484 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. Geschichtliches: Die Fabrik wurde im Jahre 1873 durch Chr. Schmidt unter der Firma „Mechanische Werkstätte für Strickmaschinen' gegründet; 1887 begann die Fabrikation von Fahrrädern und Teilen, welche heute ausschliesslich betrieben wird. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien (Nr. 1–1000) à M. 1000. Urspr. M. 140 000, erhöht It. G.-V.-B. vom 18. Sept. 1897 um M. 860 000 in 860 neuen Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Spät. im Jan. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. Dotierung von Sonderrücklagen und ausserordentl. Abschreib., 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Voorst. und Beamte, Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1900: Aktiva: Immobilien 237 942, Maschinen 255 767, Inventar 12 667, Modelle 1410, Patente 934, Werkzeuge 87 748, Utensilien 45 891, Waren 563 173, Filialen 231 048, Konsignationskto 92 732, Debitoren 256 535, Wechsel 30 357, Kassa 4114. Passiva: A.-K. 1 000 000, Anlehen 226 125, Kreditoren 374 469, R.-F. 30 965, Spec.-R.-F. 45 000, Delkrederekto 1000, Arbeiterunterst.-Kto 11 175, Gewinn 131 588. Sa. M. 1 820 323. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Fabrikations- u. Handlungsunkosten 483 193, Arbeiter. versich. 9016, Abschreib. 40 116, Pariser Weltausstellungskto 12 928, Reingewinn 131 588.– Kredit: Vortrag 14 639, Warengewinn 662 203. Sa. M. 676 842. Gewinn-Verwendung: R.-F. 5847, Delkrederekto 10 000, Div. 80 000, Tant. an A.-R., Vorst. etc. 13 500, ausserord. R.-F. 2500, Grat., Unterstütz.-Kto 5000, Vortrag 14 740. Kurs: Die Aktien werden in Heilbronn gehandelt. Dividenden: 1886/87–1896/97: ca. 10 %; 1897/98–1900/1901: 10, 8, 8, 6 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K. Direktion: G. Banzhaf. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Herm. Otto, Heilbronn; Herm. Hieber, Bankier Rich. Rümelin, Komm.-Rat A. Schmidt. Prokuristen: Ludw. Zeidler (Einzelprokura), Karl Schwarz, Moritz Krause (kollektiv). Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Heilbronn: Rümelin & Cie. Gebrüder Hemmer. Maschinenfabrik-Actiengesellschaft in Neidenfels, Pfalz. Gegründet: 10./8. 1891. Letzte Statutenänd. vom 4./12. 1899 u. 22./12. 1900. Zweck: Erwerbung und Fortbetrieb der Maschinenfabriken der Gebr. Hemmer, insbesondere Herstellung von Maschinen für die gesamte Papierfabrikation, Einrichtung von Papier-, Holz- u. Zellstofffabriken etc. Der Grundbesitz der Ges. in Neidenfels u. Lambrecht umfasst 3 ha 75 a 80 qm. Fakturiert wurden 1898/99–1899/1900 für M. 1 300 000, 1 350 000 Waren. Für 1900/1901 nicht veröffentlicht. Der Abschluss für das Geschäftsj. 1900/1901 weist einen Betriebsverlust von M. 291 855 aus. Derselbe wird erklärt mit der mangelhaften Beschäftigung des Werkes, teueren Ab. schlüssen in Rohmaterialien bei schlechten Preisen für die Fabrikate und endlich mit einem über 3½ Monate ausgedehnten Streik. Durch Vornahme von M. 189 708 ausserord. Abschreib. erhöhte sich die Unterbilanz auf M. 524 000, wovon M. 149 057 durch die Reserven gedeckt wurden und sich also ein Saldoverlust per 30./6. 1901 von rund M. 375 000 ergab. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, herabgesetzt 1893 auf M. 600 000, indem der Vorbesitzer, welcher 992 Aktien erhalten hatte, hiervon 400 Stück freiwillig franko Valuta zurückgewährte. Buchgewinn M. 400 000 wurde zu Abschreib. und Reservestellungen verwandt. Hierauf lt. G.-V.-B. v. 12./3. 1896 durch Ausgabe von 400 neuen Aktien à M. 1000 wieder auf M. 1 000 000 erhöht. Zur Deckung obigen Ver- lustsaldos von M. 375 000 haben sich im Einverständnis mit dem A.-R. die Vorst.-Mitgl. bereit erklärt, M. 375 000 in Aktien der Ges. franko Valuta einzuliefern. Die G.-V. v. 14./11. 1901 soll demgemäss Herabsetzung des A.-K. um diesen Betrag, also auf M. 625 000, beschliessen. Die nämliche G.-V. soll Erhöhung des A.-K. um M. 250 000 (auf M. 875 000) beschliessen durch Ausgabe von 250 Vorz.-Aktien, die am Reingewinn und an dem event. Liquidationserlös, und zwar an ersterem mit 6 % vorzugsweise partizipieren. Diese Prior.-Aktien sollen zu 100 % plus Spesen emittiert und den alten Aktionären umn Verhältnis von 2: 1 angeboten werden. Anleihe: M. 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V.-B. vom 4. Dez. 1899, rückzahlbar zu 103 %, 400 Stücke Lit. A (Nr. 1–400) à M. 1000 und 200 Stücke Lit. B (Nr. 1–200) à M. 500, auf Namen der Mannheimer Bank und durch Indossament übertragbar. Z8. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1905 in längstens 26 Jahren durch jährl. Ausl. im Okt. (zuerst 1904) auf 2. Jan.; kann ab 1. Okt. 1909 nach ¼ jährl. Kündigung verstärkt oder auch ganz zurückgezahlt werden. Als Sicherheit dient erststellige Hypothek in Höhe von M. 550000 auf sämtliche Liegenschaften der Ges. in Grösse von 3 ha 7 5 a 80 qm samt Zubehör im Schätzungswert (Jan. 1900) von M. 1 872 800. Die Anleihe diente zur Vermehrung der Betriebsmittel u. Tilg. von Bankschulden. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke 10 J. G*) Zahlst.: Gesellschaftskasse; Mannheim: Mannh. Bank. Kurs Ende 1900–1901: 99.75, 100 0. Zugelassen M. 500 000, davon zur Subskription gestellt M. 450 000 am 27. März 1900 zu 101 %; eingeführt am 14. April 1900. Notiert in Mannheim. — Die Ges. hat sich Vor-