Getreide-Mühlen, Brot-Fabriken etc. 925 Bilanz am 30. Juni 1901: Aktiva: Immobilien Witten u. Duisburg 858 700, Maschinen u. Mühleneinrichtungen 929 931, Reservemaschinen u. Maschinenteile 10 837, Bau Witten 9628, Mühlenutensilien 12 630, Pferde u. Fuhrwerk 16 150, Kontorutensilien 4240, Feuer- versich. 20 652, Effekten 8534, Kassa 21 285, Wechsel 40 804, Avale 250 000, Debitoren 334 447, Waren 755 196. – Passiva: A.-K. 1 000 000, R.-F. 21 759, ausserord. R.-F. 20 000, alte Div. 1120, Kto f. ausstehende Säcke 4472, Avale 250 000, Hypoth. 300 000, Accepte 271 136, Kreditoren 1 404 549. Sa. M. 3 273 038. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Debitorenverluste 4706, Hyp.-Zs. 15 960, Feuerversich. 27 228, Reparatur- u. Ern.-F. 23 943, Generalunkosten 139 461, Tant. an A.-R. 4000, div. Abschreib. 23 129. – Kredit: Effekten 295, Fabrikationsgewinn 218 135, Entnahme aus dem ausserord. R.-F. 20 000. Sa. M. 238 430. Dividenden 1890/91–1900/1901: 10, 0, 0, 0, 0, 0, 12, 8, 6½, 0, 0 %. Vorstand: H. W. Ruhrmann. Prokuristen: H. Ruhrmann, Paul Ruhrmann, Hch. Veuhoff. Aufsichtsrat: Mor. Hanf, Vors. Aug. Heuser, Jos. Kiefer, Gust. Behrendt. Zahlstellen: Eigene Kasse; Witten: S. Hanf. Wurzener Dampfmühlen-Aktiengesellschaft vorm. Gust. Schönert in Wurzen. Gegründet: 1./9. 1887 unter Mitwirkung der Leipziger Bank in Leipzig. Letzte Statutänd. V. 24./10. 1899 u. 23./7. 1901. Zweck: Fortbetrieb der von Gust. Schönert s. Z. erworbenen Dampfmühle als Handelsmühle. Kapital: M. 795 000 und zwar M. 435 000 in 435 (mit dem Stempel „Vorgelegt 1901*) ab- gestempelten St.-Aktien (Nr. 101–535) u. M. 360 000 in 360 Vorz.-Aktien (Nr. 1–360), sämtlich à M. 1000. Die Vorz.-Aktien berechtigen zu 5 % Vorz.-Div. und werden im Falle der Liquidation der Ges. vor den St.-Aktien befriedigt. – Urspr. M. 950 000 in St.-Aktien à M. 1000, beschloss die G.-V. v. 23./7. 1901 Herabsetzung auf M. 475 000 durch Zus. legung von 2 St.-Aktien in eine und Ausgabe von M. 280 000 in Vorz.-Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1./7. 1901. Durch Zuzahlung von 50 % = M. 500 auf jede St.-Aktie konnten dieselben in Vorz.-Aktien umgewandelt und demgemäss vor Zus. legung bewahrt bleiben. Frist zur Einreichung der St.-Aktien zur Zus. legung u. Abstempelung bezw. Zuzahlung bis 31./8. 1901. Nicht eingereichte Aktien wurden für kraftlos erklärt. Die Zuzahlung wurde auf 80 St.-Aktien geleistet, um welche Zahl sich also die ausgegebenen Vorz.-Aktien erhöhten; 850 St.-Aktien wurden zu 425 zus. gelegt u. 20 St.-Aktien für nichtig erklärt, sowie an deren Stelle 10 gleiche Aktien neu ausgefertigt. Kapital danach wie oben angegeben. Die Kapitalstransaktion wurde durch den Konkurs der Leipziger Bank bedingt, die dem Unternehmen M. 600 000 Kredit eingeräumt hatte. Mit Rücksicht hierauf hatte die Ges. s. Zt. auch von der Ausgabe von Oblig. Abstand genommen. Ein Ersatz dieses Kredits war jetzt nicht möglich. Das Unternehmen hatte Ende Juni 1901 M. 300 000 Wechsel der Leipziger Bank und M. 500 000 sonstige Schulden zu decken und noch einen bedeutenden, inzwischen noch erhöhten Verlust zuverzeichnen. Umdie Zahlungseinstellung zu vermeiden, bei der für die Gläubiger höchstens 66–80 0%, für die Aktionäre aber gar nichts zu erwarten gewesen wäre, genehmigte die G.-V. v. 23./7. 1901 die erwähnte Sanierung. Danach erhielten die Gläubiger 70 % ihrer Forderungen in bar und 30 % in Vorz.-Aktien. Mit der Ausgabe der Vorz.-Aktien wurde ferner der Ges. ein Betriebs- kapital von M. 280 000 in die Hand gegeben, wovon wieder M. 180 000 auf die Leipziger Bank und ihre Kapitalbeteiligung entfielen. Der durch die Zus. legung frei gewordene Betrag v. M. 475 000 diente mit M. 159 474 zur Deckung der Unterbilanz in dieser Höhe bper 30./6. 1901, M. 25 000 wurden dem Delkrederekto u. M. 50 000 einem Spec.-R.-F. zu- geführt, aus dem die Sanierungskosten zu decken sind, M. 240 526 wurden zu Abschreib. auf Gebäude- u. Maschinenkto verwandt. Die Gläubiger sind inzwischen vertragsmässig befriedigt bis auf die Konkursverwaltung der Leipziger Bank, welche M. 250 000, durch Kautionshypothek gesichert, noch auf einige Zeit gestundet hat. Hypotheken: M. 250 000. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: In Wurzen oder Leipzig spät. im Nov. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., sodann 5 % Vorz.-Div. an Vorz.-Aktien, bis 5 % Div. an St.-Aktien, vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (unter Einrechnung einer festen Jahres- vergütung von M. 2500), bis 15 % als Tant. an Dir., Grat. an Angestellte und als Beitrag zum Pensions-F., Rest weitere Div. gleichmässig an alle Aktien bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1901: Aktiva: Grundbesitz 155 824, Gebäude 438 857, Maschinen 547 513, Mühleninventar 8092, Kontorinventar 2040, Säcke 22 546, Kassa 27 596, Wechsel 13 825, Debitoren 377 083, Warenvorräte 864 961, Materialien 12 590, Effekten 1950, Depotkto 10100, Interimsdiskontkto 1874, Verlust 159 474. Passiva: A.-K. 950 000, Hypoth. 250 000, Accepte 506 553, Kreditoren 234 240, Bankkto 673 965, Beamtenpensions-F. 29 567. Sa. M. 2 644 325.