754 01., Seifen-, Wachs- und Leim-Fabriken. Zweck: Verarbeitung, sowie An- und Verkauf von Wachs (Bienenwachs, Ceresin, Carnauba. wachs), auch Grosshandel mit anderen Waren, namentlich Drogerie- und Produkten.- sachen. Das Areal der Ges. hat einen Flächeninhalt von 49 000 qm. Die bebaute Fläche beträgt ca. 5385 qm. Das von J. Börstling betriebene Drogerie- und Produktengeschäft wird von Genanntem unter der bisherigen Firma weitergeführt, jedoch für- alleinige Rechnung der A.-G., welcher auch alle Aussenstände, Vorräte und Invyentar dieses Geschäfts gehören. 1898/99 wurde eine wesentliche Vergrösserung der Fabrik durch Neubauten u. gleichzeitige Teilung der einzelnen Raffinerien vorgenommen. 1899 wurde eine Zweigniederlassung in Liverpool unter der Firma Beeswax Company Limited gegründet. 1900/1901 erhielt das Immobilienkto durch Neubauten einen Zuwachs von M. 104 882. Kapital: M. 3 250 000 in 2500 St.-Aktien (Nr. 1–2500) und 750 Vorz.-Aktien (Nr. 1–750) à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000 in 1500 St.-Aktien, Erhöhung lt. G.-V.-B. v. 10. Nov. 1898 um M. 750 000 in Vorz.-Aktien, div.-ber. ab 1. Jan. 1899, begeben an das Bankhaus Simon Heinemann in Lüneburg zu 100 %. Die Vorz.-Aktien haben Anspruch auf Div. nur bis zu 5 %; sollte der jährl. Reingewinn nicht ausreichen, um eine 5 % Div. auf die Vorz.-Aktien zu zahlen, so wird nur eine solche Div. auf die Vorz.-Aktien verteilt, die sich durch den Betrag des vorhandenen Reingewinns bestimmt. Sie können auf Beschl. der G.-V. mit 3 Monaten Frist gekündigt und dürfen nur aus dem Reingewinn des be- treffenden Geschäftsjahres zuzügl. 5 % Aufschlag zurückbezahlt werden. Im Falle der Liquidation werden sie vor den St.-Aktien befriedigt. Die G.-V. v. 16. Mai 1900 beschloss fernere Erhöhung des A.-K. um M. 1 000 000 (auf M. 3 250 000) in 1000 St.-Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1./4. 1900, hiervon angeboten M. 750 000 den St.-Aktionären 5.–18./6. 1900 zu 150 % plus 4 % Stück-Zs. ab 1./4. 1900; auf 2 alte St.-Aktien entfiel 1 neue St.-Aktie. Anleihe: M. 250 000 in 4 % Partialoblig. von 1898, rückzahlbar zu 105 %. Zs. 2./1. u. 1./7.; Tilg. ab 1899 in 40 J. durch jährl. Ausl. auf 1. Juli; kann verstärkt bezw. ganz gekündigt werden. Zur Sicherheit sind die Grundstücke und Gebäude der hypothekarisch verpfändet. Noch in Umlauf am 1./7. 1901 M. 232 000. Hypothek: M. 42 000 zu 4 % verzinslich. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Bis Ende Okt. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 2 Vorz.-Aktien = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., sodann vertragsm. Tant. an Vorst., bis 5 % Div. an Vorz.-Aktien, hierauf Div. an St.-Aktien (unbeschränkt). Der A.-R. erhält 10 % Tant. nach Zahlung von 4 % Div. an beide Aktienarten. Bilanz am 30. Juni 1901: Aktiva: Immobilien 554 292, Inventar 41 992, Waren 2 621 599, Debitoren 4 480 854, Kassa 10 280, Wechsel 31 090, Effekten 36 993. – Passiva: A.-K. 2 500 000, Vorz.-Aktien 750 000, Oblig. 232 000, Hypoth. 42 000, Kreditoren 3 338 208, R.-F. 527 430, Delkrederekto 15 000, Arb.-Pens.-F. 10 816, Gewinn 361 266. Sa. M. 7 749 928. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handlungsunkosten 242 490, Zs. 107 643, Abschreib. 13 156, Dubiose 6487, Gewinn 361 266 (davon Tant. an A.-R. 18 493, Div. an Vorz.-Aktien 37 500, Div. an St.-Aktien 300 000, Vortrag 5273). – Kredif: Vortrag a. 1899/1900 46 336, Warenkto 684 707. Sa. M. 731 043. Kurs Ende 1899–1901: St.-Aktien: 177, 172.10, 148.25 %. Eingeführt Nr. 1–1500 im Juli 1899 durch die Deutsche Bank u. die Hannov. Bank, Nr. 1501–2500 im Aug. 1900. Erster Kurs am 7./7. 1899: 154 %. Notiert in Berlin. Dividenden: Aktien 1897/98: 7½ % für 9½ Monate = ca. 10 % pro anno; 1898/99–1900)/1901: 15, 16, 12 %. – Vorz.-Aktien 1898/99–1909/1901: 5, 5, 5 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Lt. Vereinbarung mit dem Vorbesitzer J. Börstling war demselben für die Zeit vom 15. Juni bis 15. Sept. 1897 ein Viertel des Gesamtjahresgewinnes abzügl. 5 % zu vergüten, sodass also auf die A.-G. nur drei Viertel des Jahresgewinnes entfielen. Direktion: Johs. Börstling, Wilh. Börstling. Prokuristen: Jul. Schlickum, Friedr. Ewerrien. Aufsichtsrat: (5–7) Vors. 1 ustizrat Wilh. Gericke, Lüneburg; Stellv. Vicekonsul Karl Renck, Harburg; Herm. Napp, Lüne b. Lüneburg; Ad. Lindenberg, Dir. Otto Märtens, Lüneburg; Bank-Dir. P. Klaproth, Hannover. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Deutsche Bank; Hannover: Hannoversche Bank. Verein deutscher Oelkabfikeß in Mannheim mit Filialen in Hattersheim, Mauer, Obertürkheim und Hamburg Gegründet: Am 2. Juni 1887. Letzte Statutenänd. v. 15. Dez. 1899. Die Ges. ging hervor aus der Vereinigung der A.-G. Engelmühle, Hattersheim, der Ölfabrik des P. 5 Lanadfried- Heidelberg in Mauer, der Ölfabrik .= Müller & Söhne, Mannheim, der Ölfabrik Ph. Lam- parter, Esslingen, der Duisburger Ölfabrik Schultz & Rasche, Duisburg mit der Mannheimer Oelfabrik, A.-G. nebst Zweig-Etablissement in Obertürkheim in eine einzige A.-G., und zwar in der Weise, dass die G.-V. der Mannheimer Ölfabrik zum Zweck der Ver- einigung die Erhöhung ihres A.-K. von M. 2 500 000 auf M. 9 000 000 u. die Umwandlung der seitherigen Firma in ,„Verein deutscher Oelfabriken“ beschloss. Von dem A.-K. haben laut Vereinbarung die Aktionäre der Mannheimer Ölfabrik und die Vorbesitzer der