Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 189 walzwerk, eine Räderfabrik und ein Presswerk zur Herstellung schwerer Schmiedestücke, ein Werk zur Herstellung nahtloser Rohre und Hohlkörper (Patent Ehrhardt). In diesen Anlagen fabriziert das Werk aus Roh- und Alteisen, welche es kauft, Martin-, Thomas- und Bessemer-Stahlblöcke, sowie Puddelrohschienen, und aus diesen Erzeugnissen wiederum Handelseisen jeder Art, Konstruktionseisen, Schienen, Unterlags- platten, Universaleisen und Rohrstreifen (Strips). Diese letzteren verarbeitet es grössten- teils selbst in der Rohrhütte zu Gasröhren, patentgeschweissten Röhren, nahtlosen Röhren, Fittings (Rohrverbindungen) und sonstigen Rohrerzeugnissen. In der Giesserei werden Gusswaren und schmiedbarer Guss hergestellt. Ausserdem fertigt das Werk nahtlos gewalzte Winkel- und Flachringe, Achsen, Bandagen, Radsterne, Räder, fertige Radsätze für Haupt- und Kleinbahnen, Schmiedestücke für Schiffs- und Maschinenbau, Schmiedeblöcke bis 25 000 kg Stückgewicht in Siemens-Martin- und Nickel- stahlqualität, nahtlose Rohre und Hohlkörper, wie Kohlensäureflaschen etc. Der gesamte Grundbesitz der Ges. umfasst 217 739 qm, wovon 92 142 qm auf das eigentliche Fabrikgrundstück, 85 244 qm auf das Terrain der Arbeiterkolonie und 40 353 qm auf ein bei Gleiwitz erworbenes Terrain entfallen. Die Arbeiterkolonie be- steht zur Zeit aus 51 Wohnhäusern etc. Beamten- und Arbeiterzahl ca. 2800. Die Anlagen sind an die Haupt- und Schmalspurbahn angeschlossen und haben durch letztere direkte Verbindung mit dem Klodnitzkanal. Für Erweiterungen und Vervollkommnungen der Werksanlagen wurden 1900/1901 M. 1 861 202 verwendet. Produktion in Gleiwitz: 1896/97 1897/98 1898/99 1899/1900 1900/1901 Flussstahlblöcke u. Rohschienen . . t 32 414 43 761 50 005 55 750 39 619 Halbfabrikate, Knüppeln u. Stürzen „ 3 771 4 845 5 496 4 826 3 028 kfigfabfikatte 991 57 933 58 076 43 599 Versand an Fertig- u. Halbfabrikaten „ 48 559 54 978 59 674 60072 43 396 Erlös insgesaamt.. . . M. 9 140 835 10 005 727 11 189 145 13 763 627 9 512 902 Die Ges. erwarb 1898 mit Div.- bezw. Zins-Ber. ab 1./7. 1897 für Rbl. 2 820 000 Aktien der A.-G. Sosnowicer Röhrenwalzwerke und Eisenwerke à 216 = M. 6 091 200 und Rbl. 1 000 000 Buchforderung an genannte Ges. à 216 = M. 2 160 000 und zahlte hierfür M. 12 000 000. Weitere Rbl. 1 000 000 neue, ab 1. Juli 1898 div.-ber. Aktien wurden den Huldschinskyschen Hüttenwerken zur Tilg. der von denselben erworbenen Buch- forderung im gleichen Betrage pari überlassen. Ferner erwarb die Ges. im Jahre 1900 Rbl. 1 910 000 der gleichen Aktien für M. 4 238 516.95. Die Sosnowicer Werke, errichtet von Oscar Huldschinsky und seit 12. Febr. 1898 A.-G., mit anfänglich Rbl. 3 000 000, jetzt Rbl. 6 000 000 A.-K. (Div. 1897/98–1900/1901: 18, 20, 18, 16 %), arbeiten mit 8 Öfen zur Herstellung von Röhren, einer Fittingsfabrik mit Nebenbetrieben, einem Stahlwerke mit 2 Siemens-Martinöfen mit einer Produktionsfähigkeit von ca. 33 000 t, einer Walzwerk- anlage für Grob- und Feinbleche mit einer Produktionsfähigkeit von ca. 25 000 t. In Zawierzie (Russisch Polen) wurde in 1901 ein neuerbauter Hochofen angeblasen. Der Grundbesitz beträgt ca. 39 000 qm; Zahl der Beamten und Arbeiter ca. 1800. Produktion in Sosnowice: 1895/96 1896/97 1897/98 1898/99 1899 /1900 Gas- und patentgeschw. Röhren t 10 688 12 426 10 677 11 400 12 700 .. „ . 674 907 800 1 000 Fabrikate des Stahl- u. Walzwerks „ — 1787 40 600 50 250 Kapital: M. 20000 000 in 20000 Aktien (Nr. 1–20 000) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 3 000 000, erhöht lt. G.-V.-B. vom 30. März 1896 um M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000, an Oscar Huldschinsky zu pari überlassen, wofür eine zu seinen gunsten eingetragene Hypothek gelöscht wurde; fernere Erhöhung lt. G.-V.-B. vom 17. März 1898 um M. 15 000 000 in 15 000 neuen Aktien à M. 1000, von denen 10 000 Stück ab 1. Juli 1897, 5000 Stück ab 1. Juli 1898 div.-ber., übernommen von Oscar Huldschinsky zu pari zuzüglich aller Emissionskosten. Anleihe: M. 2 500 000 (am 30./6. 1901), vorgeschossen seitens des Vorbesitzers Oscar Huld- schinsky; dieselben sollen, sobald die Marktverhältnisse sich gebessert haben, durch Aufnahme einer Oblig.-Anleihe oder durch Abstossung von Aktien des russ. Werkes gedeckt werden. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., Sonderrücklagen nach G.-V.-B., vom verbleib. Uber- schuss den Mitgliedern des Vorst. und den Angestellten die vertragsm. Tant., 4 % Div., den Mitgliedern des A.-R. eine Tant. von 4 %, Rest Super-Div. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1901: Aktiva: Hüttenanlagen 6 953 654, do. Neubauten 1 861 202, Waren- bestände 1 661 261, Effekten 14 246 728, Kassa 19 502, Wechsel 23 417, Debitoren 986 016. Piaassiva: A.-K. 20 000 000, alte Div. 2640, R.-F. 536 572, Spec.-R.-F. 22 974, Beamten- pensions-F. 183 119, Beamtendepot-F. 165 772, Kreditoren 3 299 301, Gewinn 1 541 401. Sa. M. 25 751 783. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handlungsunkosten 84 379, Zs. 235 690, Gewinn 1 541 401 (davon Abschreib. 650 000, R.-F. 43 708, Tant. an Vorst. 16 609, Div. 800 000, Vortrag 31 084). – Kredit: Vortrag 17 240, Betriebsgewinn 1 844 230. Sa. M. 1 861 471. 88 .. ............... 3... „