Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 111 *Ruppiner Kreis-Bahn, Eisenbahn-Aktiengesellschaft in Neu-Ruppin. Gegründet: 1901; handelsger. eingetr. 16./12. 1901. Koncession v. 25./6. 1901. Gründer: Landrat Freih. Erich von dem Knesebeck auf Karwe; Rittergutsbes. Wilh. von Quast auf Radensleben; Ritterschaftsrat Adolf von Kriegsheim auf Barsikow; Bürgermeister Max Warzecha, Stadtverord.-Vorsteher Herm. Schultze, Kaufm. Herm. Knöllner, Neu-Ruppin; Rittergutsbes. Wilh. Schleuss auf Werder; Gutsbes. Herm. Gadow, Herzberg. Zweck: Bau und Betrieb einer vollspurigen Nebeneisenbahn von Neustadt a. D. über Neu- Ruppin nach Herzberg i. Mark. Der Aktionär Kreiskommunalverband Kreis Ruppin ist berechtigt, mit Beginn eines neuen Geschäftsjahres nach halbjähriger Aufkündigung die Bahn gegen Auszahlung der Aktien zum Nennwert und gegen Übernahme aller jeweilig vorhandenen Schulden und Verbindlichkeiten der Ges. anzukaufen. Kapital: M. 2 300 000 in 950 Aktien A (Nr. 1–950) à M. 1000 u. in 1350 Aktien B à M. 1000. Die Inhaber der Aktien A erhalten vom jährl. Reingewinn vorweg bis zu 4 % Div. und bei Auflösung der Ges. den vollen Nennbetrag der Aktien, bevor eine Auszahlung auf Aktien B geleistet werden darf. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbjahr. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Dividenden: Die Bahn ist noch im Bau. Direktion: Justizrat Carl Laemmel. Aufsichtsrat: Vors. Landrat Freih. Erich von dem Knesebeck, Karwe; Rittergutsbes. Rittmeister a. D. Wilh. von Quast, Radensleben; Ritterschaftsrat Adolf von Kriegsheim zu Barsikow; Stadtverordneten-Vorsteher Herm. Schultze, Neu- Ruppin; Dr. jur. Alfons Jaffé, Berlin; Bürgermeister Barnekow, Alt-Ruppin; Gutsbesitzer Herm. Gadow, Herzberg. Samlandbahn-Aktiengesellschaft in Königsberg i. Pr., Hinter Tragheim 10. Gegründet: Am 13. April mit Nachtrag vom 31. Mai 1899; handelsger. eingetragen am 3. Juni 1899. Koncession vom 15. Mai 1899 auf 99 Jahre nach Betriebseröffnung. Letzte Statutenänd. vom 3. März bezw. 4. Aug. 1900. Gründer siehe Jahrgang 1899/1900. Zweck: Bau und Betrieb einer normalspurigen Kleinbahn von Königsberg i. Pr. über Dell- gienen, Neukuhren und Rauschen nach Warnicken in Verbindung mit der Fischhausener Kreisbahn-Akt.-Ges. Länge 45 km. Den Betrieb führt die Ostdeutsche Eisenbahn-Ges. in Königsberg auf 43 Jahre. Für die Oberleitung des Betriebes erhält die Betriebs- führerin 10 % der Überschüsse der Betriebseinnahmen über die Betriebsausgaben mit Einschluss der sämtlichen Rücklagen, mind. aber M. 6000. Reichen die Überschüsse zur Bestreitung der vorgedachten Ausgaben sowie zur Beschaffung etwaigen Betriebsmaterials und zur Zahlung der Schuld-Zs. nicht aus, so hat die Betriebsführerin den Fehlbetrag gegen 5 % Zs. vorzuschiessen. Betriebseröffnung am 14. Juli 1900. Der Betrieb der Samlandbahn-Aktiengesellschaft und der Fischhausener Kreisbahn- Aktiengesellschaft hat für die Dauer des Bestehens beider Bahnen in der Art gemein- schaftlich zu erfolgen, dass beide Kleinbahnen ein einheitliches Ganzes im Betriebe, bei getrennter Führung der Betriebsrechnungen darstellen, wobei die speciellen Verhältnisse durch einen zwischen den beiden Gesellschaften abgeschlossenen Vertrag mit der Mass- gabe geregelt worden sind, dass die Frachtsätze beider Bahnen gleich hohe sein müssen, Sonder- oder Vorzugspreise für Güter nur für beide Bahnen gleichmässig eingeführt, bei Überführung von Waggons keine besonderen Gebühren und Umladekosten erhoben werden dürfen. — Dieselben Bestimmungen sollen für alle drei Bahnen in dem Falle gelten, dass die Samlandbahn-Akt.-Ges. den Betrieb der Domänenbahn Fischhausen- Palmnicken übernimmt. Eine besondere Geleisverbindung zwischen der Fischhausener Kreisbahn oder der Samlandbahn und der Domänenbahn darf die Samlandbahn nördlich von Gaffken nicht anlegen. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien (Nr. 1–2000) à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000, erhöht lt. G.-V.-B. vom 4. Aug. 1900 um M. 500 000 (auf M. 2 000 000) in 500 St.-Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1. Okt. 1900, begeben zu pari. Anleihe: M. 2 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib., lt. G.-V.-B. v. 10. Nov. 1900, rückzahlbar zu 102 %, 2000 Stücke à M. 1000, auf den Namen der Berliner Handels-Ges. und an deren OÖrdre. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1906 innerhalb 44 Jahren durch Ausl. am I. April (zuerst 1906) auf 1. Okt. Ab 1906 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6 monat. Frist zulässig. Als Sicherheit dient eine in das Bahngrundbuch eingetragene Hypoth. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke nach gesetzlichen Bestimmungen. Zahlst.: Königsberg: Gesellschaftskasse, Ostdeutsche Bank; Berlin: Berliner Handels-Ges.; Bromberg: M. Stadt- hagen. Aufgelegt am 17./1. 1901 zu 98.50 %. Kurs Ende 1901: 99.50 %. Notiert in Berlin. Geschäftsjahr: 1./10–30./9. Gen.-Vers.: Okt.-März. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.