Fabriken für Chemikalien etc. 731 Die G.-V. vom 20. Okt. 1900 beschloss einer in Bildung begriffenen G. in b. H. als Gesellschafter beizutreten, und zwar in der Weise, dass die Rheinische Nährmittelwerke, Actiengesellschaft ihre Patente und Geheimverfahren mit Ausschluss des Patentes betr. Darstellung von künstlicher Milch, ferner ihre Maschinen und Geräte einlegt und dafür M. 57 000 in St.-Anteilen erhält. Die inzwischen gebildete Nährmittel-Industrie- Ges. m. b. H. ist mit einem St.-Kapital von M. 115 000 ausgestattet worden. Kapital: M. 750 000 in 750 Aktien (Nr. 1–750) à M. 1000. Geschäftsjahr: 1. April bis 31. März. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. März 1900: Aktiva: Kassa 698, Warenvorräte 9708, Debitoren 28 228, Kto der Aktionäre 59 101,. Patentkto 374 424, Grundstück 76 649, Inventar 4340, Mobilien 1800, Fabrikeinrichtung 5800, Maschinen 45 600, Fuhrwerk 2200, Sprengelfabrikationskto 180, Verlust 222 787. Passiva: A.-K. 750 000, Accepte 52 614, Kreditoren 28 904. Sa. M. 831 518. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag a. 1898/99 88 859, Gehälter u. Löhne 36 310, Reisespesen 2970, Unkosten 12 516, Agio 4235, Provision 334, Ausstellungskto 1985, Prozessunkosten 1576, Reklameamt 38 093, Zs. 101, Abschreib. 75 221. –— Kredit: Warenkto 22 206, Prozesskto 5000, Zs. 62, Unkosten 10 000, Gewinn 2151, Verlust 222 787. Sa. M. 262 207. Dividenden 1898/99–1899/1900: 0, 0 %. (Verlustsaldo am 31. März 1899–21900 M. 88 719, 222 787). Direktion: Martin Michaelis, Berlin. Lufsichtsrat: Vors. Ed. Emil Ehrich, Max Brab, Ernst Schreiner, Ludwig Schreyer, H. Rübsam, Concordia, chemische Fabrik auf Aktien in Leopoldshall. Gegründet: Im Jahre 1872. Letzte Statutenänd. vom 16. Okt. 1900. Zweck: Fabrikation chemischer Produkte. Specialität: Chlorkalium, Chlormagnesium, Kieserit, techn. Bittersalz. Arbeiterzahl 100–120. Kapital: M. 1 200 000 in 1200 Aktien à M. 1000. Ursprüngl. A.-K. M. 1 000 000, erhölrt G.-V.-B. vom 14. Okt. 1899 um M. 200 000 in 200 neuen, ab 1. Juli 1899 div.-ber. Aktien à M. 1000, begeben zum Nennwert. Die Aktien befinden sich in festen Händen. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 5 % Div., Tant. an A.-R., Dir. und Beamte, dann Uber- weisung an Unterstütz.-F. nach Belieben der G.-V., Rest Super-Div. Bilanz am 30. Juni 1901: Aktiva: Kassa 20 354, Aktienkto 230 489, Maschinen, Apparate u. Fabrikeinrichtung 489 303, Arbeiterhäuser 34 000, Eisenbahnanlage 11 827, Eisenbahnwagen 7545, Fabrikationsbestände 334 185, Feuerversich. 5020, Gebäude 338 866, Debitoren 430 37― Passiva: A.-K. 1 200 000, R.-F. 215 000, allg. Unterst.-F. 18 983, Kreditoren 293 683, Gewinn 174 301. Sa. M. 1 901 969. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Reparaturen 39 932, Handl.-Unk. 123 779, Abschreib. 36 983, Gewinn 174 301 (davon R.-F. 15 000, Div. 138 000, Tant. an A.-R. u. Vorst. 17 879, allg. Unterst.-F. 3000, Vortrag 422). —– Kredit: Vortrag 642, Zs. 15 873, Aktienkto 12 466, Fabrikationsgewinn 346 014. Sa. M. 374 997. Dividenden 1890/91–1900/1901: 22, 22, 18, 27, 28, 23, 20, 25, 20, 18, 11¼ %. Coup.Verj.: 4 J n. F. Direktion: W. Knopf sen., Otto Naupold, Dr. Arnold Strehle. Prokurist: Dübel. Vereinigte chemische Fabriken zu Leopoldshall Actien-Gesellschaft. Gegründet: Im Februar 1872. Letzte Statutenänderung vom 13. Nov. 1899. Zweck: Gewinnung und Vertrieb chemischer und Bergwerksprodukte, Erwerb und Betrieb von Bergwerken bezw. Beteiligung bei solchen durch Erwerb von Anteilen, Kuxen oder in anderer Weise. Auch Betrieb der Landwirtschaft in Gr.-Mühlingen. Die Ges. übernahm die chemischen Fabriken von Douglas, Jena & Winterfeld, Dr. Lossen, Witwe Lücke, Thiemann & Förster für M. 4 395 000 mit dem Anspruch auf M. 367 500 Div.- Zuschuss gegen drei der Vorbesitzer. Weiter wurde 1872 für M. 1 350 000 die Kalifabrik von Ad. Frank in Stassfurt angekauft, 1873 die Fusion mit der chemischen Fabrik Leopoldshall, vorm. Ziervogel & Tuchen beschlossen, deren A.-K. M. 1 500 000 betrug, und ferner 1873 der Ankauf der Braunkohlengrube Alexander Carl zu Gross-Mühlingen nebst einer Papierfabrik und 436 Morgen Acker für M. 2 175 000 beschlossen. Die Papier- fabrikation ist 1880 aufgegeben, und der Abbau der Grube dürfte in den ersten Monaten des Jahres 1902 erschöpft sein. Der Gross-Mühlinger Grundbesitz der Ges. ist einschl. der früheren Papierfabrik 1901 für rund M. 230 000 verkauft; die Auflassung u. Abwicklung dieses Geschäf s fällt aber erst in das Geschäftsj. 1901/1902. Im Besitz der Ges. verblieben ist der Klein-Mühlinger Ackerbesitz. 1881/82 beteiligte sich die Ges. bei dem seit 1889 mit 2 Schachtanlagen versehenen Steinsalzbergwerk Ludwig II. zu Stassfurt, von dem die Ges. gegenwärtig 757 Kuxe besitzt; dieselben stehen einschl. M. 567 750 Zubusse mit