890 Gesellschaften für Gas-, Petroleum- und Spiritus-Glühlicht. leistung ein für allemal valutafrei 100 neue Aktien à M. 1000 mit Div. ab 1. Juli 1893 erhielt. Der Ertrag aus dem Bunsenbrenner ist zurückgegangen. Durch Entscheidung des Reichsgerichts vom 6./7. 1898 verloren die Erzeugnisse der Ges. jeden Rechtsschutz, woraus sich der Rückgang der Div. erklärt. Seit 1./10. 1900 ist der Vertrieb in Bayern und Baden in eigene Regie genommen. Preise der Brenner anfangs M. 15, dann M. 10, dann M. 5, dann M. 3; Preise der Glüh- körper von M. 2 auf M. 1.40, 20./8. 1897 auf M. 1, 19./11. 1898 auf M. 0.50 herabgesetzt. Die Ges. hat 1900 mit der Österreichischen Gasglühlicht- u. Elektricitäts-Ges. in Wien einen Vertrag betr. Erwerb der neuen von Dr. Auer von Welsbach erfundenen elektr. Glühlampe (Osmium-Lampe) für Deutschland, Luxemburg und Holland geschlossen. Danach überlässt die Österr. Gasglühlicht- und Elektr.- Ges. der Berliner Firma 99 % der Rechte aus den fraglichen Patenten, während 1 % Dr. Auer verbleibt. Die Osterr. Ges. erhielt das Recht, M. 667 000 ab 1./7. 1901 div.-ber. neue Aktien der Gas- glühlicht-Ges. zu 110 % zu zeichnen. Diese errichtet für die Fabrikation der neuen Lampe eine gesondert zu leitende Abteilung B; Dr. Auer von Welsbach erhält von dem Reingewinn 1 %. Die OÖsterr. Ges. erhält die Hälfte des Reingewinns der Abteil. B. Jedoch treten diese beiden Bestimmungen erst in Kraft, wenn der Reingewinn die Höhe von M. 500 000 erreicht hat und nur für den Mehrbetrag. Wird die Abteil. B in eine besondere A.-G. umgewandelt, so erhalten die Deutsche und Osterr. Ges. je M. 500 000 Aktien dieser Ges. Die D. G. A. bringt dafür die Abt. B ein. Die Österr. Ges. hat den Nominalbetrag ihrer Aktien bar einzuzahlen. Zur Gewinnung der nötigen Räume wurde mit der Berlin-Schöneberger Bau-Ges. ein Vertrag geschlossen, wonach letztere auf dem früher Struve & Soltmann'schen Terrain Ecke Alte Jacob- u. Hollmannstrasse speciell für die Gasglühlicht-Ges. ein grosses Geschäfts- u. Fabrikgebäude (den „Auer-Hof-“) gegen Gewährung einer sich innerhalb des vereinbarten etwaigen Kaufpreises haltenden Hypothek von M. 500000 errichtete und dieser dasselbe unter Einräumung des Kaufrechtes auf 12 Jahre mietsweise überliess. Das Gebäude ist inzwischen fertiggestellt und bereits bezogen. Die Fabrikation der Osmiumlampe hat begonnen. Betreff der Durchführung dieser Verträge siehe auch unter Kapital. Es ist ausdrücklich zu bemerken, dass der Erfinder Dr. Auer keine Haftung für die Neuheit oder Nützlichkeit seiner Erfindung übernommen hat und in keiner Weise regresspflichtig ist. Kapital: M. 2 404 000 in 2404 Aktien (Nr. 1–2404) à M. 1000. Urspr. Kapital M. 1 300 000, erhöht lt. G.-V.-B. v. 30./12. 1892 um M. 65 000 (an Lindheim & Co., siehe oben), lt. G.-V.-B. V. 15. 9. 1893 um M. 100 000 (an Jul. Pintsch, siehe oben), ferner lt. G.-V.-B. v. 15./2. 1896 um M. 272 000 behufs Anderung der Verträge mit der Österr. Gasglühlicht-A.-G. in Wien und der Firma Jul. Pintsch in Berlin (mit Div. ab 1./7. 1895). Die G.-V. v. 23./1.1901 beschloss zwecks Aufnahme der Fabrikation der Osmium-Lampe (s. oben) weitere Er- höhung des A.-K. um M. 667 000 (auf M. 2 404 000) in 667 neuen, ab 1./7. 1901 div.-ber. Aktien à M. 1000. Dieselben wurden von der Österr. Gasglühlicht- u. Elektr.-Ges. zu 110 % franko Zs. übernommen. Agio mit M. 66 700 in den R.-F. Die Österr. Ges. überliess die Aktien zu 260 % zuzügl. der Emissionskosten an ein Konsortium unter Führung der Bankfirma Koppel & Co. in Berlin. Das Konsortium seinerseits hat von den über- nommenen Aktien 579 Stück den Aktionären 3:1 vom 23./1. bis 7./2. 1901 zu 308 % zuzügl. Aktienstempel zum Bezuge angeboten; 88 Aktien sind im Besitz des Konsortiums geblieben. Dasselbe hat sich der Gasglühlicht-Ges. gegenüber verpflichtet, dieser die sämtlichen mit der Ausgabe der neuen Aktien und der Ausübung des Bezugsrechts verbundenen, sowie die aus Anlass der Erwerbung der neuen Erfindung oder sonst ihr erwachsenen und noch erwachsenden Kosten bis zum Höchstbetrage von M. 240 000 zu ersetzen und ausserdem den Aktienstempel zu tragen. Die Gasglühlicht-Ges. beabsichtigt nicht, diese event. zu empfangenden Beträge in Höhe von M. 240 000 (wovon die Ges. 1900/1901 M. 174 705 einschl. eines Teiles der Bezüge der Vorstandsmitglieder erhielt) dem R.-F. zuzuführen, sondern dieselben zum Ersatz von Unkosten im laufenden Geschäft zu verwenden. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Sept.-Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % bis 10 % zum R.-F. (ist erfüllt), event. Dotierung von Sonder- rücklagen, 4 % Div., vom Rest vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 6 % Tant. an A.-R., Überrest Super-Div. Bilanz am 30. Juni 1901: Aktiva: Bankierguthaben 2 367 326, Patentkto 1, Debitoren 543 836, fertige u. halbfertige Waren 398 140, Inventar 35 886, Werkzeuge u. Maschinen 39 041, vorausbez. Prämien 1805, Kassa 2651, Wechsel 3930. Passiva: A.-K. 2 404 000, Unterstütz.-F. 18 303, Berufsgenossenschaft 481, Kreditoren 173 502, R.-F. 240 400, rückst. Löhne u. Provis. 2296, alte Div. 1500, Gewinn 552 134. Sa. M. 3 392 616. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 24 976, Miete 78 030, Löhne 341 393, Steuern 88 046, Handl.-Unkosten 565 734, Dubiose 2506, Patentunkosten 2567, Berufsgenossenschaft 1001, Kranken- u. Invalidenkasse 7562, Gewinn 552 134 (davon Div. 486 360, Tant. 29 410, Remunerationen 12 000, Unterst.-F. 6000, Vortrag 18 364). – Kredit: Vortrag a. 1899/1900 6245, Zs. 79376, Waren- u. Fabrikationsertrag 1 578 329. Sa. M. 1 663 950.