Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 563 Sächsische Korkstein- und Isolirmittelfabrik, Actiengesellschaft in Einsiedel bei Chemnitz. Gegründet: Am 31. Juli 1900 mit Wirkung ab 1. April 1900; handelsger. eingetragen am 22. Nov. 1900. Gründer: Herm. Gerstenberger (als Liquidator der bisherigen Firma), Einsiedel; Eduard Scheidel, Gross-Lichterfelde; Karl Wilh. Küchenmeister, Schlachten- see; Dir. Rob. Bork, Charlottenburg; Max Dittmann, Stettin. Die Sächsische Korkstein- und Isolirmittelfabrik, G. m. b. H. in Liquidation zu Ein- siedel überliess der Akt.-Ges. die ihr gehörigen Grundstücke zu Einsiedel und Ditters- dorf, sowie ihr sonstiges gesamtes Geschäftsvermögen einschl. der Aussenstände, wogegen die Akt.-Ges. die Passiven der liquidierenden Ges. einschl. der auf den obigen Grund- stücken haftenden Hypoth. übernahm. Für diese Einlage sind der liquidierenden Ges. 259 Aktien der neuen Akt.-Ges. à M. 1000 gewährt worden. Zweck: Fortführung des unter der Firma Sächsische Korkstein- und Isolirmittelfabrik, G. m. b. H. in Einsiedel bestandenen Geschäfts. Kapital: M. 360 000 in 360 Aktien (Nr. 1–360) à M. 1000. Hypotheken: M. 126 000. Geschäftsjahr: 1. April bis 31. März. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. März 1901: Aktiva: Kassa 438, Waren 77 728, Wechsel 2300, Hofgeleise 3968, Bureauutensilien 3602, Grundstücke u. Gebäude 205 821, Maschinen, Utensilien 79 306, Debitoren 72 912, Aktieneinzahlungskto 40 500, elektr. Lichtanlage 4320, Gespann 2994, Bahnanschlussgeleise 11 279, Tuffsteinlicenz 30 000, Patente 600. – Passiva: A.-K. 360 000, Hypoth. 96 000, Kreditoren 69 864, Frachtenkto 1609, Gewinn 8300. Sa. M. 535 773. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Fuhren 1993, Reise 7505, Gehalt 13 432, Inserate u. Re- klame 2056, Betriebsunkosten 4762, Handl.-Unkosten 12 752, Provis. 2901, Zs. 4804, Ver- suchskto 245, Kohlen 16 147, Betriebsmaterialien 626, Gewinn 8300. Sa. M. 75 530, — Kredit: Warenkto M. 75 530. Dividende 1900/1901: 0 %. Direktion: Max Dittmann, Paul Huppertz. Aufsichtsrat: Vors. Eduard Scheidel, Gross-Lichterfelde; Stellv. Privatdozent Dr. Burchard, Johs. Vogt, Dir. G. Solman, Berlin; Hauptmann a. D. F. Kübel, Halensee; Dr. Wilh. Wendlandt, Friedenau; Fabrikbes. Kurt Schwerdtner, Schneeberg. Rheinisch-Westfälisches Elektricitätswerk, Aktien-Gesellschaft in Essen a. d. Ruhr, Viehofer Chaussee 93. Gegründet: 25./4. bezw. 22./6. 1898. Letzte Statutänd. v. 3./2. bezw. 23./6. 1900 u. 28./12. 1901. Gründer siehe Jahrgang 1899/1900. Zweck: Übernahme des Vertrages der Elektrizitäts-Actien-Gesellschaft vorm. W. Lahmeyer & Co. in Frankfurt a. M. mit der Stadt Essen a. d. R., datiert v. 23. Dez. 1897 bezw. 5. Jan. 1898, betreffs Errichtung und Betriebes eines Elektricitätswerkes in Essen a. d. R. Die Centrale wurde am 1. April 1900 dem Betriebe übergeben. Ursprünglich war beabsichtigt, das Werk für 15 000 installierte oder 7500 gleichzeitig brennende Lampen von 16 Normalkerzen oder deren Gleichwert einzurichten. Nach den später angestellten Vorerhebungen entschloss sich die Erbauerin, das Werk gleich von vornherein für den Anschluss von 60 000 Lampen auszubauen und dementsprechend Dampfdynamos für zus. 4500 PS. aufzustellen. Die Anlage wurde sodann von vornherein derartig gross angelegt, dass ein Ausbau der Centrale bis zu 10000–15 000 PS. möglich ist. Im Juli 1901 wurde ein neuer Dampfdynamo von 1500 PS. betriebsfertig. Gebäude und Kabel sind 3z. Z. nur zur Hälfte ausgenutzt. Bis 1./4. 1900 erfolgte die Stromlieferung für Rechnung der Elektrizitäts-Gesellschaft vorm. W. Lahmeyer & Co. in Frankfurt a. M., mit der ver- einbart wurde, dass sie v. 1./4. 1900 bis 30./6. 1905 den Betrieb für die Rheinisch-West- flälische Ges. führt; letztere kann jedoch den Betriebsvertrag jeweils zum 1./7. mit ein- jähriger Frist kündigen. Ferner übernahmen Lahmeyer & Co. eine 6 % Div.-Garantie nach durchschnittlich 2 % Abschreib., wogegen ihnen die Lieferungen für Vergrösserungen und Erweiterungen zu festgesetzten Preisen zu übertragen sind. Diese Vereinbarungen gelten bis 31./3. 1905. Angeschlossen waren am 30./6. 1901 im ganzen 2734 Kw. (1080 Kw. mehr wie 1900). Vertrag mit der Stadt Essen: Auszug: Die Ges. ist verpflichtet, der Stadtgemeinde Essen 5 % der Brutto-Einnahme, welche aus der Lieferung elektrischer Ströme und aus der Vermietung elektrischer Einrichtungen durch das Elektricitätswerk innerhalb des Stadt- gebietes erzielt wird, zu entrichten, solange diese Brutto-Einnahme weniger als M. 100 000 beträgt. Die Abgabe soll, sobald die Brutto-Einnahme M. 100 000 erreicht hat, bezw. übersteigt, für je M. 50 000 Mehreinnahme um je ½ % erhöht werden, bis zu einem Höchstbetrage von 8 %. Die Dauer des Vertrages wurde auf 40 Jahre festgesetzt. Die Stadtgemeinde Essen ist berechtigt, auch während der Vertragsdauer, und zwar zum erstenmal nach Ablauf des zehnten Betriebsjahres, das Elektricitätswerk für eigene Rechnung zu übernehmen. 36*