 299.34 bezahlt. Ausserdem ist die Kaution des früheren Pächters Pfaff in Höhe von nom. M. 40 000 (durch den Rückgang der Kurse auf M. 39 382 reduziert) verfallen. Die Ges. hat dadurch einen besonderen Gewinn von M. 55 785 er- zielt, der sich ausser der genannten Kaution aus Zahlungen auf Forderungen, mit denen das nunmehr ausgeglichene Konto Pfaff nicht belastet war, in Höhe von M. 16 403 zu- sammensetzt. – Die Ges. hat das Hotel sodann in eigene Regie genommen und ab 1./1. 1898 anderweit verpachtet. Gegenwärtiger Pächter ist Herr Marschner, der M. 36 000 Pacht zahlt und das gesamte Inventar gekauft hat, worauf von ihm M. 21 100 Anzahlung ge- leistet sind. Aus einem Teil des Restaurants ist 1899 ein Laden errichtet. Statistik: 1893 1894 1895 1896 1897 1898 1899 1900 Frequenz . Pers. 160 044 158 587 144 832 196 203 126 181 137 376 137 621 139 143 Einnahme . . M. 175 793 166 772 160 243 205 209 114793 124 271 137 719 374 724 Das Preussische Kultusministerium hat dort 2 Arbeitsplätze für Zoologen und Botaniker