Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 103 Die Kreise Luckau und Schweinitz haben sich solidarisch verpflichtet, für das urspr. A.-K. von M. 5 319 000 auf die Zeitdauer von 15 Jahren vom 1. April 1898 ab eine Div. von 3½ % jährl. zu garantieren. Sofern der nach der Jahresbilanz verbleibende Reingewinn, nachdem also aus den Einnahmen die Verwaltungs-, Unterhaltungs-, Betriebs- und sonstigen Ausgaben und alle Lasten, sowie die statutarisch in die R.-F. und Ern.-F. fliessenden Beträge abgezogen sind, eine Div. von 3½ % für das Grundkapital nicht ergiebt, haben die Kreise den Fehlbetrag bis zu dieser Höhe zuzuschiessen und an die Ges. zu zahlen. Sofern dagegen der Reingewinn nach Deckung der vorgenannten vorweg aus den Einnahmen zu berichtigenden Beträge auf eine höhere Summe als 3½ % des Grundkapitals sich beziffert, ist die Ges. für die Dauer der Garantiezeit verpflichtet, die Hälfte dieses Überschusses an die Kreise Luckau und Schweinitz auszuzahlen. Die G.-V. v. 17./11. 1898 beschloss den Bau u. Betrieb einer Fortsetzung der Bahn von Lübben nach Beeskow und wurde dementsprechend eine Erhöhung des A.-K. um M. 3 262 000, in 3262 Aktien à M. 1000 eingeteilt in 1162 St.-Aktien (Nr. 5320–6481), 300 St.-Aktien Reihe II (Nr. 6482–6781) und in 1800 Vorz.-Aktien (Nr. 6782–8581) herbeigeführt; von diesen Inh.-Aktien sind M. 1 800 000 Vorz.-Aktien und M. 1 156 000 garantierte St.-Aktien seit 9./12. volleingezahlt, ferner sind 40 % auf M. 6000 ungarantierte St.-Aktien und 25 % auf M. 300 000 ungarantierte St.-Aktien eingezahlt. Die Kreise Luckau, Schweinitz und Lübben haben auf die Zeitdauer vom Tage der Betriebseröffnung der Linie Lübben-Beeskow ab bis zum 1. April 1913 eine Div.-Garantie von 3½ % auf die II62 St.-Aktien (Nr. 5320–6481) übernommen, während ihnen die Hälfte eines etwaigen Überschusses nach Abgewährung von 3½ % auf die St.-Aktien überwiesen wird. Die 1800 Vorz.-Aktien erhalten eine Div. bis 3½ % vor allen anderen Aktien, jedoch findet, wenn in einem Jahre die Vorz.-Aktien eine Div. von 3½ % nicht erhalten sollten, eine Nachforderung nicht statt. Bei etwaiger Auflösung der Ges. gewähren die Vorz.-Aktien den Anspruch auf Auszahlung ihres vollen Nennbetrages, bevor eine Auszahlung auf die St.-Aktien geleistet werden kann. Anleihe: M. 150 000, verzinsl. zu 5 %, aufgenommen bei der Schweinitzer Kreis-Sparkasse. Tilg. ab 1./4. 1902 mit 1 % plus ersparten Zs. Die Anleihe diente gem. G.-V.-B. v. 7./5. 1900 zur Erweiterung und Verbesserung der bestehenden Anlage und zur Ver- mehrung von Betriebsmitteln. Geschäftsjahr: 1. April bis 31. März. Gen.-Vers.: Spät. im Sept. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Aus der Betriebseinnahme zunächst eine Rücklage in den Ern.-F. und Spec.-R.-F., deren Höhe durch das Regulativ festgesetzt wird, dann von dem Rein- gewinn 5 % an Bilanz-R.-F., hierauf Div. bis zu 3½ %, vom Übrigen die Hälfte während der Garantiezeit an die Kreise Schweinitz und Luckau (auf die Dauer von 15 Jahren), von der anderen Hälfte vertragsm. Tant. an Beamte, Rest Super-Div. bezw. nach Verf. der G.-V. (Siehe auch Div.-Garantie unter Kapital.) Die A.-R. beziehen keine Tant., sondern nur Tagegelder nach Massgabe der stattgehabten Sitzungen. Bilanz am 31. März 1901: Aktiva: Fehlende 75 % Aktieneinzahlung 2 446 500, Bahnanlage Lübben-Falkenberg 5 407 860, Bau Lübben-Beeskow 815 500, Kautionsasservatenkto 16 461, Debitoren 327 538, Effekten für Fonds 74 445. Passiva: A.-K. 8 581 000, Bilanz-R.-F. 10 346, Ern.-F. 100 499, Spec.-R.-F. 16 780, Kautionen 52 679, alte Div. 2135, Kreditoren 138 700, Reingewinn 186 165. Sa. M. 9 088 307. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsausgaben 174 156, Ern.-F. 33 574, Spec.-R.-F. 5407, Bilanz-R.-F. 9798, Eisenbahnabgabe 4773, Reingewinn 186 165 (= 3½ % auf M. 5 319 000). – Kredit: Betriebseinnahmen 265 430, Zuschuss der Kreise 148 444. Sa. M. 413 875. Kurs Ende 1898–1901: In Berlin: 92.50, 82.75, 67, 68.25 %. – In Hamburg: 92, 82.40, 67, – %. Eingeführt Nr. 1–5319 an beiden Börsenplätzen im Mai 1898 durch die Breslauer Disconto-Bank und L. Behrens & Söhne. Dividenden: 1896/97–1897/98 (Baujahre): 0 %; 1898/99–1900/1901: 3½, 3½, 3½ %, teils gezahlt von den garantierenden Kreisen, da für 1898/99 kein verteilbarer Reingewinn bezw. für 1899/1900–1900/1901: M. 180 483, 148 444 Zuschuss erforderlich war. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Vors. Baurat Carl Griebel, Stellv. Bank-Dir. Curt Sobernheim, Berlin; Betriebs-Dir. Baurat z. D. Herm. Dunaj, Luckau. Prokuristen: Albert Arndt, Emil Maeuer. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Dir. Adalb. Erler, Stellv. Dir. Max Draeger, Berlin; Reg.-Rat z. D. Otto Mayer, Charlottenburg; Geh. Seehandlungsrat a. D. Dr. P. Schubart, Berlin; Bankier Friedr. Kaiser, Luckau; Rittergutsbes. W. A. Boese, Silberberg; Vertreter der Kreise: Landes-Dir. Freih. von Manteuffel, Berlin; Landrat Freih. von Manteuffel, Luckau; Land- rat z. D. Freih. von Bodenhausen, Lebusa; Freih. von Falkenhausen, Lübben. Zahlstellen: Berlin: Gesellschaftskasse, Nationalbank f. Deutschland, Breslauer Disconto-Bank; Breslau, Gleiwitz und Ratibor: Breslauer Disconto-Bank Hamburg: L. Behrens & Söhne; Frankfurt a. M.: Baruch Bonn; München: Bayer. Bank.