* Private und öffentliche Gesellschafts-Häuser, Konzert- etc. Etablissements. 1817 Die Anlage ist auf einem der Stadtgemeinde Leipzig eigentümlich gehörenden Grundstücke zwischen dem Kuhturm und der Plagwitzer Strasse errichtet, dessen Be- nutzung der Ges. gegen Gewährung eines jährl. Pachtzinses bis zum 31. Dez. 1963 über- lassen worden ist. Die Stadtgemeinde hat sich das Recht vorbehalten, das Unternehmen am 31. Dez. 1963 gegen eine zu zahlende billige Entschädigung eigentümlich zu erwerben. Die vollständige Eröffnung der ganzen Palmengartenanlage erfolgte am 29. April 1899. Von Ende April bis Ende Dez. 1899 wurde der Garten von 168 933 zahlenden Personen besucht, 25 769 Dauerkarten wurden ausgegeben. Kapital: M. 600 000 in 1000 Nam.-Aktien (Nr. 1–1000) à M. 600. Urspr. M. 450 000, Erhöhung lt. G.-V.-B. v. 2. Aug. 1898 um M. 150 000 (auf M. 600 000) in 250 neuen Aktien à M. 600, angeboten 6.–15. April 1899 zu 100 % franko Zs. Die Übertragung der Aktien bedarf der Genehmigung des A.-R. und der G.-V. Die Aktien können durch Ausl. amortisiert werden. An Stelle der ausgelosten Aktien treten Genussscheine. Die Aktien gewähren dem Eigentümer das Recht, für sich und seine Familie (Ehefrau, minderjährige Söhne, unverheiratete Töchter und die zu seinem Haushalt zählenden unselbständigen Personen) gegen Verzicht auf die Jahres-Div. einer Aktie eine Freikarte zum unentgeltlichen Besuche der Anlagen zu beanspruchen. Anleihen: I M. 600 000 in 4 % Schuldverschreib. von 1898, 300 St. à M. 1000 u. 600 St. à M. 500 Die Stücke lauten auf den Namen der Allg. Deutschen Credit-Anstalt in Leipzig und sind bis 1909 nicht auslosbar und nicht kündbar. Tilg. al pari ab 1909–1963 durch jährl. Ausl. von ½ % und ersparten Zs. im Sept. (zuerst 1908) auf 2. Jan.; verstärkte oder Totalkündigung ab 1909 vorbehalten. Zs. 2./1. u. 1./7. Coup.-Verj.: 3 J. (K.) Kapital- beträge verjähren 30 J. n. F. Aufgelegt am 19. u. 20. Sept. 1898 mit 100 %. Eingeführt im Mai 1899. Kurs 100 %. Kurs Ende 1899–1900: 99.25. – %. Notiert in Leipzig. II. M. 600 000 in 4½ % Schuldverschreib. von 1900, 300 Stück à M. 1000 Lit. A (Nr. 1–300) und 600 Stück à M. 500 Lit. B (Nr. 1–600) auf den Namen der Allg. Deutschen Credit-Anstalt und durch Indossament übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. al pari ab 1905 bis 1./4. 1956 durch jährl. Ausl. von % und ersparten Zs. im Dez. (zuerst 1904) auf 1./4.; verstärkte oder Totalkünd. ab 1905 vorbehalten. Begeben bis ult. 1900: M. 256 000. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Aufgelegt am 23. u. 24./4. 1900 zu 100 %. Die Ges. haftet den Inhabern der Schuldverschreib. beider Anleihen für alle An- sprüche aus denselben an Kapital, Zs. und etwaigen Kosten mit ihrem ganzen Vermögen. Bei Lidquidation der Ges. sind die Schuldverschreib.-Inhaber aus dem Liquidationserlöse mit Vorzug vor den Aktionären zu befriedigen. Zahlstellen für beide Anleihen wie bei Div. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis 30. April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F. bis 10 % des A.-K., Dotierung darüber hinaus kann die G.-V. auf Antrag des A.-R. beschliessen, soweit der R.-F. 10 % des A.-K. über- steigt, kann aus demselben die Div. auf 4 % erhöht werden. Bis 4 % Div., etwaiger Überschuss lediglich nach Beschluss des A.-R. zu ausserord. Abschreib. oder Super-Div. von höchstens 2 %, event. auch zum Rückkauf oder zur Amort. von Schuldverschreib. oder Aktien der Ges. oder zu Zwecken im Interesse der Angestellten der Ges. Der A.-R. erhält keine Tant. Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Gebäude 1 123 357, Maschinen, Dampfkessel, Heizungs- u. Beleuchtungsanlage 318 804, Palmen u. Pflanzen im Palmenhause 20) 073, Gartenanlage 374 507, Mobiliar 89 607, Gartengeräte 8953, Boote 500, Illuminationsgläser 1700, Kassa 868. Passiva: A.-K 600 000, 4 % Schuldverschreib. 600 000, 4½ % do. 256 000, R.-F. 4593, Pensions-F. 300, Abschreib.- u. Ern.-F. 25 000, zwei Stiftungen 7119, Bankschulden abzügl. Bankguthaben 368 742, Gläubiger 9665, Pacht-Kaution 20 000, Anleihe-Zs.-Kto 17 110, alte Div. 600, für 1901 vorausbez. Dauerkarten 21 090, Gewinn 8150. Sa. M. 1 938 371. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Pachtzins 4800, Unterhaltung u. Ergänzung des Gartens, des Palmenhauses u. der Gewächshäuser 43 650, Unterhaltung der Gebäude 5429, Heizung, Beleuchtung u. Instandhaltung der masch. Anlagen 26 296, Musikaufführungen 54 699, Gehälter 21 863, Insertionen, Reklame u. Druckkosten 10 341, Reichsstempel für Schuld- verschreibungen 2400, Versich., Krankenkassen etc. 2628, Wasserzins 3219, Steuern u. Brandkasse 1783, Porti u. sonstige Unkosten 2876, Instandhaltung des Mobiliars 789, Illuminationskosten 1025, Zs. 61 737, Gewinn 8150. – Kredit: Übertrag 1595, Dauer- karten 108 038, abzügl. 2869 Gewinnanteile des Garten-Direktors u. des Betriebs-Direktors. bleibt 105 168, Eintrittsgelder 106 340, Ansichtspostkarten u. Programme 8298, Vermietung der Boote 292, Eisbahn 103, Pacht u. verschiedene Beiträge des Pächters der Gastwirt- schaft 29 893. Sa. M. 251 691. . 8 Dividenden: 1896–98: 0 % (Baujahre); 1899–1900: 4, 0 %. Zahlbar spät. 1. 5. Coup.-Verj.: Direktion: Garten-Dir. Herm. Doebner, Betriebs-Dir. Joh. Miederer. Aufsichtsrat: (6–12) Vors. Komm.-Rat Eduard Stöhr, Stellv. Komm.-Rat Jul. Favreau. Justizrat Dr. Colditz, Oberbürgermeister Geh.-Rat Dr. Otto Georgi, Gärtnereibes. Albert Wagner, Bank-Dir. Rich. Lindner, Kaufm. Hch. Dodel, Leipzig. Zahlstellen: Leipzig: Eigene Kasse, Allg. Deutsche Credit-Anstalt.