2 40 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Bilanz am 31. Juli 1901: Aktiva: Grundstücke 475 666, Gebäude 1 116 411, Öfen 315 738, Maschinen 631 100, elektr. Kraft- u. Lichtanlage 110 039, Eisenbahnanlage 29 135, Uten. silien 46 831, Gas- u. Wasserleitung 1, Dampfheizungsanlage 1, Mobilien 1, Modelle 1, Fuhrpark 1, Werkzeuge u. Geräte 153 722, Magazin 34 087, Rohmaterialien, Halb- u. Fertig- fabrikate 325 708, Kassa 9779, Effekten 10 400, Versich. 20 004, Debitoren 398 766. Passiva: A.-K. 2 300 000, Hypoth. 71 979, R.-F. 350 000, Spec.-R.-F. 10 000, Ern.-F. 4000, Delkrederekty u. Garantie-F. 5000, Unfall-R.-F. 10 000, Unterst.-F. 25 286, alte Div. 400, Kreditoren 866 941, Steuer-R.-F. 18 600, Gewinn 15 189. Sa. M. 3 677 397. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gehälter 59 873, Unkosten 58 943, Steuern 32 438, allg. Reparaturen 9977, Zs. 28 397, Abschreib. 109 501, Gewinn 15 189. – Kredit: Vortrag 52 935, Betriebsgewinn 261 386. Sa. M. 314 322. Kurs Ende 1890–1901: In Berlin: 121, 94.75, 68.75, 60.50, 70, 81.80, 116, 163.70, 188.60, 207.25, 126, 87 %. – In Frankfurt a. M.: 122, 95.60, 69, 61.50, 71.40, 83.60, 114.20, 161, 187.80, 207, 129.60, 86 %. Eingeführt 10./2. 1890 zu 148.50 %. Sämtliche Aktien sind zugelassen. Dividenden 1889/90–1900/1901: 10, 10, 4, 0, 2, 2, 4, 8, 12, 14, 12, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Martin Münzesheimer, Theodor Rode. Prokuristen: Hch. Schmitz, Carl Esser, Paul Arnold Loesenbeck, Carl von Königslöw. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Bankier Alfred Weinschenk, Frankfurt a. M.; Stellv. Ing. Otto Philipp, Berlin; Dr. Karl Sulzbach, Frankfurt a. M.; Bankier L. Zuckermandel, Berlin. Zahlstellen: Eigene Kasse;: Frankfurt a. M.: Bass & Herz, Gebr. Sulzbach; Berlin: C. Schlesinger- Trier & Co.; Essen: Essener Credit-Anstalt. Georgs-Marien-Bergwerks- u. Hütten-Verein Sitz zu Georg-Marienhütte bei Osnabrück. Gegründet: Am 9. Mai 1856. Letzte Statutenänd. vom 28. Nov. 1899. Hinzuerworben wurden 1880 für M. 435 982 Zeche Perm bei Ibbenbüren, 1883 für M. 1 287 500 Zeche Friedrich Wilhelm daselbst, 1883 für M. 150 000 Zeche Hector im Kreise Tecklenburg; ferner 1883 das Eisen- und Stahlwerk zu Osnabrück, das durch Fusionsvertrag v. 8. Febr. 1885 für M. 4 250 000 in 2000 St.-Aktien à M. 1000 und 1500 Prior.-Aktien à M. 1500 erworben wurde. Die G.-V. vom 27. Juli 1889 genehmigte die Erwerbung des Steinkohlenbergwerks und der Steinbrüche am Piesberge von der Stadt Osnabrück für M. 3 332 716. 1891 wurden einige Eisensteinfelder bei der Porta Westfalica erworben. (Siehe auch unter Zweck.) Zweck: Betrieb von Bergbau auf Eisenerzen; deren Verhüttung zu Roheisen; Fabrikation von Stahl- und Eisengusswaren, von Bessemerstahl und Martinstahl etc.; Kohlenberg- bau, Koksbrennerei, Cement- und Schlackensteinfabrik und Steinbrüche. Die Ges. besitzt die Georg-Marienhütte mit 5 Hochöfen (von denen gegenwärtig 3 im Betrieb sind), 250 Koksöfen, Röhren- und Accidenzgiesserei, Cement- und Stein- fabrik etc., ferner die Eisensteinzechen Herminen-, Hedwigs- und Brockmannsgrube u. die Anna-, Mathilden- und Louisenschächte am Hüggel; Friedrich Wilhelm, Perm und Hektor am Schafberge bei Ibbenbüren und Porta I mit Wittekind und Adonis bei der Porta Westfalica, die Steinkohlenfelder am Limberge u. im Dütethale, die Steinkohlen- zeche Hilterberg bei Georg-Marienhütte. Die Abteilung Eisen- und Stahlwerk mit den Puddlings-, Hammer- und Walzwerken, sowie den verschiedenen Werkstätten zur Verarbeitung des Eisen- und Stahlmaterials ist mit der Central-Verwaltung in Osnabrück belegen. Betriebszweige: Herstellung von Eisenbahn-Oberbaumaterialien als Schienen, Schwellen, Laschen, Platten, Weichen etc. und zwar vornehmlich in patentierten Specialitäten, Anfertigung von Radsätzen und Achsen für Eisenbahnwagen, Schmiedestücken aller Art, namentlich auch für den Schiff- bau, sowie von Gussstücken aus Stahl und Eisen, in Zukunft auch Dampfkesselfabri- kation. Ferner besitzt das Stahlwerk eine ausgedehnte Werkstätte zur Herstellung von Eisenbahnwagen, sowie von Feldbahngeräten aller Art und eine Fabrik feuerfester Steine. Erwähnenswert ist noch die 1899 erfolgte Erwerbung des unmittelbar an das Osnabrücker Stahlwerk grenzenden „Schützenhofesé“, einer ausgedehnten Wirtschafts- und Parkanlage, welche der Verein zu gunsten der Arbeiter und Beamten der Osnabrücker Betriebe zu verwerten beabsichtigt. Zur Abteilung Piesberg gehören die Steinbrüche am Piesberg bei Osnabrück, die in erster Linie Pflastersteine und ausserdem Kleinschlag als Bettungsmaterial für Eisen- bahnen, sowie für Küstenbefestigung etc. liefern. Mit der preuss. Eisenbahnverwaltung besteht ab 1901 ein 3jähr. Lieferungsvertrag für Eisenbahnschotter. Das Immobilien-, Motoren- u. Gerätekto erhöhte sich 1900/1901 durch Zugänge um insgesamt M. 2 788 714; die Anlagekonten standen demnach nach M. 698 670 Abschreib. am 30./6. 1901 mit M. 16 877 255 zu Buche. Insbesondere wurden 1900/1901 hergestellt bezw. in Bau genommen auf dem Hüttenwerk ein 5. Hochofen (für M. 101 075), eine neue Kokereianlage von 60 Öfen mit Anlage zur Gewinnung von Nebenprodukten ffür M. 190 144), auf dem Stahlwerk Neubau der Adjustage u. des Warenlagers (für M. 156 514), ein neues Presswerk (für M. 751 811), eine neue mechan. Werkstätte (für M. 1 196 100),