298 Kohlenbergbau. gange 1899/1900 dieses Buches erwähnten schwebenden Abbaustreitigkeiten zwischen der Ges. und der Zeche „Kaiser Friedrich“ ist im Prinzip eine Entschädigungspflicht der Ges. „Louise Tiefbau“ festgestellt worden. Die Verwaltung der Zeche „Kaiser Friedrich“ hatte an die Ges. „Louise Tiefbau“ den Antrag gestellt, bis zum 1./2. 1900 eine Vereinbarung über diese Entschädigung zu bewirken, andernfalls werde die Verwaltung von „Kaiser Friedrich“ die Entschädigung auf dem Prozesswege in Höhe von M. 380 000 in Anspruch nehmen. Über den gegenwärtigen Stand dieser Angelegenheit erwähnt der Jahres- bericht für 1900/1901 nichts. Ferner lt. G.-V. v. 21./12. 1889 bezw. 28./7. 1890 Ankauf von 872 Kuxen der Zeche Vereinigte Wiendahlsbank bei Annen gegen Gewährung von M. 1886 in St.-Aktien per Kux (enthält 130 000 000 Ctr. Kohlen). 1898/99 noch 74 Kuxe für M. 134 748 hinzugekauft, sodass die Ges. jetzt 946 Wiendahlsbank-Kuxe besitzt, die mit M. 1 920 648 zu Buche stehen. Auf diesen Besitz wurden 1897/98–1900/1901 abgeschrieben: M. 43 600, 47 000, 47 600, 47 000. Es ist der Verwaltung überlassen, im geeigneten Momente die restlichen 54 Kuxe zu erwerben. Auf Wiendahlsbank ist 1895 eine Separation mit Brikettfabrik angelegt. Die Zeche wird von der Ges. verwaltet und ist mit einer 4½ % Anleihe von M. 900 000 belastet (siehe unten). Mit der Gewerkschaft ver. Hamburg und Franziska hatte die Zeche Wiendahlsbank im Herbst 1895 behufs Beseitigung der wegen un- berechtigten Abbaues im Felde Krüger entstandenen Differenz einen Vergleichsvertrag abgeschlossen, derselbe wurde jedoch wegen Schwierigkeiten wieder aufgehoben; an Stelle der Abtretung eines bestimmten Felderteiles hat sich Wiendahlsbank verpflichtet, an Hamburg und Franziska M. 100 000 zu zahlen, was 1900/1901 geschehen ist. Im Jahre 1900/1901 ergab sich einschl. dieser M. 100 000, M. 56 413 für Neuanlagen und M. 1074 Vorschusses aus 1899/1900 eine Gesamtzubusse von M. 177 539; zur Deckung derselben wurde in der Gewerkenversammlung ein Zuschuss von M. 200 000 bewilligt. Produktion: 1894/95 1895/96 1896/97 1897/98 1898/99 1899/1900 1900/1901 Steinkohlen Louise. . . .t 220 307 211 070 231 293 230 046 236 454 219 411 209 243 3 Bruchstrasse . „ 81 958 92 688 117 071 136 751 159 515 203 437 216 349 3 Wiendahlsbank „, 121 369 123 060 138 547 146 495 164 928 180 400 182 134 Koksabsatz Louise. . . .„ 52 657 46 766 50 760 46 591 44 637 42 653 43 030 Bruchstrasse . „ 36 840 42 050 44 000 43 777 42 560 43 802 42 210 Beteiligungsziffer am Rhein.-Westf. Kohlen-Syndikat für die Zechen Louise, Bruch strasse und Wiendahlsbank 1900/1901 628 552 t (wovon 125 463 t auf Wiendahlsbank) und nach Abzug der vom Syndikat festgesetzten 10 bezw. 15 % igen Einschränkung 589 266 t; Beteiligung beim Koks-Syndikat 1900/1901 94 500 t (nur für Louise Tiefbau). Verkauf an Briketts auf Wiendahlsbank 1897/98–1900/1901: 34 783, 37 620, 37 812, 37 371 t zum Durchschnittspreise von M. 10.06, 10.55, 11.50, 13.06 die Tonne. Belegschaft auf allen drei Zechen 1897/98–1900/1901 durchschnittlich 2267, 2510, 2706, 2891 Mann. Kapital: M. 7 722 600, und zwar M. 2 829 600 in 9432 Prior.-St.-Aktien à Thlr. 100 = M. 300, M. 3 114 000 in 10 380 St.-Aktien à M. 300 u. M. 177 900 in 1779 St.-Aktien (Nr. 20001–21 779) à M. 1000. Das St.-A.-K. betrug urspr. M. 7 500 000, wurde im Febr. 1873 infolge der neuen Erwerbungen um M. 4 500 000 erhöht, 1885 Amort. von M. 112 800 gegen Genussscheine auf Grund früherer Statutbestimmung, Reduktion des sich danach ergebenden A.-K. von M. 11 887 200 auf die Hälfte (5 943 600) durch Abstempelung der Aktien von M. 600 auf M. 300. 1887 Umwandlung von 9432 Aktien in Prior.-St.-Aktien durch Zuzahlung von M. 200 pro Aktie zur Erwerbung der Zeche Bruchstrasse. Die Prior.-St.-Aktien geniessen Vorrecht auf 4 % Div. ohne Nachzahlung mit gleichem Anteil an dem Restgewinne mit den St.-Aktien und im Fall der Liquidation auf Zahlung von M. 200. Die G.-V. vom 21. Dez. 1889 beschloss zur Erwerbung der Wiendahlsbank-Kuxe Ausgabe von 1886 neuen St.-Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären, Gründern und Genussscheininhabern vom 10.–24. April 1890 zu 105 %, div.-ber. ab 1. Juli 1890; bezogen wurden jedoch nur 1644 Aktien, die Begebung der restlichen 224 Stücke wurde der Verwaltung überlassen und erfolgte bisher noch nicht. Die G.-V. vom 18. Nov. 1899 beschloss zur Erwerbung weiterer 74 Wiendahlsbank-Kuxe für M. 134 748 (s. oben) Erhöhung um M. 135 000 (auf jetzigen Stand) in 135 neuen, ab 1. Juli 1899 div.-ber. St.-Aktien (Nr. 21 645–21 770) à M. 1000, den Verkäufern genannter 74 Kuxe in Zahlung gegeben. Bei Erhöhungen haben die Gründer bezw. deren Rechtsnachfolger und die jeweiligen Aktionäre Bezugsrecht je zur Hälfte (aber nicht unter pari). Nicht abgestempelte alte Aktien à Thlr. 200 = M. 600 haben weder Stimm- noch Div.-Recht. Genussscheine: 188 Stück, welche an Stelle von früher amortisierten 188 Aktien à M. 600 aus- gegeben wurden. Wegen ihrer Beteiligung an dem Gewinn s. u. Im Fall der Liquidation participieren die Genussscheine nur an dem Überschuss, welcher sich ergiebt, nachdem jede Aktie mit M. 600 eingelöst ist. Die Amortisation der Aktien gegen Genussscheine ist nach dem Statut von 1877 eingestellt. Die Genussscheine haben Stimmrecht. Anleihe: M. 2 000 000 in 4½ % Oblig. von 1892, 2000 Stück à M. 1000. Zs. am 2./I. u. 1./. Tilg. ab 1895 in 25 Jahren durch jährl. Ausl. im März auf 1. Juli; verstärkte Tilg. vor- behalten. Sicherheit: Kautionshypothek auf Bruchstrasse und Louise etc. zu gunsten