Metall-Industrie. Actiengesellschaft vorm. C. H. Stobwasser & Co. in Berlin, S0. Reichenbergerstrasse 156. Gegründet: Am 28. OÖkt. 1871. Letzte Statutenänd. vom 24. Juni 1899 u. 11. Juli 1900. Die Ges. übernahm die 1763 von H. Stobwasser in Braunschweig gegründete, später nach Berlin verlegte Lampenfabrik von C. H. Stobwasser & Co. mit den Grundstücken Wilhelmstr. 48 u. 97/98, Teltowerstr. 31, Unter den Linden 28 mit Rosmarinstr. 5 exkl. des Petroleumlagers für M. 2 775 000. Die sämtlichen Grundstücke sind inzwischen verkauft. Dagegen hat die Ges. Reichenbergerstr. 156 ein Fabrikgrundstück, welches genau nach ihren Angaben bis 1. Aug. 1886 zu erbauen war, bis 30. Sept. 1903 gepachtet. Filiale Unter den Linden 33 (wird aufgegeben). Zweck: Fabrikation von Lampen, Metall- und Lackierwaren, von Beleuchtungskörpern für Gas, Elektricität sowie Petroleum, Handel mit Petroleum. Die Ges. giebt ihre sämt- lichen Nebenbetriebe auf, so wurde im März 1901 das Petroleumgeschäft an eine Ges. m. b. H. verkauft. Neu aufgenommen wurde die Fabrikation von Lucaslampen für Innenbeleuchtung. Gegen die frühere Verwaltung, Dir. wie A.-R., ist wegen un- ordentlicher Geschäftsführung eine Entschädigungsklage im Betrage von M. 150 000 angestrengt. Kapital: M. 660 000 in 440 Prior.-Aktien (Nr. 1–440) Lit. B à M. 1500. Urspr. Kapital M. 2 400 000 in 4000 St.-Aktien à M. 600, 1881 Reduktion auf M. 1 000 000 durch Zusammenlegung von 2 Aktien in eine neue Aktie à M. 500, hiernach lt. G.-V.-B. vom 27. Juli 1885 herab- war lt. Eintrag vom 31. Okt. 1888 zur Ausführung gelangt. Die G.-V. vom 12. Sept. 1890 beschloss, Frior.-Aktien Lit. A à M. 1500 auszugeben und darauf die bisherigen St.-Aktien zu 66 % in Zahlung zu nehmen bezw. nicht in Zahlung gegebene St.-Aktien 12:1 Prior.-Aktien Lit. A zusammenzulegen. Begeben wurden teils durch Zuzahlung, teils durch Zusammenlegung 441 Prior.-Aktien Lit. A à M. 1500 = M. 661 500, während die übrig gebliebenen M. 3000 St.-Aktien angekauft und vernichtet wurden. Die G.-V. vom 24. Juni 1899 beschloss Zusammenlegung von 440 Prior.-Aktien Lit. A in 220 solche Lit. B à M. 1500 und Ankauf einer Prior.-Aktie Lit. A à M. 1500, wodurch das Kapital auf M. 330 000 herabgesetzt wurde. Bisher sind M. 504 000 Prior.-Aktien Lit. A in M. 252 000 Prior.-Aktien Lit. B umgetauscht worden. Lt. Anzeige der Ges. v. 19. Dez. 1899 können die Prior.-Aktien Lit. A bis auf weiteres noch gegen Aktien Lit. B umgetauscht bezw. zusammen- gelegt werden. Der durch die Herabsetzung erzielte Buchgewinn von M. 330 241 diente mit M. 312 976 zur Tilg. der Unterbilanz per 31. Dez. 1898 und der Rest zu Abschreib. bezw. Bildung eines Spec.-R.-F. Die G.-V. v. 11. Juli 1900 beschloss zwecks Abstossung des Bank- kredits, Erweiterung der Anlagen und Stärkung der Betriebsmittel Erhöhung des A.-K. bis um M. 495 000 (also auf M. 825 000) und hiervon zunächst M. 330 000 in 220 neuen, ab 1. April 1900 div.-ber. Prior.-Aktien Lit. B à M. 1500 auszugeben. Dieselben wurden von dem Bankhause Samuel Zielenziger in Berlin zu 103 % unter Tragung sämtlicher Kosten fest übernommen und den Aktionären 1:1 vom 16. Juli bis 4. Aug. 1900 zu 110 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab. 1. April 1900 und Schlussscheinstempel angeboten. Um die Lieferbarkeit der bisherigen umgewandelten und abgestempelten M. 330 000 Prior.- Aktien Lit. B zugleich mit derjenigen der neu ausgegebenen M. 330 000 beantragen zu können, wurden, um einen gleichen Text für alle Stücke zu schaffen, die alten ab- gestempelten Stücke und Talons bei der Ausübung des Bezugsrechts gegen neue Stücke mit Talons und Div.-Scheinen ausgetauscht. – Dem A.-R. blieb es überlassen, den Zeit- punkt für die Begebung der restierenden 110 Aktien à M. 1500, ebenfalls nicht unter 103 % zu bestimmen. Dieselbe musste jedoch bis 31. Dez. 1900 erfolgt sein, im anderen Falle war der Beschluss unwirksam. Geschäftsjahr: 1. April bis 31. März. Gen.-Vers.: Juni-Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. bis 25 % des A.-K., sodann 4 % Div., vom Überschuss 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergütung von M. 2000 jährl.), vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, Rest Super-Div. Bilanz am 31. März 1901: Aktiva: Werkzeuge u. Maschinen 24 918, Fabrikeinrichtung 2498, Mobilien u. Utensilien 18 138, Modelle 35 167, Bankguthaben 101 983, Debitoren 222 557, Kassa 9553, Wechsel 3644, Assekuranz 1300, Warenbestand 420 721. Passiva: A.-K. 660 000, Kreditoren 79 133, Delkrederekto 1535, R.-F. 2088, Spec.- R.-F. 6000, alte Div. 7050, Gewinn 84 676. Sa. M. 840 484. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gehälter 29 455 Handlungsunkosten 33 016, Abschreib. 7454, Gewinn 84 676 (davon R.-F. 9620, Div. 66 000, Tant. an A.-R. 4865, do. an Dir. 3649, Vortrag 541). – Kredit: Vortrag a. 1899/1900 1951, Zs. 610, Agio auf neue Aktien 5386, Waren-Bruttogewinn 146 653. Sa. M. 154 602. Kurs: Prior.-Aktien Lit. A: Ende 1891–1900: 89.50, 64 52, 10, 2.5 81 30 % 52 % (die Notierung der Prior.-Aktien Lit. A ist seit 22./8. 1901 eingestellt worden); Prior.-Aktien Lit. B: Ende 1900–1901: 104.50, 114.25 %. Die Prior.-Aktien Lit. B wurden am 12./11. 1900 zum Handel zugelassen. Notiert in Berlin. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1901/1902, II. 22 gesetzt auf M. 750 000 durch Rückkauf von M. 250 000 nicht über 90 %. Dieser Beschluss