Verschiedene Gesellschaften und Nachträge. 1857 ist eine Wertherabsetzung von 15–25 % sicherlich notwendig. Eine richtige Bilanz für 1900 wird vorbereitet. In der G.-V. vom 6./2. 1901 legten die seitherigen Vorstands- mitglieder Otto Sanden (Bruder von Ed. Sanden) und A. Haenschke ihr Amt nieder; am 30./3. 1901 wurden dieselben dann verhaftet. Bezüglich der Regressansprüche an die früheren Mitglieder der Verwaltung wurde in der G.-V. v. 14./6. 1901 erwähnt, dass der Arrest über das Vermögen des Otto Sanden ausgebracht und der Konkurs bereits beantragt worden ist. Gegen den zweiten Direktor A. Haenschke und den früheren Vors. des A.-R. Justizrat Munckel sind gleichfalls die Ersatzklagen eingereicht worden. Gegründet: Am 16./6. 1883. Letzte Statutenänd. vom 30./11. 1899 u. 14./6. 1901. Zweck: Erwerbung und Verwertung von Grundbesitz, Vermittelung von Güter- und Hypoth.- Verkehr; Betrieb von Bankgeschäften aller Art. Die Ges. besass Ende 1899 an bebauten Grundstücken 71 in Berlin und 4 in Stettin, sie war in Berlin an der Bankfirma Anhalt und Wagener Nachf. beteiligt und besitzt in Stettin bedeutenden Grundbesitz. Kapital: Stand ult. 1900: M. 4 000 000 in 4000 Aktien (Nr. 1–4000) à M. 1000. Die G.-V. vom 30./11. 1899 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 3 000 000 (auf M. 7 000 000) in 3000 neuen Aktien à M. 1000. Dieselben sollten zum Mindestkurse von 150 % ausgegeben werden. Diese Begebung fand aber nicht statt, dagegen beschloss die G.-V. v. 14.6. 1901 Herabsetzung des A.-K. von M. 4 000 000 auf M. 200 000 durch Zusammenlegung von 20 Aktien zu einer. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 10 % zum R.-F. bis zu 50 % des A.-K. und 4 % Div., vom Überschuss je 10 % Tant. an A.-R. u. Dir., Rest zur Verf. der G.-V. Sollte dieselbe besondere R.-Fs. dotieren, wodurch die Tant. gekürzt wird, so wird der Tant.-Ausfall für A.-R. u. Vorst. durch eine besondere Vergütung ausgeglichen. Bilanz am 31. Dez. 1899: Aktiva: Immobilien (Tax- resp. Buchwert) 33 743 130 abz. Hypoth. 26 281 407) 7 461 723, Hypoth. 2 925 395, Effekten 8 735 316, Wechsel 97 782, Utensilien 10, Debitoren u. Kommanditbeteiligungen 29 006 914, Kassa 323 246. Passiva: A.-K. 4 000 000, R.-F. 800 000, Immobiliar-R.-F. 6 182 658, Spec.-R.-F. 91 099, Kreditoren u. Konsortialbeteiligungen 36 371 035, Kto zur Aufbesserung von Grund- stücken 198 622, Reingewinn 906 973. Sa. M. 48 550 388. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Geschäftsunkosten 124 389, Steuern 74 383, Abschreib. an Utensilien 530, Absetzung 343 372, Gewinn 906 973 (davon Div. 400 000, Spec.-R.-F. 150 000, Tant. an A.-R. 74 697, do. an Dir. 74 697, Disp.-F. 74 697, Vortrag 132 881). – Kredit: Vortrag a. 1898 139 992, Gewinn an Immobilien 1 030 117, do. an Zs. u. aus industriellen Unternehmungen 231 757, Provisionen 47 783. Sa. M. 1 449 649. Dividenden 1886–1900: 7, 8, 8, 9, 9, 9, 10, 10, 10, 10, 10, 10, 10, 10, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Adolf Koppe, Paul Dalichau (früher: Otto Sanden, Alex. Haenschke). Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Dir. W. Buchholz, Dir. G. Fritze, Dir. F. Dingelstedt, Dir. A. Piper, – Frühere Mitglieder: Gen.-Konsul Komm.-Rat Ed. Schmidt, Bank- Dir. Ed. Sanden, Justizrat A. Munckel, Dir. Dr. L. Heck, Berlin; Dir. H. Ziegra, Rixdorf; Rechn.-Rat G. Herre, Zehlenderf. Pommersche Hypotheken-Actien-Bank in Berlin. Siehe Seite 220.) Im Dez. 1900, als der Krach der Spielhagenbanken den Pfandbriefmarkt beunruhigt hatte, wurden über die Pommersche Hypotheken-Actien-Bank ungünstige Gerüchte ver- breitet, die ein grosses Angebot von Pfandbr. hervorriefen. Die Bank musste schliess- lich darauf verzichten, die an den Markt kommenden Pfandbr. noch weiter aufzunehmen, nachdem sie zur Beschaffung von verfügbaren Mitteln schwere Opfer (Kursverlust an Wertpapieren, Provisionen und Zinsentschädigungen) gebracht hatte. Es wurde eine ausserord. Prüfung von Hypoth. etc. unter Beteiligung des Königl. Bankinspektors Hart- mann veranstaltet. Das Ergebnis dieser Prüfung, bei der eine Anzahl Hypoth. als nicht geeignet zur Deckung von Pfandbr. bezeichnet wurden, rief Einspruch seitens des Vor- standes und A.-R. hervor; auch wurde die Bank von einem Teil der Presse angegriffen wegen der Beziehungen zu ihrem Tochterinstitut, der Mecklenburg-Strelitzschen Hypo- thekenbank und der Immobilien Verkehrsbank, auf welche die Bank s. Z. nach ihrer Reorganisation (im Jahre 1890) den zwangsweise übernommenen Grundbesitz übertragen hatte. Im Geschäftsbericht für 1900 wurden die Unkosten der Bank bei der Geld- beschaffung zur Aufnahme von Pfandbr. auf M. 1 550 194 angegeben. Der Abschluss für 1900 würde einen Verlust von M. 382 632 ergeben haben (anstatt des kleinen Über- schusses von M. 110 459) wenn nicht M. 493 091 Pfandbr.-Aufgeld (erzielt durch Aus- gabe von Pfandbr. über pari und durch Rückkauf von solchen unter pari) als Einnahme eingestellt worden wären. Die bisherigen Reserven von M. 6 152 000 lässt der Abschluss in voller Höhe bestehen. Aktien der Immobilien-Verkehrsbank besitzt die Bank nicht, uuter den derselben gewährten Hypoth.-Darlehen befinden sich M. 6 221 449, welche als Pfandbr.-Unterlage ungeeignet sind. Als von den neuen preussischen Normativ- bestimmungen die Benutzung von Baugeld-Darlehen als Pfandbr.-Unterlage verboten Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1901/1902. I. 117