9 154 Strassen- und Kleinbahnen, Bergbahnen. Rheinische Elektricitäts- und Kleinbahnen-Aktien-Ges. in Kohlscheid bei Aachen. Gegründet: Am 21./3. 1900; handelsger. eingetr. am 3./4. 1900. Gründer s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Betrieb eines Elektricitätswerkes, sowie der Betrieb von Eisenbahnen im Landkreise Aachen und benachbarten Bezirken. Die Ges. erwarb von der Phöbus-Elektricitäts. Akt.-Ges. zu Berlin die im Bau begriffene Überlandcentrale Aachen, verbunden mit einer elektr. Kleinbahn nördlich von Aachen mit den Linien: a) Aachen-Richterich. Herzogenrat-Alsdorf; b) Kircheiche-Kohlscheid-Klinkheide; c) Richterich-Horbach-Lucht. Länge insgesamt ca. 25 km, wovon vorläufig in 1901 nur die Strecke Aachen-Herzogenrat (11 km) zur Ausführung gelangt. Spurweite 1 m. Die für 20 000 Glühlampen aus. gerüstete Centralstation, die den Betrieb ab 19./10. 1900 successive aufnahm, ist in Kohl- scheid errichtet worden, von wo die Verteilung von elektr. Strom für Beleuchtung und Kraftübertragung nach den Gemeinden Kohlscheid, Herzogenrat, Bardenberg, Richterich, Haaren, Weiden, Broich, Würselen und Laurensberg stattfindet. Angeschlossen waren Ende Febr. 1901: 2837 Glühlampen, 21 Bogenlampen, 6 Motore, während ca. 1200 Glüh. lampen und einige Motore noch zu installieren waren. Kapital: M. 2 250 000 in 2250 Aktien (Nr. 1–2250) à M. 1000. Geschäftsjahr: 1. März bis letzten Februar. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. in Kohlscheid, Aachen oder Berlin. Stimmrecht: 1 Aktie= 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Abschreib. und Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, hierauf 4 % Div., vom verbleib. Überschuss Tant. an A.-R, Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 28. Febr. 1901: Aktiva: Grundstückskto 8654, Betriebsmaterial 885, Installations- material 1287, Mobilien 2795, Werkzeuge u. Maschinen 1, Debitoren: a) auf das Elektri- citätswerk vertragsm. geleistete Teilzahlung 845 270, b) Guthaben bei Phoebus (Vorschuss auf das Elektricitätswerk) 822 500, c) per Phoebus für zu zahlenden Garantiezuschuss 59 022, d) sonstige Debitoren 28 806, Kautionen 87 131, Bankguthaben 476 097, Kassa 45. Passiva: A.-K. 2 250 000, Kreditoren 5403, R.-F. 903, Phoebus für zu zahlenden Garantiezuschuss 59 022, Reingewinn 17 165. Sa. M. 2 332 493. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unkosten 17 223, Betriebsunkosten 15 881, Abschreibungen 1692, z. R.-F. 903, Phoebus für zu zahlenden Garantiezuschuss 59 022, Gewinn 17 165, zus. 76 187 (davon Tant. an A.-R. 4000, Vortrag 72 187). – Kredit: Stromlieferung 8255, Zs. 44 610, Phoebus für zu zahlenden Garantiezuschuss 59 022. Sa. M. 111 887. Dividende 1900/1901: 0 %. Die Phoebus-Elektr.-A.-G. hatte für 1900/1901 eine 4 % Ver. zinsung des A.-K. garantiert, welche mit M. 59 022 in Anspruch genommen wurde, doch kam eine Div. nicht zur Verteilung. Direktion: Ing. Jakob Einstein, Vincenz Schwingel. Aufsichtsrat: Vors. Cornelius Meyer, Stellv. Bankier Fritz Andreae, Komm.-Rat Herm. Frenkel, Bankier Louis L. Meyer, Berlin; Bankier Louis Hagen, Köln; Berg-Assessor a. D. u. Dir. Stanislaus Klemme, Kohlscheid; Nadelfabrikant Arthur Pastor, Aachen. Rügensche Kleinbahnen-Actien-Gesellschaft in Bergen a. Rg. mit dem Sitz der Direktion in Putbus. Gegründet: 26./2. 1895. Letzte Statutänd. v. 22./9. 1900 u. 30./9. 1901. Betriebseröffnung am 22./7. 1895 bezw. 4./7. u. 21./12. 1896. Koncessionsdauer 50 Jahre ab 29./6. 1895. Zweck: Bau und Betrieb von Kleinbahnen auf Rügen. Linien: Altefähr-Putbus-Sellin. Göhren (59,55 km); Bergen-Alten-Kirchen (37,87 km). Spurweite 0,75 m. Betriebs- unternehmer sind Lenz & Co., G. m. b. H. in Berlin bis 1911; für die Betriebsführung erhalten dieselben 10 % des Reinertrages. Kapital: M. 2 332 000, zerlegt in 1085 Prior.-St.-Aktien à M. 1000 u. 1247 St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 032 000 in 985 Prior.-St.-Aktien und 1047 St.-Aktien, erhöht lt. G.-V.-B. vom 25. Jan. 1900 um M. 300 000 in 100 Prior.-St.-Aktien II. Ausgabe und 200 St.-Aktien II. Ausgabe à M. 1000, die al pari von dem Preuss. Staate übernommen wurden. Die Prior.-St.-Aktien haben Anrecht auf 4 % Vorz.-Div. und event. auf Nachzahlung. Die übrigen Aktien befinden sich im Besitz von Lenz & Co. G. m. b. H., Provinzial-Verband der Prov. Pommern und des Kreiskummunal-Verbandes des Kreises Rügen. Bahngrundbuch-Hypothek: M. 270 000 lt. Beschl. vom 23. Jan. 1901. Geschäftsjahr: 1. Aprilbis 31. März. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie St. Gewinn-Verteilung: Ern.- u. R.-F. vorweg, Tant. an A.-R., Vorst. u. Beamte, Prior.-Aktien bis zu 4 % Div. und etwaige Rückstände von früher, an St.-Aktien bis zu 4 % und etwaige Rückstände von früher. Bilanz am 31. März 1901: Aktiva: Eisenbahnkto 2 508 242, Kassa 570, Debitoren 107 010, Kautionseffekten 890, Schuld der späteren Betriebsüberschüsse an den Ern.-F. 45 000. Passiva: A.-K. 2 332 000, Kautionskto 890, Bahn-Hypoth. 270 000, Ern.-F. 57 26 Gewinn 1557. Sa. M. 2 661 713.