Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. 781 zum Betriebe dieses Geschäftszweiges gehörenden Inventargegenstände, Maschinen, Waren- vorräte und Aussenstände und der Fortbetrieb dieses Geschäftszweiges der Firma Dr. Lilienfeld & Co. Insbes. erwarb die Ges. die Patente hierfür für sämtliche Staaten der Welt. Für diese Einlagen erhielten Dr. Lilienfeld und Dr. Silberstein M. 4000 bar, sowie M. 396 000 in 396 Aktien Lit. A der Ges. und M. 500000 in 500 Aktien Lit. B der Ges. Kapital: M. 800 000 u. zwar M. 400 000 in Aktien Lit. A (Nr. 1–400) u. M. 400 000 in Aktien Eit. B (Nr. 1–400) à M. 1000. Urspr. M. 900 000, wovon M. 500 000 Aktien Lit. B, beschloss die G.-V. v. 26./7. 1901 Herabsetzung um M. 100 C000, welche der Ges. in 100 Aktien Lit. B zwecks Amort. überlassen wurden. Der frei gewordene Betrag wurde zu Abschreib. verwandt. Genussscheine: Für jede angebotene Aktie Lit. B erhält der Inhaber gegen Rückgabe der- selben den Nominalbetrag binnen vier Wochen nach der Ausl. ausbezahlt und über- dies einen Genussschein auf Namen. Nachdem das gesamte Grundkapital Lit. B durch Ausl. amortisiert, ändert sich die Gewinnverteilung insoweit, dass anstatt der 5 % Div. an die Aktien Lit. B, jeder Genussschein M. 50 erhält und der hiernach etwa noch ver- bleibende Betrag unter die Aktien Lit. A und die Genussscheine je zur Hälfte verteilt wird. Die Inhaber der Genussscheine bilden eine Personengemeinschaft. Beschlüsse der Personengemeinschaft der Genussscheininhaber werden in der G.-V. gefasst, welche vom Vorst. oder vom A.-R. der Ges. einberufen sind. Die G.-V. ist vom Vorst. ein- zuberufen, wenn die Inhaber mind. des dritten Teiles der ausgegebenen Genussscheine darauf antragen. Jeder Genussschein giebt eine Stimme. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vom verbleib. Betrage 6 % Tant. an A.-R. und vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, vom Rest 10 % Div. an Aktien Lit. A, vom ferneren Rest 5 % Div. an Aktien Lit. B, Überrest ist zur Ausl. von Aktien Lit. B zu verwenden. (S. oben). Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Inventar 27 909, Waren 25 218, Kassa 3457, Debitoren 78 550, Post- u. Sparkassenkto 3640, Kautionskto 833, Patentkto 751 805, Effekten 100 000, Verlust 81 212. – Passiva: A.-K. 900 000, Kreditoren 172 624. Sa. M. 1 072 624. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag a. 1899 24 215, Unkostenkto 81 869, Gehälter u. Löhne 29 518, Zs. etc. 7330, Abschreib. 27 909. – Kredit: Gewinn an Waren 89 629, Verlust 81 212. Sa. M. 170 841. Dividenden 1899–1900: 0, 0 %. (Verlustsaldo am 31./12. 1900 M. 81 212.) Coup.-Verj.: 3 J. (K.) Direktion: Friedr. Wilh. Römpler. Aufsichtsrat: (3–8) Vors. Geh. Komm.-Rat Victor Hahn (Eduard Rocksch Nachfolger), Stellv. Justizrat Georg Schubert, Fabrikant Franz Hoffmann, Dir. Rud. Sulzberger, Komm.-Rat Dir. A. F. Silomon, Dresden; Dir. Carl Christensen, Berlin; k. k. Hof- u. Kammerphotograph Pietzner, Hof- u. Gerichtsadvokat Dr. Silberstein, Wien; Dir. Goffard, Brüssel; Kaufm. Kleffel (L. G. Kleffel & Sohn), Berlin. Verein für Zellstoff-Industrie, A.-G. in Dresden. Gegründet: 27./7. 1889. Letzte Statutenänd. v. 16./12. 1901. Die Ges. übernahm die Zellstofffabrik-Anlagen, Maschinen, Vorräte etc. der Firma F. Pfeiffer & Co. in Egelsdorf (Reg.-Bez. Liegnitz) um den Preis von M. 506 872.20, die der Firma von der Becke-Klagges & Reuther in Oeventrop und Freienohl (Bez. Arns- berg) um den Preis von M. 1 010 958.51, die der Firma Kerber & Wiedemann in Ober- leschen (Bez. Liegnitz um den Preis von M. 718 722.77. Gesamtpreis für alle Objekte M. 2 236 553.48. Derselbe wurde berichtigt durch Hingabe von 1582 Stück Aktien, Übernahme von M. 429 000 Hypotheken und Zahlung des Restes in bar. Wegen Wasser- verunreinigung ist der Betrieb in Egelsdorf ab 17. August 1892 auf Veranlassung der Behörde eingestellt und das dortige Grundstück verkauft. Die Niederlausitzer Holzwolle- Fabriken, an denen die Ges. beteiligt war, sind aufgelöst; aus der Liquidation ist der Ges. ein Verlust von rund M. 23 000 erwachsen. Zweck: Erwerb von Zellstofffabriken und Fortbetrieb derselben, sowie Erwerb und Fort- betrieb anderer damit in Beziehung stehender Fabriken und Geschäfte. Der Ges. ge- hören die Zellstofffabriken Wildshausen bei Oeventrop (Bez. Arnsberg) und Oberleschen (Bez. Liegnitz), woselbst seit Frühjahr 1899 auch ein Sägewerk mit 3 Gattern in Betrieb genommen wulrde. Die Ges. hat 1899 zu ihrem 19 ha 50 a 21 qm grossen Areal bei Wildshausen be- nachbarte Grundstücke (Kunstwiesen und Waldbestand) für M. 40 600 hinzuerworben, bei Anzahlung von M. 10 600; restliche M. 30 000 sind in 10 J ahresraten zu zahlen und als Hypothek für den Vorbesitzer eingetragen worden. Hierdurch ist die Fabrik in ihrer Wasserversorgung unabhängig und beliebig ausdehnungsfähig geworden. Die Auf- wendungen für Neuanlagen betrugen 1900/1901 M. 18 580, wozu noch M. 163 705 kamen für Flutschadenregulierung und Instandhaltung der Maschinen etc. in beiden Fabriken. Die Ges. hat sich s. Z., um einer angedrohten Schadenersatzklage wegen Verunreinigung der Wasserläufe durch die Oberleschener Zellstofffabrik zu entgehen, mit nom. M. 96 000 in Vorz.-Aktien bei der Niederleschener Papierfabrik beteiligt, welche am 30./6. 1900 (gegen urspr. M. 92 500) mit M. 92 950 zu Buche standen; inzwischen wurden von dem Zell-