260 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. weil die bisherigen Versuchsarbeiten, die grosse Geldopfer gefordert haben, noch keine genügend günstigen Ergebnisse geliefert hatten, um bei der ungünstigen finanziellen Lage der Ges. die Aufwendung noch grösserer Summen zu rechtfertigen. Diese Berg- baue sollen verkauft werden; da es indessen ganz dahinsteht, wann und zu welchen Preisen sich Käufer finden werden, so hielt die Ges. es für geboten, die Buchwerte so- weit durch Abschreib. von M. 1 113 070 (siehe Bilanz) herabzumindern, dass dieselben nur mehr den jederzeit realisierbaren Vermögenswert zum Ausdruck bringen. (Betreffs Sanierung s. bei Kapital.) Produktion: 1892/93 1893/94 1894/95 1895/96 1896/97 1897/98 1898/99 1899/1900 1900/1901 Verhütt. Erze t 18 665 18 339 19 118 16 191 15 538 15 862 15 394 13868 15 49 Roheinß 6 907 6051 6 392 3658. 6 103 6 449 6 305 5632 6 452 Schwefelsäure,, 11 439 10 233 12 923 12 688 12 332 12 479 11 565 9 526 11 107 Das Walzwerk produzierte aus Letmather Zink 1898/99–1900/1901 1816, 1345, 2163 t Zinkbleche. Produktion der eignen Gruben u. Aufbereitungsanstalten 1898/99–1900/1901: 2737, 2509, 1727 t Zinkerze; 1006, 598, 400 t Bleierze. Ausserdem wurden auf von Hövel 9548, 5422, ? t Schwefelkies gewonnen. Die Ges. ist bei dem seit 1900 bestehenden Zinkblech-Syndikat mit 4,5 % = ca. 3500 t p. a. beteiligt. Kapital: M. 2 400 000 in 4000 Nam.-Aktien (Nr. 1–4000) à Thlr. 200 = M. 600. Urspr. A.-K. M. 2 100 000, Erhöhung um Thlr. 300 000 = M. 900 000 lt. G.-V.-B. v. 12. Okt. 1872, wovon nur Thlr. 100 000 = M. 300 000 emittiert wurden, weitere M. 600 000 blieben unbegeben und wurden lt. Anzeige v. 1. Dez. 1899 zum 12. Dez. 1899 einberufen um die Bezugs. berechtigten festzustellen. Bezugsrechte hatten nämlich die Aktionäre zu pari auf diese noch unbegebenen M. 600 000, doch hat von dem Bezugsrechte Niemand Gebrauch ge- macht, infolgedessen dasselbe hinfällig geworden ist. Die Nam.-Aktien können auf Antrag jederzeit in Inh.-Aktien umgeschrieben werden. Die Bilanz pro 1900/1901 ergiebt einen Verlust von M. 1 400 000 nach Vornahme der regelmässigen, sowie ausserord., durch Stilllegung der Steiermark'schen Werke und der Grube Concordia veranlassten Abschreib. Die Verwaltung beschloss, der G.-V. die Reduktion des St.-Kapitals durch Zus. legung von 3 Aktien zu 1 vorzuschlagen und ferner zur Deckung der Bankschulden, Verminderung der Oblig.-Schuld und Beschaffung weiteren Betriebskapitals die Ausgabe von M. 1 200 000 in 6 % igen Vorz.-Aktien. Zur Beseitigung der Unterbilanz per 30./6. 1901 im Betrage von M. 1 426 789, zur Schaffung neuer Mittel (auch zur Tilgung verschiedener Kreditoren), sowie behufs Re- konstruktion des Unternehmens überhaupt, beschloss die G.-V. v. 12./11. 1901 Ausgabe von bis 1850 Vorz.-Aktien à M. 1000 zu pari, div.-ber. ab 1./7. 1901, ferner wurde an- genommen der Antrag, wonach auf 5 St.-Aktien à M. 600 2 neue Vorz.-Aktien à M. 1000 unter Zuzahlung von M. 800 bezogen werden können. Frist 23./1. 1902. Die Zus. legung der St.-Aktien, auf welche ein Bezugsrecht nicht ausgeübt wird, erfolgt im Verhältnis von 4: 1. Soweit nicht am 1./3. 1902 durch die Ausgabe von Vorz.-Aktien oder ander- weitige Ausgabe von solchen neue Mittel in Höhe von M. 890 000 beschafft sind und nicht handelsregisterl. Eintragung der erfolgten Erhöhung des A.-K. geschehen ist, wird der Beschluss über die Ausgabe von Vorz.-Aktien hinfällig. Die neuen Vorz.-Aktien ge- niessen 6 % Vorz.-Div. mit dem Recht auf Nachzahlung und Vorbefriedigung im Falle der Liquidation. Die von der G.-V. v. 12./11. 1901 gefassten Beschlüsse, betr. Herab- setzung des A.-K. und Beschaffung neuer Geldmittel sind von dem Aktionär Komm.-Rat Gottfried Herzfeld in Hannover durch Klage angefochten. Termin zur mündlichen Ver- handlung über die Klage ist von dem Landgericht, Kammer für Handelssachen, in Hagen auf den 9./1. 1902 bestimmt. Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Oblig. lt. G.-V.-B. v. 12. Dez. 1898, rückzahlbar ab 1904 mit jährl. 5 % ohne Zs.; verstärkte oder Totalkünd. ab 1908 zulässig. Am 30. Juni 1901 in Umlauf M. 685 000. Geschäftsjahr: 1./7.–30/6. Gen.-Vers.: Juli-Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.; 1 Vorz.-Aktie = 2 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % zum R.-F., event. Sonderrücklagen und Abschreib., 6 % Div. an Vorz.-Aktien, dann 4 % Div. an St.-Aktien, hierauf 10 % Tant. an A.-R. (mindestens M. 7000), vertragsm. Tant. an Vorst. etc., Überrest Super-Div. an beide Aktienarten bezw. nach G.-V.-B. (Siehe auch bei Kapital.) Bilanz am 30. Juni 1901: Aktiva: Immobilien 891 767, Maschinen u. Triebwerke 277 281, Apparate 409 111, Neubau Anhydrit-Anlage 30 284, Berggerechtsame 4, Wassergerechtsame 55 815, Steierische Werke 116 090, Fabrikutensilien 74 874, Bergwerksutensilien 2577, Fuhr- werksutensilien 7460, Mobilien 1956, Schienenwege 10 241, Materialienvorräte 76 443, feuerfeste Produkte 52 943, Zink-, Zinkblech- u. Säurevorräte 358 897, Erzbestände 190 87% Effekten 4370, do. Zs.-Kto. 600, Kassa 4063, Wechsel 1608, Debitoren (vorausbez. Asse- kuranz, rückständ. Mieten etc.) 176 765, Avale 185 600, Betriebs-Verlust pro 1900/1901 110 966, Konjunktur-Verlust u. Abschreib. 202 803, Verlust durch ausserord. Abschreibz 1 113 020, somit Gesamt-Verlust 1 426 789. Passiva: A.-K. 2 400 000, Oblig.-Anleihe 685 000, do. Zs. 15 412, alte Div. 78, Accepte 60 503, Restkaufgeld Neuöge 102 000, Kreditoren, Pächte, Abgaben, Steuern, Berufsgen- Beiträge 907 830, Avale 185 600. Sa. M. 4 356 424.